Angeltjønnhytta - zwei Tage durch Mittelnorwegen
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Angeltjønnhytta liegt einsam am Ende eines großen Stausees in Nordtrøndelag, in der Nähe der Grenze zu Schweden. Man erreicht die Hütte dementsprechend nur mit dem Boot oder einer mindestens vier- (von Norden) bis sechsstündigen (von Süden) Wanderung. Und vier Stunden heißen wirklich vier Stunden; wo man in den Alpen mit guter Kondition dank steiler Wege oft viel von der angegebenen Gehzeit reinholen kann, ist dies auf den meist flachen Wegen in Skandinavien nicht so leicht möglich.
Um nicht den gleichen Berg zweimal abzulaufen, machten wir eine Durchquerung des Gebiets von Nord nach Süd, vom Feren nach Storlien. Dort verläuft auch der Weitwanderweg E1, dem wir allerdings nicht folgten. Wir gingen lieber die Wege mit vielen Gipfeln. Nach dem extrem schneereichen Winter in Mittelnorwegen stapften wir allerdings auch Anfang Juni noch ganz schön herum.
1. Tag
Wir fuhren mit dem Schienenersatzverkehr nach Meråker und weiter mit dem Taxi (https://www.merakertaxi.no/) bis zum Ende der Straße nach Sulåmo am Feren, das ist in der Nähe der DNT-Hütte Ferslia.
Von Ferslia geht der kürzeste Weg westlich an den Bergen entlang zur Angeltjønnhytta (E1).
Wir stiegen allerdings östlich am Storbekken entlang aufwärts; der Weg zweigt markiert von der Forststraße am Ende der Wiese hinter dem Hof ab. Auf Norgeskart sind noch weitere Pfade und Karrenwege eingezeichnet, die man aber ignorieren kann beziehungsweise eh nicht findet. Nach 100 hm kreuzt man einen echten markierten Weg (E1) und etwa 100 hm weiter trafen wir auf das erste Schneefeld.
Bevor wir den Storbekken und den Wald verließen, tankten wir noch mal Wasser auf, denn wir hatten nur eine kleine Trinkflasche pro Person dabei, da es praktisch überall fließendes Wasser gibt, das normalerweise trinkbar ist.
Unseren ersten kleinen Gipfel mit dem poetischen Namen Evjekvelvet erreichten wir im Nebel. Dahinter ging es über Steinrücken und ausgedehnte Schneefelder Richtung Litjkjølhaugen, auf den eine kleine Rampe unkompliziert führt.
Von dort aus machte ich allein einen Abstecher auf den Hauptgipfel der Gegend, den Storkjølhaugen. Dazu fuhr ich das Schneefeld auf der Rückseite des Litjkjølhaugs ab und stieg gegenüber auf. Dabei gibt es eine etwas ausgesetzte Passage mit montierten Tritten. Außerdem waren manche Rinnen so steil mit Schnee gefüllt, dass etwas Hochtourenfeeling aufkam.
Im Aufstieg konnte ich außerdem eine nasse Grundlawine, die von den rutschigen Felsen abglitt, beobachten. Ich hatte auch einen guten Blick auf die enormen Schneeablagerungen bzw. Wechten, an denen unser Weiterweg vorbeiführte. Sie waren teilweise sicher 20 m hoch.
Nach dem Abstecher ging es gemütlich abwärts, während es langsam aufklarte.
Dann standen wir vor dem 400-m-Anstieg auf die Blåberga, wo perfekte Schneeverhältnisse zum Sommerskifahren herrschten.
Wir vermieden die steilsten Hänge östlich und erreichten den Gipfel über den Ostrücken.
Endlich hatten wir perfekte Sicht rundum. Und hier hätte unserer Meinung nach auch gut Schluss sein können. Doch wir mussten weiter zur Hütte.
