Herbstwanderung durch den Reiat zum Jakobsfelsen
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Der Reiat ist eine eher unbekannte Wanderregion und dies zu Unrecht, birgt dieser Fleck doch viele schöne Ecken und kleinere Attraktionen. Immerhin dürfte zumindest der älteren Generation aus der Schulzeit noch das Kesslerloch bei Thayngen bekannt sein (manche Schulreise führte zu dieser prähistorischen Höhle, welche als lebensechte Szene auch im Museum Allerheiligen in Schaffhausen bewundert werden kann). Damit erschöpft sich der Fundus an interessanten Plätzchen und Örtchen im östlichen Teil des Kantons Schaffhausen jedoch längst nicht.
Von Merishausen (am einfachsten per Automobil über Schaffhausen / Schweizersbild erreichbar) führt ein schöner Wanderweg hoch zur ‘Verenafohren’, einem ennet der Grenze liegenden Waldstück, welches vier grosse, von weither sichtbare Windkrafträder beherbergt.
Vorbei am Schützenhaus und dann vom ausgeschilderten Wanderweg abweichend hoch durchs ‘Gräätedal’ gewinnt man rasch an Höhe. Bald schon nimmt der Wald uns auf und spendet angenehme Frische, denn auch wenn die sommerliche Hitze der herbstlichen Kühle gewichen ist, so treibt die nun folgende kurze Steigung den ein oder andern Tropfen Schweiss aus den Poren.
Die dominanten Windkrafträder wurden in der Zeit von 2012 (Beginn Planungsphase) bis 2017 erbaut und erzeugen seither (nach eigenen Angaben) rund 20 Millionen kWh Strom pro Jahr. Beeindruckend sind auch die technischen Daten: Die Höhe eines Windrades beträgt 199.5 Meter, wobei die Nabenhöhe auf 134 Meter liegt. Der Durchmesser des Rotors beträgt somit 131 Meter.
Von der ‘Verenafohren’ führen wiederum verschiedene Wege in alle Himmelsrichtungen. Wem der Magen knurrt, der wählt zielstrebig jenen Richtung Nord-Ost und über den ‘Verenabuck’ zum bereits wieder auf heimischem Boden liegenden ‘Ferienheim’ in Büttenhardt. Hierbei handelt es sich um eine hübsch gelegene Besenbeiz, welche nebst einem kulinarischen Angebot auch einen Weitblick in Ost- und Innerschweizer Alpen bietet.
Mit vollem Bauch und gutgelaunt gelangt man von Büttenhardt (auf stets gut ausgeschilderten Wegen) in etwas weniger als einer Stunde dann zur nächsten kleinen Attraktion; im Wald oberhalb Merishausen steht der ‘Jakobsfelsen’, ein natürlicher Felsturm, dessen mit einem Geländer gesicherte Plattform über eine Eisentreppe erreicht wird. Von hier schweift der Blick über das Durachtal und den Randen bis hin zum Schwarzwald. Von Ferne grüssen die Berge, aus dem süddeutschen Raum der Feldberg und auch die omnipräsente Rauchfahne des Kernkraftwerks Leibstadt fehlt nicht.
Bis zum Ausgangspunkt dieser gemütlichen Wanderung ist es nun nicht mehr weit; über lauschige Feld- und Waldweglein wird schon bald Merishausen erreicht, wo das beliebte Restaurant Gemeindehaus (‘Gmaandhus’, wie es hier heisst) eine letzte Gelegenheit zu kulinarisch-lukullischen Genüssen bietet.
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