Pizzo Filone (3133 m) - Normalweg aus dem Val Viola Bormina


Publiziert von Stirml , 22. Oktober 2021 um 08:34.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:17 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1200 m

Livigno-Alpen: Eine Gebirgsgruppe, die - da zwischen zwei anderen großen und hohen Gebirgsgruppen (Ortler und Bernina) gelegen - gerne übersehen wird. Gleichwohl hat der Hauptgipfel Cima de' Piazzi mit 3439 m für Ostalpenverhältnisse eine respektable Höhe und bietet von der Südrampe der Passstraße des Passo di Foscagno ein eindrucksvolles Panorama auf die vergletscherte Nordseite. Sie konnte ich bereits vor etlichen Jahren über den Nordgrat besteigen: eine einsame Gletschertour, obwohl dieser Aufstieg in der gängigen Bergsteigerliteratur durchaus beschrieben wird.

Nach so vielen Jahren war es mal wieder an der Zeit, diese Gebirgsgruppe aufzusuchen. Neben den bekannteren Piz la Stretta und Monte Vago mit seinem fantastischen blauen See stand auch der weniger bekannte Pizzo Filone auf unseren Plan. Diesen wollten wir aber nicht - wie meist beschrieben - von Norden aus dem Valle di Livigno angehen, sondern von Süden aus dem Val Viola Bormina.

Startpunkt ist der Parkplatz P3 im Val Viola Bormina, den man auf einem schmalen, gebührenpflichtigen Sträßchen erreicht. Das Sträßchen zweigt bei der letzten großen Kehre der Südrampe der Foscagno-Passstraße im Örtchen Arnoga ab. Da es bereits Mitte September war und sämtliche Sommerferien bereits zu Ende waren, war der Parkplatz nahezu leer. Und tatsächlich, während der gesamten Tour trafen wir keine Menschenseele mehr an.

Der Aufstieg beginnt ein paar hundert Meter vor dem Parkplatz, bei einem Wegweiser. Ein schmaler Pfad bringt einen durch schönen Bergwald und anschließend auf einen Bewirtschaftungsweg zur Malga Funera, von wo man bereits einen sehr schönen Ausblick nach Süden auf die zentralen, höchsten Gipfel der Livigno-Alpen hat (Cima de' Piazzi, Cima Viola, ...). Kurz hinter der Malga Funera befindet sich die Baita del Pastore, bei der ein gut markierter, aber wenig ausgetretener Bergpfad durch das schöne Valle Minestra zum Colle delle Mine weiterführt. Das Valle Minestra ist anfangs ein wunderbar grünes, weitläufiges Almtal. Der Schlussanstieg zum Colle delle Mine führt allerdings durch ausgedehnte Geröllfelder. Kurz unterhalb des Colle delle Mine auf der Nordseite befindet sich ein kleiner blau-grün-türkis schimmernder See. Zudem kann man von hier den Schlussanstieg nahezu vollständig überblicken: erst links in der Schuttflanke und dann immer am breiten Schuttrücken bis zum Gipfel. Der Schlussanstieg ist schrofig, aber leicht, nur kurz vor dem Gipfel stellt sich eine wenig hohe Felsstufe in den Weg, die aber mit einer Kette versichert ist. Zuletzt wandert man auf dem waagerechten Grat auf die Gipfelmarkierung zu, die einen fast mannshohen Felshaken darstellt. 

Vom Gipfel kann man die gesamte Livigno-Gruppe überblicken: im Nordwesten/Norden die eher sanfteren Gipfel mit Piz la Stretta, Munt Cotschen, Piz Chaschauna, ..., im Südwesten/Süden die eher herben, felsigen und zum Teil vergletscherten Gipfel wie Piz Paradisin, Cima Viola, Cima de' Piazzi, ... . Und nicht zu vergessen natürlich die beiden hohen Gebirgsgruppen, die uns manchmal die Livigno-Alpen übersehen lassen: Bernina und Ortleralpen im Westen bzw. Osten. 

Den Abstieg haben wir auf der gleichen Route vorgenommen, wobei wir noch das Glück hatten, ein Steinadlerpärchen zu sehen.

Resumee:

Eine im September einsame Wanderung auf einen leichten Aussichtsdreitausender in der Livigno-Gruppe. 



Tourengänger: Stirml


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