Monte Ocre (2.209 m): Wunderschöner Abruzzen-Abschluss
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SCHWIERIGKEIT UND VORBEMERKUNG
Ich vergebe T3 für den von uns gewählten weglosen Abstieg und für die Wegfindungsherausforderungen im fast markierungsfreien Abstieg (GPS ratsam, doch logisch funktioniert es auch). Der Gratanstieg an sich (sowie der Abstieg) ist als T2 zu bewerten!
Da ich nun beim Schreiben bereits in Rom am Flughafen sitze, musste heute eine kurze Tour her. Rocca di Cambio ist das höchstgelegene Dorf der Abruzzen und liegt zu Füßen des Monte Ocre und so war es ein naheliegender Ausgangspunkt. Der Ort ist ein Skiort und zum nahegelegenen Campo Felice ist es nur ein Katzensprung. Hier liegt sicherlich eines der größeren und anspruchsvolleren Skigebiete rund um Rom. Dementsprechend eigenartig ist die Atmosphäre, die dieses an sich nette Dorf im Herbst versprüht.
Der Monte Ocre liegt mittendrin in den Abruzzen und ist somit ein großartiger Aussichtspunkt: Zu Füßen überschaut man ganz L'Aquila, darüber die Kette des Gran Sasso mit dem Corno Grande. In der Ferne folgt die Majella, südöstlich Sirente und hinter dem Campo Felice ragt der Monte Velino auf.
DIE TOUR
Man kann diese Rundtour ja an einem beliebigen Punkt in Rocca di Cambio starten, doch der Ausgangspunkt ist etwa am höchsten Punkt der Straße Via Collalto auf 1.435 m. Ein roter Pfeil auf der Straße und einer auf einem Stein markieren dort den Einstieg (ein GPS hilft). Auf einem grünen Fahrweg geht es zunächst hoch, dann flach gen Süden, an einem Picknickplatz (o.ä.) mit Steingebäude vorbei und nach einigem Auf und Ab knickt der Weg nach Nordwesten um und steigt steil an - tolle Ausblicke auf Rocca di Cambio! Markierungen sind hier in Hülle und Fülle vorhanden. Nach gut 15 Minuten erreichen wir ein großes Holzkreuz auf etwa 1.500 Metern mit großartiger Rundumsicht.
Ab hier folgen wir immer dem Grat, zunächst steil und gut markiert, dann immer flacher und lausiger markiert, bis wir die beiden Kreuze des Monte Cagno (2.153 m, etwa 1:30 ab dem Holzkreuz auf 1500) erreichen. Hier staunen wir über die Tiefblicke auf L'Aquila und sehen erstmalig unser Gipfelziel.
Vollkommen harmlos und unmarkiert, dafür aber über einen herrlichen Wiesengrat ziehen wir nun in 30 Minuten zum Monte Ocre (2.209 m). Unsere 30 Minuten Gipfelrast fielen genau in das Intervall der großen Wolke - nachher war der Gipfel wieder frei. Doch auch so genießt man die tolle Aussicht hier oben. Nach Süden hin schauen wir über eine phantastisch schöne Wiesenlandschaft, in der Pferde und Kühe in absoluter Ruhe und Gelassenheit weiden und der Plan steht fest: Wir steigen nicht über den Grat ab!
Ein paar Schritte nach Westen und wir können in dem Kanal weglos absteigen. Dabei vermeiden wir Geröll und hüpfen über Wiesennarben und feste Steine hinab zu den sieben Wassern (Settacque) und dann vorbei an den gelassenen Kühen. Aus dieser abflusslosen Senke steigen wir ein wenig auf und danach wieder ab. Man erkennt einen Weg, aber Wegmarkierungen, die man nach dem Kartenstudium hier erwarten würde, sind absolute Mangelware. Doch die Wegspuren zeigen den logischen Weg: Wir steigen besser nicht halblinks der schwachen Wegspur ins Tälchen folgend, sondern stattdessen sanft über Wiesen den mannigfaltigen Viehwegen folgend wieder hinauf zu Punkt 1.880 m. Nach Querung des Sattels steigen wir dann nicht steil ab, sondern folgen dem deutlichen Weg, der sich südwärts am Hang langzieht, dabei langsam Höhe verliert, in einen schönen Buchenwald eintaucht und am Pass Forcamiccia (1.715 m, etwa 1 Stunde ab dem Ocre-Gipfel) mündet.
Auch an diesem Pass findet man kaum Angaben für Wanderer, wohl aber für Pferde, die hier von Rocca di Cambio oder Rocca di Mezzo zum Campo Felice hoppeln können. Wir hätten uns hier auch ein Pferd gewünscht, denn für uns geht es jetzt ostwärts über einen etwas mühsamen Schotterweg, der in einem (für KfZ gesperrtes) Asphaltweglein mündet und auf Punkt 1.335 m auf die Fahrstraße nach Campo Felice trifft. Das wäre mit Pferd angenehmer gewesen... - Der Fahrstraße müssen wir nun für etwa 500 Meter nach Osten folgen, um dann an Punkt 1.313 m (rechts ist eine Zufahrt zu einem großen Bauernhof) links auf der Asphaltstraße wieder ins Dort hochzusteigen. Bevor wir das Dorf erreichen, biegt scharf links in die Via Collalto ab und wir folgen ihr bis zum höchsten Punkt!
Ja, das war ein schöner Abschluss einer Abruzzen-Tourenwoche! Eine sehr spannende Gegend, die durchaus auch für Alpenfetischisten einen Besuch verdient hat!
