Der Brubbel und der Kosmos

Unsere zweite Tour von Daun führt uns zuerst zum Brubbel. Das ist ein Geysir, auch bekannt unter dem Namen Wallenborn, also der wallende Born. Der weitaus größte Teil der Tour geht über Feld- und Radwege, aber ein kurzes Stück wenig befahrene Straße lässt sich nicht vermeiden. 

Der Brubbel ist eine gemauerte Quelle, die erstmal nach nichts aussieht. Alle 35 Minuten erwacht der Brubbel zum Leben, und wächst sich zu einer bis zu 4 Meter hohen Fontäne aus, für kurze Minuten. In unserem Fall reichte es nur für 2 Meter, aber auch das ist ein kleines Spektakel.

Das Geheimnis liegt in den durch den Vulkanismus bedingten unterirdischen Kohlenstoffdioxid Lagern, also Kohlensäure. Diese sättigen das Wasser, und das überschüssige Gas muss nun direkt entweichen. Es bahnt sich den Weg an die Oberfläche, der Druck in der Quelle sinkt, sodass auch die schon im Wasser enthaltene Kohlensäure wieder frei wird. 

Man kann das auch zuhause selbst probieren, in dem man eine Sprudelflasche schüttelt und dann aufmacht. Wir empfehlen es wirklich nur mit Sprudel, und nicht mit zuckerhaltigen Getränken zu probieren.

Der Brubbel wird von den Bürgern von Wallenborn eifersüchtig gehütet. Der kleine Park ist mit Brettern umgeben, und man zahlt einen sehr mäßigen Eintritt um den Brubbel zu sehen. Ist auch recht so.

Vom Brubbel fahren wir auf sehr schönen Wegen zum Meerfelder Maar. Auch dieses Maar ist nach einer Seite hin offen; der See bedeckt die Hälfte des Trichters. Am Meerfelder Maar beginnt (oder endet) der Kosmos Radweg mit dem Big Bang Monument. Dort kann man den Urknall würdigen.

Von hier bis Daun verläuft der Kosmos Radweg - es ist keine Bahntrasse, hat also ein wenig Auf und Ab, aber alles sehr familienfreundlich. Der Weg ist 22,2 Kilometer lang. Die Erbauer versprechen, dass jeder zurückgelegte Meter einem Zeitraum von 3 Millionen Jahren entspricht. Jetzt kann sich jeder ausrechnen, wie viel Zeit zwischen dem Urknall und der Jetztzeit vergangen ist. Nach meinen persönlichen Internet Recherchen komme ich zwar zu einem unterschiedlichen Ergebnis - but who cares?!

Der Weg ist sehr schön. Vor dem Erreichen von Daun begegnet man in maßstabsgetreuer Ausfertigung den Planeten unseres Sonnensystem. Diese sind gekennzeichnet durch Stelen (deren Höhe dem Durchmesser der Sonne entspricht) und einem eingearbeiteten Edelstahl-Kügelchen, dessen Größe dem entsprechenden Planeten entspricht. So radelt man an Pluto, Saturn, der Erde usw. vorbei.

Interessanterweise Begegnet man Mars, Erde, Venus und Merkur erst im Stadtpark von Daun, wo auch die Sonne steht. Wer nichts für Astronomie oder Physik übrig hat, wird diese Tour rein wegen der landschaftlichen Vielfalt mögen.

Anmerkung: Wir begannen und endeten den Track in Gemünden, zwei Kilometer außerhalb von Daun, auf dem Kosmos Radweg gelegen. Man kann natürlich die Tour auch direkt im Stadtpark von Daun beginnen und enden lassen.