Über Wiesen, Schnee und Moore marschierten wir abwärts, bis wir zum Storbekken (einem anderen als am Anfang) kamen. Diesen Bach soll man angeblich einfach durchwaten, doch bei uns war der Bach voll mit Schmelzwasser und reißend. Zum Glück fanden wir etwas oberhalb eine stabile Schneebrücke, die uns hinüber half.
Weiter unten mündet dann der kürzere Weg von Ferslia (E1) ein und es geht noch durch viele Moore und über zwei große Ganzjahresbrücken weiter. Die Brücke über die Nordelva war in unserer Situation absolut notwendig, die Synnerelva hätten wir auch durchwaten können.
Nach elf Stunden kamen wir recht erschöpft endlich an der Hütte an. Zeitdruck bezüglich der Dunkelheit hat man im Juni ja zum Glück nicht.
Wasser holten wir aus der Angeltjønna, dem ehemaligen Teich vor der Hütte, der jetzt Teil des Stausees Fjergen ist. (Wir kochten es ab, da es abgestanden aussah.)
Am nächsten Morgen ging es erst gemächlich durch Moore, dann immer steiler zum ersten Gipfel, dem Midtiklumpen, hinauf. Dahinter folgten mit guten Zwischenabfahrten im Schnee und Aufstiegen, Synnerklumpen (Hauptgipfel des Kjerringfjells) und Huva.
Ab der (noch gefrorenen) Storkjerringtjønna war der Weg wieder flacher, aber dafür der Schnee tief und teils weich. Hier tröpfelte es kurz, doch wir blieben von den ganzen Schauern und Gewittern zum Glück verschont.
Am See vorbei geht es über einen schwach ausgeprägten Pass eigentlich einfach den schnellsten Weg nach Süden.
Irgendwann musste auch der Weg von der Hütte østlich um die Berge herum (E1) eingebogen sein, doch wegen des Schnees war nichts erkennbar.
Endlich aus dem Windschatten des Bergs im Westen herausgekommen, war deutlich weniger Schnee und sogar eine sehr angenehme und malerische Wegspur vorhanden.
Schließlich erreicht und überquert man die winzigen Staumauern des Skurdalssjøs. Hinter der letzten muss man sich links halten, wenn man nicht ins Teveldalen absteigen will (E1).
So kommt man zum Skurdalsporten. Der Übergang nach Schweden war früher wichtig, denn es lassen sich sogar Runeninschriften finden. Die Hütte dort ist allgemein nicht öffentlich zugänglich.
Dahinter gehen laut Karte ein Weg am Bach hinauf weiter, ein anderer links am Hügel und beim Stenan i grønan dal vorbei, wir gingen wegen des Schnees einfach querfeldein. Im Tällein dahinter geht es links am Rücken oder direkt auf der Schneemobiltrasse zum Skurdalshöjden mit Vindarnas Tempel zum Unterstellen.
Nach Storlien geht es relativ direkt nach Süden bergab, die einzige Schwierigkeit ist vielleicht, den Hauptpfad nicht zu verlieren, der im weiteren Verlauf zum befestigten Weg wird.
Man kommt direkt am Bahnhof raus, wo es auch mehrere gute Einkehrmöglichkeiten gibt. Zum Einkaufen muss man 1 km aus dem Ort rauslaufen.
Weitere Kommentare:
- Schwierigkeit: eigentlich (ohne Schnee) T3, nur die Querung des Storbekks wohl T4 (bei Normalwasser)
- Ab Anfang Juni sollte die Tour machbar sein. Nach diesem extrem schneereichen Winter waren allerdings noch viele Schneefelder da. Wir waren die ersten in der Hütte.
- Wir waren so früh im Jahr dran, dass die Mücken noch nicht geschlüpft waren.
