Khustup (3.200 m)

Was für ein Berg. Der Khustup in der Südprovinz Sjunik mit seinem nacktfelsigen Doppelgipfel löst die Vorfreude ein, die ich monatelang vor der Armenienreise gepflegt habe. Der Vergleich zu den Dolomiten drängt sich auf, aber die Umgebung ist doch ein wenig anders: Vom Gipfel aus liegt nur wenige Kilometer im Osten die Republik Arzach (aka Bergkarabach), die es eigentlich garnicht geben darf. Im Süden hinter dem Arevik Nationalpark beginnt der Gottesstaat Iran und im Westen Nachitschewan, quasi eine aserbaidschanische Exklave. Und ganz unten im Tal die Regionalmetropole Kapan. Der spröde Charme von Wohnblöcken aus der Sowjetzeit mag nicht jedem/jeder gefallen, aber die Begenungen mit den Bewohnern waren nachhaltig herzlich.
Kurz zur Tour:
Von den 50 Wanderungen in Armenien zählt die auf den Khustup zu den schönsten. Vom "Base Camp" auf rund 2.000 m zieht ein schmaler Bergpfad - einer der feinsten des Landes - bis auf einen breiten Pass. Nach ein paar entspannten Minuten auf breitem Weg geht es kletternd über Felsen bis zum Gipfel.
Einen kleinen Haken gibt es dennoch: Um den Ausgangspunkt zu erreichen muss entweder ein 4WD die Piste hinauf geprügelt werden oder man organisiert sich ein Pferd. Oder geht zu Fuß. Am besten mit Schlafsack, denn an einem Tag ist dann die Tour sehr strapaziös.
Im Juni 2020 erscheint übrigens der herrliche Rother Wanderführer Armenien.