Morne Diablotins - West Summit 1420m
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MORN DIABLOTINS - MIT KAMPF UNF KRAMPF BIS ZUM VORGIPFEL (DOMINICA TEIL 2)
Da an meinem letzten ganzen Tag auf Dominica die Wettervorhersage für eine Besteigung des Landeshöhepunktes am besten war, verlegte ich die Tour spontan darauf. Zuvor hatte ich die Hauptstadt und den Cabrits Nartionalpark besucht (Siehe WD, Teil 1).
Dominica wurde im Herbst 2017 von einem extrem starken Hurrikan getroffen. Darauf waren sämtliche Wanderwege nahezu unbegehbar. Einige wurden wieder hergestellt, doch der Bergweg auf den Morne Diablotins war bei meinem Besuch immer noch offiziell gesperrt und unpassierbar. Immerhin hatte ich einen Tourenbericht eines Amerikaners gelesen der den Gipfel anfang des Jahres erreichte. Den Weg den ich antraf war zwar stats gur zu erkennen und ich sah Fusspuren im feuchten Boden. Doch kam ich wegen unglaublich vielen umgestürzten Bäumen sehr langsam voran. Aus Zeitgründen erreichte ich so nur den Westgipfel wo ich umkehrte. Viel hätte zum Hauptgipfel zwar nicht gefehlt, aber ich wollte sicher noch bevor es dunkel wurde wieder aus dem Regenwald sein.
Allgemeines zum Morne Diablotins
Der 1447m hohe Morne Diablotins ist der höchste Berg von Dominica und der zweithöchste der Kleinen Antillen nach La Grande Soufrière (1467m) auf Guadeloupe. Er liegt im Norden des Inselstaates 24km nördöstlich von der Hauptstadt Roseau und 10km südöstlich von der Kleinstadt Portsmouth. Der Morne Diablotins ist ein ruhender Schichtvulkan der plötzlich wieder aktiv werden kann, auch wenn der letzte Ausbruch zwischen 22000 und 40000 Jahren zurück liegt. Dass der Vulkan nicht erloschen ist zeigt er durch seismische Aktivitäten. In den Jahren 1841 und 1893 gab es schwere Erdbebenschwärme, wobei nicht sicher ist, ob diese vom Morne Diablotins oder vom nördlich gelegenen Vulkan Morne aux Diables (861m) stammten. Der Vulkan selbst besteht aus einem Komplex aus midestens fünf vereinigten Lavadomen die den breiten Gipfel bilden. Weitere Dome finden sich in der Südostflanke.Der Morne Diablotins ist oberhalb etwa 600m durchgehend von dichtem, undurchdringlichen Regenwald bewachsen der auf zirka 1000m in Bergnebelwald über geht. Die Niederschlagsmengen sind sehr hoch und wachsen zum Gipfelbereich an bis zu 11 Meter Jahresniederschlag. Der Vulkan liegt in grossflächigen, unzugänglichen Nationalpark „Northern Forest Reserve“. Der Regenwald wurde am 19.9.2017 durch den Hurrikan Maria ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, als durch enorme Sturmwinde von über 250km/h viele Bäume die gefällt wurden. Der Wirbelsturm hatte die höchste Gefahrenkategorie der Stufe 5 und durch das viele Fallholz wurde auch der einzige Bergweg auf den Gipfel nahezu unbegehbar. War die Tour vor den Wirbelsturm eine beliebte Bergwanderung (Schwierigkeit T2-3, Fels wenige kurze Stellen I; Dauer bis Gipfel 3 Stunden) durch den Regenwald, so ist die Vulkanbesteigung seit der Naturkatastrophe offiziell gesperrt wegen den unzähligen umgestürzten Bäumen und dem schlechten Zustand des Weges. Wer dennoch den Gipfel besteigen möchte muss mit mindestens 6 Stunden bis auf den Gipfel gerechnet werden (Stand April 2019).
