Punta Ciamberline (2.790 m) - Geheimtipp für Alpinwanderer


Publiziert von panodirk , 20. September 2021 um 15:35.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:14 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1280 m
Abstieg: 1280 m
Strecke:11.4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gute Asphaltstraße zum Lago della Rovina oberhalb von Entracque / Valdieri. 3 Euro Parkgebühr während der Saison.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Genova
Kartennummer:Fraternali editore 15

DIE SCHWIERIGKEITSBEWERTUNG
Meine Bewertung T5 bezieht sich im wesentlichen auf die Gras-Granit-Schrofenflanke, die teils trittarm und vor allem auch griffarm vorsichtig und sicher zu durchsteigen ist. Die Schlüsselstelle ist eine kurzer ausgesetzter Riss, der überwunden werden muss. Der Zustieg ab dem Wanderweg ist teils mühsames T4-Gelände.
Die Orientierung ist meist einfach, hat es doch genügend Steinmänner. Einige davon tragen 2021 ein rot-weißes Flatterband, welches einen ordentlichen Weg vorgibt. Diese Plastik-Bänder werden sicher wenige Winter überdauern...

VORBEMERKUNG
Spannend: Das ist der erste Gipfel, den ich bei hikr erst eintragen muss, damit ich auch die Tour dazu mit dem Gipfelwegpunkt versehen kann.
Die Seealpen sind schlechthin ein Paradies für Alpinwanderer: Selten stellen sich Gletscher oder massive Wände in den Weg; fast alles scheint ergehbar. Und vieles ist bereits begangen, reichlich mit Steinmännern verziert und auch in den hervorragenden Fraternali-Karten (jetzt auch auf Steinpapier!) GPS-genau dokumentiert. So wie diese Wanderung auf die vollkommen unbekannte Punta Ciamberline, die jedoch im Zentrum der italienischen Seealpen platziert, eine tolle und informative Rundumsicht liefert. Entdeckerfreuden!
Wir haben für den Gipfel für einen Tag mit mediokren Wetter gewählt, doch durch die nördliche Lücke in den Bergen würde man bei gutem Wetter den gesamten Alpenbogen überblicken können! Eine Idee für einen klaren Oktober-Tag?

DIE TOUR
Die Tour ist schnell beschrieben. Auf sehr gut angelegtem Pfad geht es zügig hoch vom Großparkplatz am Lago della Rovina (man mag sich nicht vorstellen, wie es hier an Ferragosto aussehen mag!!) in Richtung Rifugio Genova. Wir erreichen den großen und heute sehr leeren Stausee Chiotas, und kommen rasch zu einer Verzweigung, an der wir den Colle di Fenestrelle an steuern. Diesem Wanderweg folgen wir bis zum Punkt 2.395 m, an dem durch mehrere Steinmänner (einer davon mit Flatterband) der Abzweig zu unserem Gipfel markiert ist (2 Stunden ab Parkplatz).
Hier geht es scharf links ab immer den Steinmännern folgend: Zuerst durch grobes und festes Blockgelände, dann über Steine mit Gras zu einem Grasband, dem wir um eine Nase folgen, bis wir in einen großen Geröllkessel gelangen. Die Steinmännern zeichnen den Weg das Geröll hoch, später dem Gerölltrichter nach links durch eine Engstelle folgend, bis der schwach ausgeprägte Westgrat erreicht ist. Beim Aufstieg hält man sich lieber an feste Steine und Wiesen, denn das lose Geröll macht einen Aufstieg sehr mühsam. Ab hier folgt die steile und recht ausgesetzte Granit-Gras-Schrofenflanke, die südlich des Westgrats zu erklettern in. Mal sind die Tritte gut und groß, mal schmaler. Teilweise gibt es wenig Griffe und zeitweise ist im Ier Grat zu klettern. Etwas unangehm wird es im oberen Teil der Flanke, wenn eine griffarme geneigte Platte zu erklimmen ist. Ein Riss mit ein paar kleinen Tritten und einem einzigen kleinen, aber guten Griff ermöglicht den Durchstieg. So gelangt man auf den finalen Nordwestgrat, der ohne jegliche Schwierigkeiten auf den Gipfel der Punta Ciamberline (2.790 m) führt (1-1,5 Stunden ab dem Abzweig).
Den Gipfel schmückt ein kleines Metallkreuz. Die Aussicht in die italienischen Seealpen ist sehr schön und informativ. Der Blick geht zum Monviso und bei guter Sicht auch sicher weiter gen Norden. Ein sehr schöner Gipfel, der bei besseren Wetter sicher eine lange und schöne und garantiert einsame Gipfelrast verdient hätte!
Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg.

Tourengänger: panodirk


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