- Trotz aller Bemühungen (Ofen, Zeitung) trockneten die Schuhe in der Hütte nicht über Nacht. Gegen die Kälte in den Füßen helfen Wollwandersocken, gegen nasse Füße allgemein Plastiktüten in den Schuhen (und Wechselsocken). Zwei, drei Tage in nassen Schuhen zu laufen, hält man schon aus, danach wird es schmerzhaft. Die Schneepassagen waren übrigens viel schlimmer für die Durchnässung der Schuhe als stundenlang durch Moore zu laufen (knöcheltief Wasser).
Um nicht den gleichen Berg zweimal abzulaufen, machten wir eine Durchquerung des Gebiets von Nord nach Süd, vom Feren nach Storlien. Dort verläuft auch der Weitwanderweg E1, dem wir allerdings nicht folgten. Wir gingen lieber die Wege mit vielen Gipfeln. Nach dem extrem schneereichen Winter in Mittelnorwegen stapften wir allerdings auch Anfang Juni noch ganz schön herum.
1. Tag
Wir fuhren mit dem Schienenersatzverkehr nach Meråker und weiter mit dem Taxi (https://www.merakertaxi.no/) bis zum Ende der Straße nach Sulåmo am Feren, das ist in der Nähe der DNT-Hütte Ferslia.
Von Ferslia geht der kürzeste Weg westlich an den Bergen entlang zur Angeltjønnhytta (E1).
Wir stiegen allerdings östlich am Storbekken entlang aufwärts; der Weg zweigt markiert von der Forststraße am Ende der Wiese hinter dem Hof ab. Auf Norgeskart sind noch weitere Pfade und Karrenwege eingezeichnet, die man aber ignorieren kann beziehungsweise eh nicht findet. Nach 100 hm kreuzt man einen echten markierten Weg (E1) und etwa 100 hm weiter trafen wir auf das erste Schneefeld.
Bevor wir den Storbekken und den Wald verließen, tankten wir noch mal Wasser auf, denn wir hatten nur eine kleine Trinkflasche pro Person dabei, da es praktisch überall fließendes Wasser gibt, das normalerweise trinkbar ist.
Unseren ersten kleinen Gipfel mit dem poetischen Namen Evjekvelvet erreichten wir im Nebel. Dahinter ging es über Steinrücken und ausgedehnte Schneefelder Richtung Litjkjølhaugen, auf den eine kleine Rampe unkompliziert führt.
Von dort aus machte ich allein einen Abstecher auf den Hauptgipfel der Gegend, den Storkjølhaugen. Dazu fuhr ich das Schneefeld auf der Rückseite des Litjkjølhaugs ab und stieg gegenüber auf. Dabei gibt es eine etwas ausgesetzte Passage mit montierten Tritten. Außerdem waren manche Rinnen so steil mit Schnee gefüllt, dass etwas Hochtourenfeeling aufkam.
Im Aufstieg konnte ich außerdem eine nasse Grundlawine, die von den rutschigen Felsen abglitt, beobachten. Ich hatte auch einen guten Blick auf die enormen Schneeablagerungen bzw. Wechten, an denen unser Weiterweg vorbeiführte. Sie waren teilweise sicher 20 m hoch.
Nach dem Abstecher ging es gemütlich abwärts, während es langsam aufklarte.
Dann standen wir vor dem 400-m-Anstieg auf die Blåberga, wo perfekte Schneeverhältnisse zum Sommerskifahren herrschten.
Wir vermieden die steilsten Hänge östlich und erreichten den Gipfel über den Ostrücken.
Endlich hatten wir perfekte Sicht rundum. Und hier hätte unserer Meinung nach auch gut Schluss sein können. Doch wir mussten weiter zur Hütte.
Über Wiesen, Schnee und Moore marschierten wir abwärts, bis wir zum Storbekken (einem anderen als am Anfang) kamen. Diesen Bach soll man angeblich einfach durchwaten, doch bei uns war der Bach voll mit Schmelzwasser und reißend. Zum Glück fanden wir etwas oberhalb eine stabile Schneebrücke, die uns hinüber half.