Allgemeines zu Dominica
Dominica liegt in der östlichen Karibik und gehört zu den Inseln der Kleinen Antillen. Genauer ist sie eine der Inseln über dem Winde auf dem vulkanisch geprägten Inneren Antillenbogen. Die 746km² grosse Republik liegt zwischen den beiden französischen Inseln Guadeloupe im Norden und Martinique im Süden. Dominica ist in Nord-Süd Ausrichtung 46,4km lang und bis 25,6km breit; zudem ist es die gebirgigste und wasserreichste Insel der Kleinen Antillen. Der höchste Gipfel ist der ruhende Schichtvulkan Morne Diablotins (1447m). Das gebirgige Landesinnere ist von Vulkanismus geprägt. Auch wenn der letzte Ausbruch schon über 20000 Jahre zurück liegt, so zeigen zahlreiche Fumarole und heisse Quellen, dass Dominica nur gerade eine ruhigere Zeitspanne durchläuft. Das gebirgige Inselinnere ist von unzugänglichem Regen- und Nebelwald bewachsen und beherbergt eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. In den Bergen entspringen über 300 Flüsse und man findet etliche Seen. Der Jahresniederschlag beträgt an den Küsten zwischen 2 Meter im Osten (Karibikseite) und 4 Meter im Westen (Atlantikseite); im Inselinneren steigen die äusserst hohen Jahresniederschläge bis 10 oder gar 11 Meter in den Gipfelbereichen an! Das Klima ist ganzjährig tropisch warm und feucht, die Temperatur wird durch stets wehende Nordostwinde aber gemildert. Die Regenzeit liegt zwischen Mai und November, wo auch extrem starke Wirbelstürme auf die Insel treffen können. Neben den zerstörerischen Hurrikanwinden verursachen als Nebenerscheinung heftige Niederschläge Erdrutschen und Überschwemmungen. Dominica hat 72500 Einwohner, von denen 16000 in der Hauptstadt Roseau leben. Der zweitgrösste Ort Portsmouth hat lediglich eine Einwohnerzahl von 3600. Von allen Inseln der Kleinen Antillen gibt es nur auf Dominica noch einen kleinen Bevölkerungsanteil an Ureinwohnern. Die Kalinago machen 2,9% der Bevölkerung aus und leben hauptsächlich im Osten des Landes in einem geschützten Territorium. Die Kalinago nennen ihre Insel Wai’tukubuli, was soviel heisst wie „ihr Körper ist hoch“ - aufgrund des gebirgigen Inselprofils. Die Insel wurde 1493 von Christoph Kolumbus entdeckt. Wegen des besonders starken Widerstandes der Ureinwohner war Dominica die letzte Insel welche kolonialisiert wurde. 1627 von Grossbritannien beanspruchte Dominica bis sie diese 1745 an Frankreich abgab. Doch schon 1763 gab Frankreich die Insel wieder an Grossbritannien zurück – mit einem kurzen erneuten französischen Anspruch zwischen 1783-1788. Im Jahre 1967 erlangte Dominica den autonomen Status und wurde schliesslich am 3.11.1978 eine unabhängige Republik. Die Haupteinnahmequelle Dominicas ist die Landwirtschaft welche wegen Wirbelstürmen allerdings sehr anfällig ist. Der Tourismus auf der natürlichen Insel mit einigen Nationalparks gefördert. Er wächst aber nur langsam und wird gehindert weil es für grosse Flugzeuge auf Dominica keine Landepiste gibt. Die Insel ist aus der Luft nur mit kleineren Flugzeugen von Nachbarinseln erreichbar. Die Landessprache ist Englisch und die Währung der Ostkaribische Dollar, US-Dollars werden aber überall akzeptiert.
