Weg der Schweiz: Brunnen – Flüelen


Publiziert von PWRunner , 29. November 2021 um 16:53.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:14 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1265 m
Abstieg: 1267 m
Strecke:17,1 km

 
Dienstag, 14. September 2021
Weg der Schweiz: Brunnen – Flüelen; aus: Wandertipps Luzern, S. 13, Nr. 18 (Ingenbohl)
 
„Der Weg der Schweiz ist unterteilt in 26 Kantonsabschnitte. Ihre Reihenfolge ergibt sich durch den Eintritt der Kantone in den Bund. Die Länge der Kantonsabschnitte wiederum richtet sich nach der kantonalen Bevölkerungszahl von 1991. Jede Person erhielt damals symbolisch 5 Millimeter.“
aus: Die Geschichte - Weg der Schweiz (erlebnisregion-mythen.ch)
 
Nach der sehr anstrengenden Wanderung gestern wollte ich mich heute schonen, um morgen fit zu sein für eine wieder schwerere Wanderung. Der og. Vorschlag gefiel mir, irgendwo las ich etwas von etwas mehr als 500 Höhenmetern, das schien mir OK, ebenso die Entfernung von 16 km. Die Zugverbindung war günstig, um 09:48 ging es los, um 10:40 war ich in Brunnen. Ich ging aus dem Bahnhof, überquerte die Straße und fragte eine Frau, wie ich nach Flüelen komme. Sie meinte: „Sie können den Bus nehmen oder mit dem Zug fahren.“ Als ich erwiderte, dass ich dorthin wandern wolle, konnte sie mir nicht weiter helfen. Auf Wegweisern zum Wandern konnte ich sehen, dass ich auf die gegenüberliegende Seite der Bahngleise gehen musste. Es gab eine Unterführung, durch die ich ging. Oben sah ich dann gleich einen Wegweiser mit der Nummer 99, nach dem ich suchen wollte. Nun war auch die Karte auf dem Handy zu sehen, sodass ich um 10:50 mit der Wanderung begann. Es ging etwas mehr als 1 km durch den Ort, bevor der Weg in den Wald führte. Ein Blick auf mein Handy irritierte mich kurz: Der Weg auf der Karte war abseits des geplanten Weges und schlängelte sich durch das Gelände, der geplante Weg war fast 500 m kürzer. Allerdings befand ich mich auf dem mit der „99“ markierten Weg. Ich machte mir da keine Gedanken, da der kürzere Weg noch mehr durch den Ort geführt hätte. Eine Katze suchte auf dem Weg anscheinend nach Futter und dann war ich am Chänzeli, einer Aussichtsterasse über den Vierwaldstätter- bzw. Urner See. Ein MTB-Fahrer, der auch den Ausblick genoss, fotografierte mich mit Rütli im Hintergrund. Nach dem 3. Foto meinte er, dass ich nun das ganze Panorama auf den Fotos habe. Ich bedankte mich bei ihm und ging langsam bergauf weiter. Auf dem breiten, aber relativ steilen Weg holte ich eine ältere Frau mit Hund ein, die sich furchtbar über Jogger und Radfahrer aufregte, die ihren Hund erschreckt hatten. Mich dagegen betrachtete sie als rücksichtsvoll, da ich langsam den Berg hoch kam. Auf die Idee, ihren Hund anzuleinen, kam sie aber nicht. Sie war sehr redselig und fragte, wo ich hinwolle. Als ich „Nach Flüelen“ sagte, fragte sie: „Und wo übernachten Sie dann?“. Ich klärte sie auf, dass ich da heute noch hin wandern wolle. Sie war etwas erstaunt und ich verabschiedete mich von ihr.
Nach einigen Minuten kam ich zu einer Schutzhütte „Zur Gruobi“, der Weg biegt rechts (nach S) ab, Vor mir war eine Frau unterwegs, die ebenfalls gemütlich unterwegs war. Sie nahm einen Weg, den ich als Abkürzung nehmen wollte, da war ich mir sicher, dass diese Abkürzung klappen müsste. Da es immer noch relativ steil war, holte ich nicht auf. Diese Abkürzung sparte mir gut 100 m, bevor sie wieder auf die Markierung traf. Dort setzte sich die Frau auf eine Bank. Ich frage sie, ob sie auch den Weg der Schweiz bewandere, was sie bejahte. Ich ging dann weiter, sie meinte noch, dass wir uns vielleicht nochmals sehen würden. 