Seichberg 1803 MüM

Ein würdiger Berg mit einem würdigem Namen für die erste Skitour der neuen Saison.

Es müssen extrem spezifische Bedingungen herrschen, damit eine Tour auf den Seichberg Sinn macht:

-Es ist so früh in der Saison, dass die Lifte noch nicht laufen.
-Es ist so früh in der Saison, dass es noch zu wenig Schnee hat für die umliegenden Gipfelziele.
-Die Schneekanonen des angrenzenden Skigebiets haben die (zukünftigen) Pisten bereits ausreichend beschneit, dennoch sind die Pisten weder markiert noch präpariert.
-Der Wind hat in einer Weise gewütet, dass alle lohnenderen Gipfelziele rundherum abgeblasen sind.

Der Seichberg erhebt sich nur wenige Minuten entfernt von der Skiliftstation des Skilifts Gamserrugg und ist umgeben von Skipisten. Normalerweise tut man sich so etwas nicht an, einen Gipfel mitten in einem Skigebiet zu besteigen. Heuer aber sind die Bedingungen wie oben beschrieben, damit wird der Seichberg tatsächlich zu einem lohnenden Ziel.

Start bei der Talstation des Sessellifts "Wildhaus-Oberdorf". Ich ziehe im Aufstieg etwas nach rechts, um der Bahn und den Schneekanonen zu entkommen und gelange so zur Freienalp. Im Winter entspräche mein Aufstieg der blauen Talabfahrt, davon ist aber noch gar nichts zu sehen. Ab der Freienalp oberhalb des teilweise ausgeholzten Seichbergwalds entlang der in wenigen Tagen rot markierten Piste bis zu Punkt 1683 unterhalb der Talstation des Skilifts Gamserrugg. Hier steigt man ein Tälchen hoch bis zu Punkt 1767 südlich des Seichbergs. Auch dies wird im Winter eine Piste sein, nämlich eine Rote. Aber auch hier fehlen noch sämtliche Markierungen.

Gipfelanstieg: Das Sahnehäubchen der Tour, es gilt nämlich 36 Höhenmeter bis zum Gipfel zu bewältigen. Bei den heutigen Schneeverhältnissen kann ich nur bis zu einer flachen Erhebung südlich des Hauptgipfels aufsteigen, ich nenne diese Stelle "Seichberg Südgipfel bzw. Skigipfel". Skidepot. Nun zu Fuss etwa fünf Höhenmeter absteigen in einen Sattel zwischen Seichberg Südgipfel und Seichberg Hauptgipfel, die Seichbergscharte. Von der Seichbergscharte gelangt man in circa einer Minute auf den Seichberg Hauptgipfel.

Abfahrt: Durchaus lohnende, irgendwie surreale Abfahrt. Da liegt haufenweise Kunstschnee herum und nirgends sind markierte oder präparierte Pisten zu sehen. Das könnte wohl die Zukunft des Skitourens sein, unpräparierte Kunstschneehänge auf Skitourenklassikern in den Alpen.

Fazit: Unter den vorgefundenen  Bedingungen ein interessantes Ausflugsziel.