Reise- und Tourenbericht
VERSUCH MORNE DIABLOTINS, TAG 4 (6.4.):
Pünktlich, wie am Vortag besprochen, fuhr mich um sechs Uhr morgens der Apartmentbesitzer von Picard bei Portsmouth zum Ausgangspunkt des Bergweges vom Morne Diablotins. Zuerst fuhren wir kurz der Küstenstrasse entlang in Richtung Roseau. Ein Wegweiser zeigte die Abzweigung zum Morne Diablotins und den Syndicate Falls. Es ging nun stets bergan und wir passierten etliche Plantagen mit Bananen und anderen Früchten. Zuletzt musste ich ihm anhand meiner Karte die richtige Abzweigung zeigen. Nach kaum iener halben Stunde Fahrt war ich am Ausgangspunkt mit einer Informationstafel zum Aufstieg. Nun ging es direkt im wunderschönen Regenwald bergauf und ich war erstaunt dass der Pfad leicht erkennbar war und sogar immer wieder Fussabdrücke auf dem feuchten Bergweg zu sehen waren. Nach jeweils einer Stunde Marsch machte ich eine kurze Ess- und Trinkpause. Dies konnte ich die ersten drei Stunden nach Plan einhalten. Doch schon dort kam ich sehr langsam voran wegen unzähligen umgestürzten Bäumen die überklettert werden mussten - oder es war nötig im Schlamm unten durch zu kriechen! Waren zuerst noch vermoderte Holztreppen zu sehen, wurde der auch stets nasser und ich war froh um die langen Hosen wegen der üppigen Vegatation. Bei der zweiten Pause stellte ich fest dass mei Träger am Rucksack gerissen war weil ich wohl einmal zu viel an irgend einem Ast hängen gebieben war. Durch Zusammenbinden konnte ich aber glücklicherweise weiter gehen. Nach der dritten Pause verlor ich das Zeitgefühl. Die Bäume waren nun niedriger aber die Äste und Stämme wuchsen einfach über den Weg. Der Hurrikan von 2017 hatte scheinbar die Bäume einfach auf die Seite geknickt wo sie nun munter weiter wachsen. Der Aufstieg bestand nun aus 30 Meter gehen, dann wieder über Wurzeln und Bäume klettern, wieder 30 Meter gehen und so weiter! Irgendwann stand ich auf dem Vorgipfel und schaute erschrocken auf die Uhr. Es war nun schon nach 12 Uhr und der Wald zum nahen Hauptgipfel sah keineswegs besser begehbar aus. Etwas frustriert machte ich Pause auf dem Westgipfel und kam zum Schluss, dass der Hauptgipfel aus Zeitgründen bei solchen Dschungelbedingungen nicht erreichbar sein würde. Sicher würde ich weit über eine Stunde brauchen um ihn zu erreichen und zum Vorgipfel zurück zu kehren. Wie ich auf dem Gipfel eine Vorahnung hatte, benötigte ich wegen den unzähligen Hindernisse für den Abstieg genau so lange wie für den Aufstieg. Zudem machte sich zuletzt die Müdigkeit breit und ich fragte mich langsam wenn ich wieder aus dem Urwald kommen würde. Exakt um sechs Uhr abends erreichte ich schliesslich den Ausgangspunkt. Nun gab es den letzten Schluck zu Trinken, ich machte Schuh- und Hosenwechsel - schliesslich sah ich aus wie ein Schwein nach dem Schlammbad! Ich schickte ein SMS an de Appartmentbesitzer, dass ich wieder zurück aus den Urwald bin; dies hatten wir aus Sicherheitsgründen zuvor abgemacht. Ich wanderte nun entlang des Strässchens bergab und traf unterwegs einen Farmer der mich sogleich in seinem Allradfahrzeug mitnahm. Unterwegs kam mir der Apartmentbesitzer entgegen um mich abzuholen. So musste ich nur das Auto wechseln und kam bequem zurück nach Picard. Es reichte sogar noch im Dorfladen einzukaufen und so konnte ich mir ein leckeres Nachtessen kochen. Oh Mann, war das ein Tag!
ABREISE, TAG 5 (7.4.):
Etwas müde von der gestrigen Tour war ich schon noch. Aber egal, ich wollte vor der Weiterreise nochmals am Meer schwimmen gehen. So ging ich an den herrlichen Strand nördlich vor Picard wo ich schon vor einigen Tagen den herrlichen Sonnenuntergang sah und den coolen Rastaman mit seiner Strandbar kennenlernte. Leider war dieser aber am morgen noch nicht da, aber eine herrliche Erfrischung hatte ich allemal. Nach dem Bad ass ich im Apartment noch zu Mittag und um 2 Uhr nachmittags fuhr mich der Apartmentbesitzer zum Flughafen. Im Gegensatz zur Anfahrt war es nun Tag und konnte die schöne Strecke entlang Dominicas Nordküste richtig geniessen. Als ich eine halbe Stunde am Flughafen auf weinen Weiterflug wartete, schwoll plötzlich mein Gaumen an, ich fühlte mich matt und müde. Ich hoffte, dass dies nur eine kurze Erkältung sein würde. Irgendwann konnte ich nach langwierigem, bürokratischen Einchecken am kleinen Flughafen dann endlich ins Flugzeug zum nächsten Reiseziel einsteigen. Die Karibikabenteur konnten also weiter gehen.
Tour und Reise im Alleingang.
