Monte Oliveto Maggiore

Südöstlich von Siena zieren eigenartige Lehmhügel die Landschaft, Crete genannt. Mitten drin thront das Kloster Monte Oliveto Maggiore. Die beste Übersicht über das Gelände bietet das Bergdorf Chiusure, wo unsere heutige Kurztour startet.

Folgt man der Via Porta Senese Richtung Norden, so fällt einem nach wenigen Metern links ein, sagen wir mal, abstraktes Blechschild auf, das Informationen über die Wanderwege hier in der Gegend bereit hält. Dieses Info gilt es nun sich einzuprägen bzw. zu interpretieren. 

Von diesem Schild geht's den Feldweg bergab Richtung Westen, wobei die Hügellandschaft inklusive Kloster natürlich die Blicke auf sich zieht und im Süden kann man den Monte Amiata erkennen. Bald wird die Idylle durch kläffende Hunde unterbrochen, zwei Patous patrouillieren am Rand einer Schafherde und sind mit unserer Anwesenheit überhaupt nicht einverstanden. Nachdem wir das Thema aus Frankreich kennen, machen wir einen Bogen um sie.

Etwa anderthalb Kilometer nach dem Einbiegen in den Feldweg, erreichten wir die Einöde Podere Pioca, an einem Betonstrommast erkennt man ein weisses (Wander?)zeichen und ein Weg führt spitzwinklig nach bergab, auch auf der Kompass Karte gut zu erkennen. Das Problem ist, dass eine Kette mit Verbotsschild und Text den Weiterweg versperrt. Und jetzt? 

Wir gehen weiter zum nächsten Gehöft, vielleicht gibt's dort eine Möglichkeit zum Kloster zu kommen, schon wieder schlägt ein Hund an, wir probieren's weglos, aber es wird bald sehr steil und vor allem sehr dornig. Um die Story abzukürzen, wir gehen dann doch den verbotenen Steig nach unten in das Bachbett des la Borrala und kommen in ein Trüffelfeld mit Videoüberwachung, sowas haben wir auch noch nie gesehen. Mal was ganz Neues.

Auf der anderen Seite des Bachs halten wir uns nach links und dann nach rechts oben, die Klostermauern rücken näher. An einem Backsteingebäude verliert sich der Steig, aber plötzlich hat es verblasste Markierungen, die uns in einem Rechtsschwenk zu einer Kapelle nördlich des Klosterareals führen. Von dort hat man leichten Zugang, allerdings findet die nächste Führung erst in einer halben Stunde statt. Wir begnügen uns mit der Krippe.

Weiter geht's zum Restaurant La Torre, oberhalb des Klosters gelegen und danach zur Provinzstraße, der wir dann noch ca. 400 Meter nach Osten folgen. An einem kleinen ANAS Häuschen beginnt dann rechts ein Pfad, der uns ziemlich stramm nach oben an den nördlichen Ortsrand von Chiusure leitet. Ein Spaziergang durch das idyllische Dörfchen rundet den Tag ab.

Die Tour verläuft überwiegend in T1 Gelände, lediglich der Aufstieg zum Kloster und nach Chiusure geht darüber hinaus. Zweckmässiger als Schwindelfreiheit ist eine gute Portion Orientierungssinn.