Sulur (1213m) - Aussichtsreiche Bergwanderung im Norden von Island


Publiziert von pame , 29. August 2020 um 07:51.

Region: Welt » Island » Akureyri
Tour Datum: 8 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: IS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:s. Wegpunkte und GPS-Track (ca. 14km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Großer Wanderparkplatz am Ende der Straße Suluvegur, ca. 5km südwestl. von Akureyri. Ausgeschildert.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Viele Hotels, Guest Houses, Hostel in Akureyri (zweitgrößte Stadt Islands).

"A window of opportunity": Island hat im Juni die Grenzen für den Tourismus geöffnet, aber Mitte August wegen steigender Coronazahlen wieder effektiv geschlossen. Diese kurze Gelegenheit, konnte ich - unwissentlich - nutzen, um das Land, das schon lange auf meiner Pendenzenliste stand, zu besuchen. 

Um es gleich vorweg zu sagen, ich hatte in vielerlei Hinsicht unglaubliches Glück. Das Wetter war 3 Wochen lang absolut perfekt. Kein einziger Regentag. Dagegen viel - fast schon zu viel - Sonne. Außerdem kaum Touristen (nur etwa 10% des normalen, sommerlichen Besucheraufkommens), ein Wechselkurs der aus "Eurosicht" 20-30% besser war als in den vergangenen Jahren, praktisch keine Corona-Einschränkungen im Alltag, alles offen, auch die Hot Pools, und massenhaft Auswahl an bezahlbaren, kurzfristig buchbaren Unterkünften.      

Und wohl wahr, Island ist der Hammer! Die Insel im Nordatlantik zieht alle Register, die die rauhe und pure Natur zu bieten hat. Berge, Gletscher, Fjorde, Wüsten, Vulkane,..., alles vorhanden, und alles ohne expeditionshafte Vorbereitungen zu erreichen. 

In der Gegend um Reykjavik war das Wetter zu schlecht, also bin ich kurzfristig auf die N-Seite der Insel gewechselt. Viele Isländer machen das auch so. Sie fahren praktisch dem guten Wetter hinterher, da es aufgrund der Topografie oft eine ausgeprägte Zweiteilung SW/NO gibt. Macht mehr Sinn als sich auf ein einzelnes Ziel zu versteifen, und dann tagelang im Regen und Nebel rumzustapfen.

Akureyri ist eine sympatische kleine Stadt an der Nordküste, wunderschön an einem langen Fjord gelegen, und sehr geeignet als Stützpunkt für eine Unzahl von Bergtouren bis auf etwa 1500m. Ursprünglich dachte ich an eine Besteigung des Kerling (1536m), was aber eine hochalpine Gletschertour ist. Eine gute Einführung in die Bergwelt des Nordens bietet aber der "Hausberg" von Akureyri, der Sulur (1213m). Er kann auf einem guten Bergweg (T2) von einem günstig gelegenen Parkplatz bestiegen werden.

Im Wesentlichen geht es vom Sulur car park (250m) gleichmäßig bergan, zuerst durch grasiges Tundragelände, dann durch typisch isländisches, sandiges Geröll, zum Schluss gewürzt mit ein paar unschwierigen Schneefeldern.

Das Wetter war perfekt, um die Wanderung und die Aussicht zu geniessen: Kühl, sonnig, leichter Wind und äußerst klare Luft. Deswegen war auch wohl einiges an Volk unterwegs. 

Nach etwa 2.5h habe ich den ersten Gipfel, den Ytri-Sula (1140m) erreicht, von dem aus man eine überragende Aussicht auf den Fjord mit der Stadt hat. Allerdings waren mir hier zuviele Leute, so dass ich weiter auf dem langgestreckten Kamm zum höheren Sydri-Sula (1213m) gegangen bin. Anscheinend haben die meisten Leute keine Lust, sich das kurze Stück zw. den beiden Gipfeln unter die Füße zu nehmen. Jedenfalls war hier oben niemand mehr. 

Vom Sydri-Sula (1213m) hat man eine tolle Sicht nach S in die wilde, vergletscherte Bergwelt des Kerling-Massivs. Man könnte auch dem Kamm noch weiter folgen, und mehrere Gipfel besteigen. Spätestens an der Kerling-Nordwand mit den umgebenden Gletschern ist für den Normalbergwanderer aber Schluss, und man müsste wohl den sehr langen Rückweg wieder über den Kamm antreten. Direkt vom S-Ende des Kamms ins Tal abzusteigen ist wahrscheinlich nicht einfach und bringt nicht viel.  

Also gemütlich wieder zurück, und den Tag in meinem fast leeren Youth Hostel bei einem feinen, selbstgemachten Abendessen aus der Mikrowelle ausklingen lassen. 

Fazit:
  • Eine gute und einfache Einstimmung ins isländische Bergwandern. 
  • Fantastische Aussicht.
  • Nur wenig steil, der Weg zieht sich daher etwas.

Tourengänger: pame


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