Wichtige Links
Informationen bei Wikipedia: Morne Diablotins
Informationen bei Summitpost (engl.): Morne Diablotins
Wettervorhersage: Weather
Besteigungsbericht vor Hurrikan Maria (2012; engl.): Morne Diablotins
Vulkanismus: Morne Diablotins
Da an meinem letzten ganzen Tag auf Dominica die Wettervorhersage für eine Besteigung des Landeshöhepunktes am besten war, verlegte ich die Tour spontan darauf. Zuvor hatte ich die Hauptstadt und den Cabrits Nartionalpark besucht (Siehe WD, Teil 1).
Dominica wurde im Herbst 2017 von einem extrem starken Hurrikan getroffen. Darauf waren sämtliche Wanderwege nahezu unbegehbar. Einige wurden wieder hergestellt, doch der Bergweg auf den Morne Diablotins war bei meinem Besuch immer noch offiziell gesperrt und unpassierbar. Immerhin hatte ich einen Tourenbericht eines Amerikaners gelesen der den Gipfel anfang des Jahres erreichte. Den Weg den ich antraf war zwar stats gur zu erkennen und ich sah Fusspuren im feuchten Boden. Doch kam ich wegen unglaublich vielen umgestürzten Bäumen sehr langsam voran. Aus Zeitgründen erreichte ich so nur den Westgipfel wo ich umkehrte. Viel hätte zum Hauptgipfel zwar nicht gefehlt, aber ich wollte sicher noch bevor es dunkel wurde wieder aus dem Regenwald sein.
Allgemeines zum Morne Diablotins
Der 1447m hohe Morne Diablotins ist der höchste Berg von Dominica und der zweithöchste der Kleinen Antillen nach La Grande Soufrière (1467m) auf Guadeloupe. Er liegt im Norden des Inselstaates 24km nördöstlich von der Hauptstadt Roseau und 10km südöstlich von der Kleinstadt Portsmouth. Der Morne Diablotins ist ein ruhender Schichtvulkan der plötzlich wieder aktiv werden kann, auch wenn der letzte Ausbruch zwischen 22000 und 40000 Jahren zurück liegt. Dass der Vulkan nicht erloschen ist zeigt er durch seismische Aktivitäten. In den Jahren 1841 und 1893 gab es schwere Erdbebenschwärme, wobei nicht sicher ist, ob diese vom Morne Diablotins oder vom nördlich gelegenen Vulkan Morne aux Diables (861m) stammten. Der Vulkan selbst besteht aus einem Komplex aus midestens fünf vereinigten Lavadomen die den breiten Gipfel bilden. Weitere Dome finden sich in der Südostflanke.Der Morne Diablotins ist oberhalb etwa 600m durchgehend von dichtem, undurchdringlichen Regenwald bewachsen der auf zirka 1000m in Bergnebelwald über geht. Die Niederschlagsmengen sind sehr hoch und wachsen zum Gipfelbereich an bis zu 11 Meter Jahresniederschlag. Der Vulkan liegt in grossflächigen, unzugänglichen Nationalpark „Northern Forest Reserve“. Der Regenwald wurde am 19.9.2017 durch den Hurrikan Maria ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, als durch enorme Sturmwinde von über 250km/h viele Bäume die gefällt wurden. Der Wirbelsturm hatte die höchste Gefahrenkategorie der Stufe 5 und durch das viele Fallholz wurde auch der einzige Bergweg auf den Gipfel nahezu unbegehbar. War die Tour vor den Wirbelsturm eine beliebte Bergwanderung (Schwierigkeit T2-3, Fels wenige kurze Stellen I; Dauer bis Gipfel 3 Stunden) durch den Regenwald, so ist die Vulkanbesteigung seit der Naturkatastrophe offiziell gesperrt wegen den unzähligen umgestürzten Bäumen und dem schlechten Zustand des Weges. Wer dennoch den Gipfel besteigen möchte muss mit mindestens 6 Stunden bis auf den Gipfel gerechnet werden (Stand April 2019).