Ich vergebe T3 für den von uns gewählten weglosen Abstieg und für die Wegfindungsherausforderungen im fast markierungsfreien Abstieg (GPS ratsam, doch logisch funktioniert es auch). Der Gratanstieg an sich (sowie der Abstieg) ist als T2 zu bewerten!
Da ich nun beim Schreiben bereits in Rom am Flughafen sitze, musste heute eine kurze Tour her. Rocca di Cambio ist das höchstgelegene Dorf der Abruzzen und liegt zu Füßen des Monte Ocre und so war es ein naheliegender Ausgangspunkt. Der Ort ist ein Skiort und zum nahegelegenen Campo Felice ist es nur ein Katzensprung. Hier liegt sicherlich eines der größeren und anspruchsvolleren Skigebiete rund um Rom. Dementsprechend eigenartig ist die Atmosphäre, die dieses an sich nette Dorf im Herbst versprüht.
Der Monte Ocre liegt mittendrin in den Abruzzen und ist somit ein großartiger Aussichtspunkt: Zu Füßen überschaut man ganz L'Aquila, darüber die Kette des Gran Sasso mit dem Corno Grande. In der Ferne folgt die Majella, südöstlich Sirente und hinter dem Campo Felice ragt der Monte Velino auf.
DIE TOUR
Man kann diese Rundtour ja an einem beliebigen Punkt in Rocca di Cambio starten, doch der Ausgangspunkt ist etwa am höchsten Punkt der Straße Via Collalto auf 1.435 m. Ein roter Pfeil auf der Straße und einer auf einem Stein markieren dort den Einstieg (ein GPS hilft). Auf einem grünen Fahrweg geht es zunächst hoch, dann flach gen Süden, an einem Picknickplatz (o.ä.) mit Steingebäude vorbei und nach einigem Auf und Ab knickt der Weg nach Nordwesten um und steigt steil an - tolle Ausblicke auf Rocca di Cambio! Markierungen sind hier in Hülle und Fülle vorhanden. Nach gut 15 Minuten erreichen wir ein großes Holzkreuz auf etwa 1.500 Metern mit großartiger Rundumsicht.
Ab hier folgen wir immer dem Grat, zunächst steil und gut markiert, dann immer flacher und lausiger markiert, bis wir die beiden Kreuze des Monte Cagno (2.153 m, etwa 1:30 ab dem Holzkreuz auf 1500) erreichen. Hier staunen wir über die Tiefblicke auf L'Aquila und sehen erstmalig unser Gipfelziel.
Vollkommen harmlos und unmarkiert, dafür aber über einen herrlichen Wiesengrat ziehen wir nun in 30 Minuten zum Monte Ocre (2.209 m). Unsere 30 Minuten Gipfelrast fielen genau in das Intervall der großen Wolke - nachher war der Gipfel wieder frei. Doch auch so genießt man die tolle Aussicht hier oben. Nach Süden hin schauen wir über eine phantastisch schöne Wiesenlandschaft, in der Pferde und Kühe in absoluter Ruhe und Gelassenheit weiden und der Plan steht fest: Wir steigen nicht über den Grat ab!
Ein paar Schritte nach Westen und wir können in dem Kanal weglos absteigen. Dabei vermeiden wir Geröll und hüpfen über Wiesennarben und feste Steine hinab zu den sieben Wassern (Settacque) und dann vorbei an den gelassenen Kühen. Aus dieser abflusslosen Senke steigen wir ein wenig auf und danach wieder ab. Man erkennt einen Weg, aber Wegmarkierungen, die man nach dem Kartenstudium hier erwarten würde, sind absolute Mangelware. Doch die Wegspuren zeigen den logischen Weg: Wir steigen besser nicht halblinks der schwachen Wegspur ins Tälchen folgend, sondern stattdessen sanft über Wiesen den mannigfaltigen Viehwegen folgend wieder hinauf zu Punkt 1.880 m. Nach Querung des Sattels steigen wir dann nicht steil ab, sondern folgen dem deutlichen Weg, der sich südwärts am Hang langzieht, dabei langsam Höhe verliert, in einen schönen Buchenwald eintaucht und am Pass Forcamiccia (1.715 m, etwa 1 Stunde ab dem Ocre-Gipfel) mündet.
Auch an diesem Pass findet man kaum Angaben für Wanderer, wohl aber für Pferde, die hier von Rocca di Cambio oder Rocca di Mezzo zum Campo Felice hoppeln können. Wir hätten uns hier auch ein Pferd gewünscht, denn für uns geht es jetzt ostwärts über einen etwas mühsamen Schotterweg, der in einem (für KfZ gesperrtes) Asphaltweglein mündet und auf Punkt 1.335 m auf die Fahrstraße nach Campo Felice trifft. Das wäre mit Pferd angenehmer gewesen... - Der Fahrstraße müssen wir nun für etwa 500 Meter nach Osten folgen, um dann an Punkt 1.313 m (rechts ist eine Zufahrt zu einem großen Bauernhof) links auf der Asphaltstraße wieder ins Dort hochzusteigen. Bevor wir das Dorf erreichen, biegt scharf links in die Via Collalto ab und wir folgen ihr bis zum höchsten Punkt!
Ja, das war ein schöner Abschluss einer Abruzzen-Tourenwoche! Eine sehr spannende Gegend, die durchaus auch für Alpenfetischisten einen Besuch verdient hat!
Tourengänger:
panodirk

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