10 min später ging es an einem Felsklotz vorbei, dann zweigten Stufen links ab, denen ich folge. Nach einigen Metern stand ich vor einem Felsen mit einer kleinen, kaum nennenswerten Höhle. Ich drehte gleich wieder um und sah dann ein kleines Häuschen auf einer Säule mit einer Marienstatue im Innern. Der nächste Aussichtspunkt, der Axenstein, war dann erreicht. 3 min weiter gab es eine Infotafel zur Brunnen-Morschach-Axenstein-Bahn, die lt. Angaben als max. Steigung 170 % schaffte. Recherchen im Internet geben aber nur 170 ‰ an, was mir eher glaubhaft vorkommt. Die Bahn wurde 1969 eingestellt und dann abgebaut. Es befindet sich noch ein Zahnstangengleissegment bei der Infotafel. Immer wieder sieht man die gestalteten Grenzsteine.
An einem kleinen Brunnen vorbei ging es nach Morschach, wo ein hölzernes Denkmal von Wilhelm Tell steht. Bei der Ortsdurchquerung kommt man an der Pfarrkirche St. Gallus vorbei und an einem alten Holzhaus mit Türmchen. Hinter Morschach geht es auf der asphaltierten Straße zum Ortsteil Laui, dort steht die St. Franziskus bzw. Franz-Xaver-Kapelle. Auf der davorstehenden Bank machte ich Rast. Bevor ich mich wieder auf den Weg machte, fotografierte ich die Kapelle von außen und machte auch Fotos von innen. Leider führt der Wanderweg ein ganz schönes Stück auf der asphaltierten Strecke, an einem Wasserreservoir vorbei, ab und zu kam auch ein Auto. Die Straße führte dann an einer Art Rastplatz vorbei, an den Tischen und Bänken saßen einige Leute. Da ich mich an der Kapelle eingecremt hatte, wollte ich mir an einem Brunnen die Hände waschen, aber Wasser floss nicht und das stehende Wasser sah außerordentlich schmutzig aus. So ging ich mit meinen leicht fettigen Händen weiter. Gottseidank endete die asphaltierte Strecke. Warnschilder wiesen auf Steinschlag hin, für Schmelzwasser (so vermute ich) gab es eine Art Kanäle, ein kleines Kruzifix hing an einem Baum, eine Baumwurzel gab ein tolles Bild ab und auf einem Wegweiser konnte ich erkennen, dass ich 2 Std. von Brunnen entfernt war. Ich war, wenn ich meinen Angaben trauen kann, bis jetzt 1:35 (einschließlich Pause) unterwegs.
Unter einem schönen schattenspendenden Baum war eine Sitzgruppe angeordnet, da ich aber bereits Rast gemacht hatte, ging es weiter. Der Wanderweg wurde nun wesentlich interessanter und verlief teilweise im Wald, über schöne Stein- und Holzbrückchen. Bald kam ich in die Nähe von Sisikon. Ich musste aber erst noch bergauf gehen und über eine Treppe zur Straße. Der Weg führte zu einem Fußgängerdurchgang neben dem großen Tunnel. Seitlich auf dem Felsen waren der Schriftzug URI und das Wappen aufgemalt. Nach diesem kleinen Durchgang ging es durch einen Fußgängertunnel, das ebenfalls neben dem Autotunnel lag. Man hatte aber immer wieder einen tollen Ausblick über den See und die Berge. Es ging noch einiger Meter neben der Straße weiter, bis dann der Weg abknickte und bergab weiter ging. An der Betonmauer unterhalb der Straße war eine Art Drahtgebilde, das den Bodensee, den Züricher und den Vierwaldstätter See zeigt.
Der Weg ging weiter bergab bis hinunter zum See. Es ging an einer Hütte mit einem Grillplatz vorbei (die Schweizer können sich von dem dort befindlichen Holz bedienen und grillen) und an einem großen Betonblock. Einen Grenzstein gab es wieder zu sehen. Nach einer kleinen Holzbrücke kam ich zur Tellsplatte, einem Anlegeplatz für Linienschiffe. Hier fotografierte ich ein Frachtschiff, das auf dem See unterwegs war. Auf der „Gessler Road“, die mit einem Holzstab und dem Gesslerhut gekennzeichnet ist, erreichte ich die Tellskapelle, die mit vielen Bildern aus der Tellgeschichte geschmückt ist. Der Weg führt nun wieder etwas