Allgemeines zu Dominica
Dominica liegt in der östlichen Karibik und gehört zu den Inseln der Kleinen Antillen. Genauer ist sie eine der Inseln über dem Winde auf dem vulkanisch geprägten Inneren Antillenbogen. Die 746km² grosse Republik liegt zwischen den beiden französischen Inseln Guadeloupe im Norden und Martinique im Süden. Dominica ist in Nord-Süd Ausrichtung 46,4km lang und bis 25,6km breit; zudem ist es die gebirgigste und wasserreichste Insel der Kleinen Antillen. Der höchste Gipfel ist der ruhende Schichtvulkan Morne Diablotins (1447m). Das gebirgige Landesinnere ist von Vulkanismus geprägt. Auch wenn der letzte Ausbruch schon über 20000 Jahre zurück liegt, so zeigen zahlreiche Fumarole und heisse Quellen, dass Dominica nur gerade eine ruhigere Zeitspanne durchläuft. Das gebirgige Inselinnere ist von unzugänglichem Regen- und Nebelwald bewachsen und beherbergt eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. In den Bergen entspringen über 300 Flüsse und man findet etliche Seen. Der Jahresniederschlag beträgt an den Küsten zwischen 2 Meter im Osten (Karibikseite) und 4 Meter im Westen (Atlantikseite); im Inselinneren steigen die äusserst hohen Jahresniederschläge bis 10 oder gar 11 Meter in den Gipfelbereichen an! Das Klima ist ganzjährig tropisch warm und feucht, die Temperatur wird durch stets wehende Nordostwinde aber gemildert. Die Regenzeit liegt zwischen Mai und November, wo auch extrem starke Wirbelstürme auf die Insel treffen können. Neben den zerstörerischen Hurrikanwinden verursachen als Nebenerscheinung heftige Niederschläge Erdrutschen und Überschwemmungen. Dominica hat 72500 Einwohner, von denen 16000 in der Hauptstadt Roseau leben. Der zweitgrösste Ort Portsmouth hat lediglich eine Einwohnerzahl von 3600. Von allen Inseln der Kleinen Antillen gibt es nur auf Dominica noch einen kleinen Bevölkerungsanteil an Ureinwohnern. Die Kalinago machen 2,9% der Bevölkerung aus und leben hauptsächlich im Osten des Landes in einem geschützten Territorium. Die Kalinago nennen ihre Insel Wai’tukubuli, was soviel heisst wie „ihr Körper ist hoch“ - aufgrund des gebirgigen Inselprofils. Die Insel wurde 1493 von Christoph Kolumbus entdeckt. Wegen des besonders starken Widerstandes der Ureinwohner war Dominica die letzte Insel welche kolonialisiert wurde. 1627 von Grossbritannien beanspruchte Dominica bis sie diese 1745 an Frankreich abgab. Doch schon 1763 gab Frankreich die Insel wieder an Grossbritannien zurück – mit einem kurzen erneuten französischen Anspruch zwischen 1783-1788. Im Jahre 1967 erlangte Dominica den autonomen Status und wurde schliesslich am 3.11.1978 eine unabhängige Republik. Die Haupteinnahmequelle Dominicas ist die Landwirtschaft welche wegen Wirbelstürmen allerdings sehr anfällig ist. Der Tourismus auf der natürlichen Insel mit einigen Nationalparks gefördert. Er wächst aber nur langsam und wird gehindert weil es für grosse Flugzeuge auf Dominica keine Landepiste gibt. Die Insel ist aus der Luft nur mit kleineren Flugzeugen von Nachbarinseln erreichbar. Die Landessprache ist Englisch und die Währung der Ostkaribische Dollar, US-Dollars werden aber überall akzeptiert.
