Lindestølen - Mini-Abenteuer bei Sæle


Publiziert von Max , 16. April 2023 um 13:12.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum: 4 April 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 560 m
Abstieg: 560 m
Strecke:8,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rv55 Balestrand Richtung Høyanger, 17 k m nach Balestrand Parkmöglichkeiten bei der Kirche in Sæle.
Kartennummer:ut.no/kart

Oder... wer lesen kann, ist im Vorteil. Wir sind gerne auf den Spuren zu alten Almen (seter, støl) unterwegs, manche liegen ganz idyllisch, andere weisen ein schönes Panorama aus und wieder andere sind aus welchem Grund auch immer von der Landkarte verschwunden.

Mit etwas dürren Worten bringt uns ut.no auf die Idee, zum Lindesstølen hochzusteigen. Das wird wohl nicht so schwer sein, ein Pfad ist auf der Karte vermerkt, Telefon ist aufgeladen, GPS an und los geht's. Von der Kirche laufen wir noch ca. 400 m entlang der Rv55 nach Westen und biegen dann an der Bushaltestelle rechts auf den Waldweg ein. Nach ein paar Schleifen, auf ca. 150 m Höhe, gibt's die Möglichkeit, sich rechts zu halten. Dabei übersehen wir einen rot markierten Stein und ausserdem starre ich aufs Display, schliesslich ist ja ein Pfad vermerkt. An einem markanten Felsen, der wie die berühmte Trollzunge en miniature ausschaut, muss es es rechts gehen. Sagt das Handy. Einen Pfad gibt's nicht, "vielleicht weiter oben dann" machen wir uns Mut. Weglos und arg steil arbeiten wir uns bergauf. Spuren von Tieren, oder doch von Menschen? "Jetzt sind wir auf dem Steig!", zumindest wenn man dem Handy glauben darf. 

Sind wir nicht, definitiv nicht. Auf 250 m Höhe treffen wir auf den vermeintlich falschen Almweg. Wir folgen ihm, er wendet sich nach Westen, wird schmäler und endet dann auf so auf 300 m Höhe. Jetzt erkennen wir sporadisch verblasste Markierungen, denen wir folgen. Einen Steig gibt's nicht, aber die Richtung ist klar vorgegeben, auch ohne Handy.

Kurz vor der Alm geht's nochmal bergab und bald erreichen wir das schöne Gelände mit zahllosen Wacholderbüschen. Oberhalb der verfallenden Hütten gibt's die Möglichkeit zu einem windgeschützten Picknick. Aber wo wir schon mal da sind, wollen wir unsere Forschungsreise etwas ausdehnen. Zu unserer Überraschung erkennen wir am nordwestlichen Ende der Lichtung gut zu erkennende rote Punkte an den Bäumen. Obwohl die Schneelage rasch zunimmt, steigen wir nach oben. Tussvikstølen ist das nächste Ziel. Ganz ehrlich, die Übung kann man sich sparen. Es geht durch den Wald und ausser der Beobachtung von ein paar Hirschen ergibt sich kein neuer Erkenntnisgewinn. Die Schnitzeljagd ist ganz nett, allerdings breche ich auf einer Schneebrücke ein, das rechte Bein taucht bis zum Knie in die darunter befindliche braune Brühe ein und der Stiefel füllt sofort sich mit eiskaltem Wasser.

Für den Abstieg nehmen wir dann auch den Almweg in Anspruch, den wir beim Aufstieg verschmäht haben. Und wenn man den Text jetzt nochmal im Netz liest, es wär' eigentlich ganz einfach gewesen...Was wir noch gelernt haben: Auch das digitale Kartenwerk kann fehlerbehaftet sein.

Tourengänger: Max


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