bergauf und geht am größten Glockenspiel der Schweiz vorbei, das von den Schweizer Schokoladenfabrikanten gespendet wurde. Natürlich geht es dann mal an den Schienen weiter, ich sah 2 Frauen und hatte das Gefühl, dass sie auf einen Zug warteten, um ihn zu fotografieren, was ich irgendwann auch tat. Weiter oben am Berg sah man die Brücke, auf der die Straße verläuft. Ich war nicht allzu überrascht, dass der Wanderweg zu dieser Brücke hochgeht und unter der dortigen Überdachung an der Straße entlang führt. Neben der Straße bzw. dem Weg geht es senkrecht nach unten zum See. Die Straße geht durch den Axentunnel, der Weg daneben weiter. Auf einer Aussichtsterasse standen 3 Männer. Ich bat einen davon, mich vor der großen Schautafel zu fotografieren. Fast hätte es nicht geklappt, anscheinend hatte er den Auslöser nicht richtig durchgedrückt. Beim Nachsehen merkte ich es und bat ihn, es nochmals zu versuchen, war er natürlich machte, dann klappte es auch.
Es ging noch ein Stück weiter neben der Straße am See entlang. Der Weg verlief durch eine Art Tunnel, der aber viele Öffnungen zum See hatte. Ich hatte relativ früh Flüelen im Blickfeld. Nach etwa 2 km (vom Foto aus gesehen) ging es hoch zur Straße, die auf einer Brücke über den Gruonbach führt. Hinter dieser Brücke war ich zuerst etwas irritiert, überquerte die Straße und wollte in einen Weg einbiegen, der in östliche Richtung ging. Ich bemerkte aber meinen Fehler gleich und überquerte die Straße also nochmals. Ich sah dann, dass der Weg abwärts in den Ort Richtung See geht. Anscheinend hatte ich die Gleise der Bahn überquert, die durch einen Tunnel gehen. Ich befand mich nun in der Seestraße. Es waren nochmal rund 2 km, immer zwischen See und Schienen, bis ich in die Nähe des Bahnhofs kam. Auf einem großen Platz waren sehr viele Leute. Sie warteten teilweise auf ein Schiff, das bald anlegte. Nachdem die Leute ausgestiegen und die Wartenden eingestiegen waren, tutete das Schiff und fuhr los.
Auf dem großen Bahnhofsvorplatz steht das weltweit größte Schiffshorn. Ich dachte, das sei eine Skulptur, aber Recherchen im Internet zeigen, dass es sich um ein funktionierendes Schiffshorn handelt. „Beim «thehOrn» handelte es sich um das grösste je gebaute Schiffshorn der Welt. Es ist 12 Meter lang, 5,5 Meter hoch, 6,5 Meter breit und wiegt über 5 Tonnen.“
Eine weitere Skulptur, eine Eisenplastik foto­grafierte ich zweimal. Die "Schwurhände" sind Symbol der Einigkeit und der Viersprachigkeit der Schweiz. Die vier Hände sollen die vier Sprachen der Schweiz darstellen. Mit dem Zug fuhr ich zurück nach Rotkreuz.
Zum Abschluss noch folgende Bemerkung: Der Weg der Schweiz ist in vier Etappen un­ter­teilt:
Etappe 1: Seelisberg, Rütli – Bauen;                                Etappe 2: Bauen – Flüelen;
Etappe 3: Flüelen – Sisikon und                                       Etappe 4: Sisikon – Brunnen.
 
Ich bin also die Etappen 3 und 4 entgegengesetzt in einer Tour gewandert.
 
 
                            Uhr                                                       Handy
km                       17,96 km – 0,86 km = 17,1 km            18,1 km
hm aufw.             1.265 m                                                 1.532 m (zuviel!)
Hm abw.              1.267 m                                                 1.543 m
Kal.                      960
Zeit:                     4:56:25 min (35 min Pausen)                4:56; 4:01 (in Bewegung)
Max. Höhe:         811 m ( ca. 2,5 km vor Sisikon)            807 m
Min. Höhe:          431 m                                                    476 m
 

Tourengänger: PWRunner



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