Reise- und Tourenbericht
VERSUCH MORNE DIABLOTINS, TAG 4 (6.4.):
Pünktlich, wie am Vortag besprochen, fuhr mich um sechs Uhr morgens der Apartmentbesitzer von Picard bei Portsmouth zum Ausgangspunkt des Bergweges vom Morne Diablotins. Zuerst fuhren wir kurz der Küstenstrasse entlang in Richtung Roseau. Ein Wegweiser zeigte die Abzweigung zum Morne Diablotins und den Syndicate Falls. Es ging nun stets bergan und wir passierten etliche Plantagen mit Bananen und anderen Früchten. Zuletzt musste ich ihm anhand meiner Karte die richtige Abzweigung zeigen. Nach kaum iener halben Stunde Fahrt war ich am Ausgangspunkt mit einer Informationstafel zum Aufstieg. Nun ging es direkt im wunderschönen Regenwald bergauf und ich war erstaunt dass der Pfad leicht erkennbar war und sogar immer wieder Fussabdrücke auf dem feuchten Bergweg zu sehen waren. Nach jeweils einer Stunde Marsch machte ich eine kurze Ess- und Trinkpause. Dies konnte ich die ersten drei Stunden nach Plan einhalten. Doch schon dort kam ich sehr langsam voran wegen unzähligen umgestürzten Bäumen die überklettert werden mussten - oder es war nötig im Schlamm unten durch zu kriechen! Waren zuerst noch vermoderte Holztreppen zu sehen, wurde der auch stets nasser und ich war froh um die langen Hosen wegen der üppigen Vegatation. Bei der zweiten Pause stellte ich fest dass mei Träger am Rucksack gerissen war weil ich wohl einmal zu viel an irgend einem Ast hängen gebieben war. Durch Zusammenbinden konnte ich aber glücklicherweise weiter gehen. Nach der dritten Pause verlor ich das Zeitgefühl. Die Bäume waren nun niedriger aber die Äste und Stämme wuchsen einfach über den Weg. Der Hurrikan von 2017 hatte scheinbar die Bäume einfach auf die Seite geknickt wo sie nun munter weiter wachsen. Der Aufstieg bestand nun aus 30 Meter gehen, dann wieder über Wurzeln und Bäume klettern, wieder 30 Meter gehen und so weiter! Irgendwann stand ich auf dem Vorgipfel und schaute erschrocken auf die Uhr. Es war nun schon nach 12 Uhr und der Wald zum nahen Hauptgipfel sah keineswegs besser begehbar aus. Etwas frustriert machte ich Pause auf dem Westgipfel und kam zum Schluss, dass der Hauptgipfel aus Zeitgründen bei solchen Dschungelbedingungen nicht erreichbar sein würde. Sicher würde ich weit über eine Stunde brauchen um ihn zu erreichen und zum Vorgipfel zurück zu kehren. Wie ich auf dem Gipfel eine Vorahnung hatte, benötigte ich wegen den unzähligen Hindernisse für den Abstieg genau so lange wie für den Aufstieg. Zudem machte sich zuletzt die Müdigkeit breit und ich fragte mich langsam wenn ich wieder aus dem Urwald kommen würde. Exakt um sechs Uhr abends erreichte ich schliesslich den Ausgangspunkt. Nun gab es den letzten Schluck zu Trinken, ich machte Schuh- und Hosenwechsel - schliesslich sah ich aus wie ein Schwein nach dem Schlammbad! Ich schickte ein SMS an de Appartmentbesitzer, dass ich wieder zurück aus den Urwald bin; dies hatten wir aus Sicherheitsgründen zuvor abgemacht. Ich wanderte nun entlang des Strässchens bergab und traf unterwegs einen Farmer der mich sogleich in seinem Allradfahrzeug mitnahm. Unterwegs kam mir der Apartmentbesitzer entgegen um mich abzuholen. So musste ich nur das Auto wechseln und kam bequem zurück nach Picard. Es reichte sogar noch im Dorfladen einzukaufen und so konnte ich mir ein leckeres Nachtessen kochen. Oh Mann, war das ein Tag!
ABREISE, TAG 5 (7.4.):
Etwas müde von der gestrigen Tour war ich schon noch. Aber egal, ich wollte vor der Weiterreise nochmals am Meer schwimmen gehen. So ging ich an den herrlichen Strand nördlich vor Picard wo ich schon vor einigen Tagen den herrlichen Sonnenuntergang sah und den coolen Rastaman mit seiner Strandbar kennenlernte. Leider war dieser aber am morgen noch nicht da, aber eine herrliche Erfrischung hatte ich allemal. Nach dem Bad ass ich im Apartment noch zu Mittag und um 2 Uhr nachmittags fuhr mich der Apartmentbesitzer zum Flughafen. Im Gegensatz zur Anfahrt war es nun Tag und konnte die schöne Strecke entlang Dominicas Nordküste richtig geniessen. Als ich eine halbe Stunde am Flughafen auf weinen Weiterflug wartete, schwoll plötzlich mein Gaumen an, ich fühlte mich matt und müde. Ich hoffte, dass dies nur eine kurze Erkältung sein würde. Irgendwann konnte ich nach langwierigem, bürokratischen Einchecken am kleinen Flughafen dann endlich ins Flugzeug zum nächsten Reiseziel einsteigen. Die Karibikabenteur konnten also weiter gehen.
Tour und Reise im Alleingang.
Wichtige Links
Informationen bei Wikipedia: Morne Diablotins
Informationen bei Summitpost (engl.): Morne Diablotins
Wettervorhersage: Weather
Besteigungsbericht vor Hurrikan Maria (2012; engl.): Morne Diablotins
Vulkanismus: Morne Diablotins
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