Seilbahnberg Lengede (157 m), Relikt eines Eisenerzbergwerks mit dramatischer Geschichte
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Beim Ort Lengede nahe bei Braunschweig erhebt sich mitten aus der sonst flachen Landschaft ein auffälliger Berg mit dem ungewöhnlichen Namen "Seilbahnberg". Er ist ein Relikt eines eines einst großen Eisenerz-Bergwerks und wurde damals als Abraumberg aufgeschüttet. Seinen Namen erhielt er durch eine Seilbahn-artige Förderanlage, die man zum Aufschütten benutzte. Unterhalb des Berges befinden sich große Teiche, die früher dem Bergwerk als Klärteiche dienten, und einer der Teiche führte 1963 zu einem dramatischen Ereignis. Dieses Gebiet besuchte ich heute auf einer kleinen Wanderung.
Ich startete am Bahnhof Lengede - Broistedt an der Bahnstrecke Braunschweig - Hildesheim. Zu den Teichen und dem Seilbahnberg geht es von dort ein kurzes Stück durch ein Gewerbegebiet, das heute auf der Fläche der ehemaligen oberirdischen Bergwerksanlagen steht. Dann trifft man auf eine Gedenkstätte. Was war damals passiert?
Am 24. Oktober 1963 brach der Klärteich Nummer 10 in das darunter liegende Bergwerk durch und flutete es. Viele Bergleute kamen ums Leben, einige wurden in den nächsten Tagen gerettet. Für weitere noch Vermisste bestand nach einer Woche keine Hoffnung mehr und man hatte schon eine Trauerfeier vorbereitet. Da drängten überlebende Bergleute darauf, nochmal an einer bestimmten Stelle eine Suchbohrung anzusetzen, weil sich dort eine Luftblase gehalten haben könnte, in der jemand überleben könnte. Man bohrte also an dieser Stelle mit einer Suchbohrung und fand tatsächlich 11 noch lebende Bergleute, die man dann - zwei Wochen nach ihrem Einschluss - mit einer Rettungsbohrung und dem Rettungsgerät "Dahlbusch-Bombe" ins Freie holen konnte. Diese Rettung ging als "das Wunder von Lengede" in die Geschichte ein. Die heutige Gedenkstätte steht genau an der Stelle der Rettungsbohrungen, und die Durchmesser dieser Bohrungen sind anschaulich durch Rohrstücke nachgebildet. Man glaubt gar nicht, dass man durch ein Bohrloch von 38 cm Durchmesser einen Menschen hindurch bekommen kann.
Von der Gedenkstätte ging ich dann ein Stück über freies Gelände, und dann durch das Gebiet der Klärteiche. Meist verlaufen die Wege auf Dämmen zwischen den Teichen. Auf den Teichen gibt es je nach Jahreszeit allerlei Wasservögel zu sehen. Schließlich erreichte ich die Straße, die die Teiche vom Seilbahnberg trennt, und bestieg dann den gegenüber aufragenden Seilbahnberg. Es gibt zum Gipfel zwei Zugangswege, einen etwas flacheren von Süden, den ich zum Aufstieg nutzte, und einen steileren mit vielen Treppenstufen auf der Nordwestseite, auf dem ich wieder hinunterging. Oben auf dem Seilbahnberg steht ein kleiner Aussichtsturm, von dem man nach allen Seiten eine guten Fernblick hat. Spektakuläres gibt es allerdings nicht zu sehen, nur das norddeutsche Flachland. Dann stieg ich vom Seilbahnberg wieder ab und kehrte auf einer etwas anderen Strecke durch das Teichgelände wieder zum Bahnhof Lengede zurück.
Ich startete am Bahnhof Lengede - Broistedt an der Bahnstrecke Braunschweig - Hildesheim. Zu den Teichen und dem Seilbahnberg geht es von dort ein kurzes Stück durch ein Gewerbegebiet, das heute auf der Fläche der ehemaligen oberirdischen Bergwerksanlagen steht. Dann trifft man auf eine Gedenkstätte. Was war damals passiert?
Am 24. Oktober 1963 brach der Klärteich Nummer 10 in das darunter liegende Bergwerk durch und flutete es. Viele Bergleute kamen ums Leben, einige wurden in den nächsten Tagen gerettet. Für weitere noch Vermisste bestand nach einer Woche keine Hoffnung mehr und man hatte schon eine Trauerfeier vorbereitet. Da drängten überlebende Bergleute darauf, nochmal an einer bestimmten Stelle eine Suchbohrung anzusetzen, weil sich dort eine Luftblase gehalten haben könnte, in der jemand überleben könnte. Man bohrte also an dieser Stelle mit einer Suchbohrung und fand tatsächlich 11 noch lebende Bergleute, die man dann - zwei Wochen nach ihrem Einschluss - mit einer Rettungsbohrung und dem Rettungsgerät "Dahlbusch-Bombe" ins Freie holen konnte. Diese Rettung ging als "das Wunder von Lengede" in die Geschichte ein. Die heutige Gedenkstätte steht genau an der Stelle der Rettungsbohrungen, und die Durchmesser dieser Bohrungen sind anschaulich durch Rohrstücke nachgebildet. Man glaubt gar nicht, dass man durch ein Bohrloch von 38 cm Durchmesser einen Menschen hindurch bekommen kann.
Von der Gedenkstätte ging ich dann ein Stück über freies Gelände, und dann durch das Gebiet der Klärteiche. Meist verlaufen die Wege auf Dämmen zwischen den Teichen. Auf den Teichen gibt es je nach Jahreszeit allerlei Wasservögel zu sehen. Schließlich erreichte ich die Straße, die die Teiche vom Seilbahnberg trennt, und bestieg dann den gegenüber aufragenden Seilbahnberg. Es gibt zum Gipfel zwei Zugangswege, einen etwas flacheren von Süden, den ich zum Aufstieg nutzte, und einen steileren mit vielen Treppenstufen auf der Nordwestseite, auf dem ich wieder hinunterging. Oben auf dem Seilbahnberg steht ein kleiner Aussichtsturm, von dem man nach allen Seiten eine guten Fernblick hat. Spektakuläres gibt es allerdings nicht zu sehen, nur das norddeutsche Flachland. Dann stieg ich vom Seilbahnberg wieder ab und kehrte auf einer etwas anderen Strecke durch das Teichgelände wieder zum Bahnhof Lengede zurück.
Tourengänger:
WolfgangM

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