Weiter unten mündet dann der kürzere Weg von Ferslia (E1) ein und es geht noch durch viele Moore und über zwei große Ganzjahresbrücken weiter. Die Brücke über die Nordelva war in unserer Situation absolut notwendig, die Synnerelva hätten wir auch durchwaten können.
Nach elf Stunden kamen wir recht erschöpft endlich an der Hütte an. Zeitdruck bezüglich der Dunkelheit hat man im Juni ja zum Glück nicht.
Wasser holten wir aus der Angeltjønna, dem ehemaligen Teich vor der Hütte, der jetzt Teil des Stausees Fjergen ist. (Wir kochten es ab, da es abgestanden aussah.)
Am nächsten Morgen ging es erst gemächlich durch Moore, dann immer steiler zum ersten Gipfel, dem Midtiklumpen, hinauf. Dahinter folgten mit guten Zwischenabfahrten im Schnee und Aufstiegen, Synnerklumpen (Hauptgipfel des Kjerringfjells) und Huva.
Ab der (noch gefrorenen) Storkjerringtjønna war der Weg wieder flacher, aber dafür der Schnee tief und teils weich. Hier tröpfelte es kurz, doch wir blieben von den ganzen Schauern und Gewittern zum Glück verschont.
Am See vorbei geht es über einen schwach ausgeprägten Pass eigentlich einfach den schnellsten Weg nach Süden.
Irgendwann musste auch der Weg von der Hütte østlich um die Berge herum (E1) eingebogen sein, doch wegen des Schnees war nichts erkennbar.
Endlich aus dem Windschatten des Bergs im Westen herausgekommen, war deutlich weniger Schnee und sogar eine sehr angenehme und malerische Wegspur vorhanden.
Schließlich erreicht und überquert man die winzigen Staumauern des Skurdalssjøs. Hinter der letzten muss man sich links halten, wenn man nicht ins Teveldalen absteigen will (E1).
So kommt man zum Skurdalsporten. Der Übergang nach Schweden war früher wichtig, denn es lassen sich sogar Runeninschriften finden. Die Hütte dort ist allgemein nicht öffentlich zugänglich.
Dahinter gehen laut Karte ein Weg am Bach hinauf weiter, ein anderer links am Hügel und beim Stenan i grønan dal vorbei, wir gingen wegen des Schnees einfach querfeldein. Im Tällein dahinter geht es links am Rücken oder direkt auf der Schneemobiltrasse zum Skurdalshöjden mit Vindarnas Tempel zum Unterstellen.
Nach Storlien geht es relativ direkt nach Süden bergab, die einzige Schwierigkeit ist vielleicht, den Hauptpfad nicht zu verlieren, der im weiteren Verlauf zum befestigten Weg wird.
Man kommt direkt am Bahnhof raus, wo es auch mehrere gute Einkehrmöglichkeiten gibt. Zum Einkaufen muss man 1 km aus dem Ort rauslaufen.
Weitere Kommentare:
- Schwierigkeit: eigentlich (ohne Schnee) T3, nur die Querung des Storbekks wohl T4 (bei Normalwasser)
- Ab Anfang Juni sollte die Tour machbar sein. Nach diesem extrem schneereichen Winter waren allerdings noch viele Schneefelder da. Wir waren die ersten in der Hütte.
- Wir waren so früh im Jahr dran, dass die Mücken noch nicht geschlüpft waren.
- Trotz aller Bemühungen (Ofen, Zeitung) trockneten die Schuhe in der Hütte nicht über Nacht. Gegen die Kälte in den Füßen helfen Wollwandersocken, gegen nasse Füße allgemein Plastiktüten in den Schuhen (und Wechselsocken). Zwei, drei Tage in nassen Schuhen zu laufen, hält man schon aus, danach wird es schmerzhaft. Die Schneepassagen waren übrigens viel schlimmer für die Durchnässung der Schuhe als stundenlang durch Moore zu laufen (knöcheltief Wasser).
Tourengänger:
LeiOaEisn

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