Vom Ufer der Donau auf den Haugstein (895 m) im Sauwald


Publiziert von jagawirtha , 22. Juli 2018 um 07:57.

Region: Welt » Österreich » Außerhalb der Alpen » Oberösterreich » Innviertel
Tour Datum:17 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Passau oder Linz kommend die Nibelungen Straße Nr. 130 bis Kasten (Jachthafen Donau), in Kasten Ortsmitte wenige Parkplätze neben der Bundesstraße
Unterkunftmöglichkeiten:in Kasten

Vor kurzem hatte der Haugstein hier einen Eintrag, der ihm eigentlich nicht würdig war, deshalb möchte ich heute etwas mehr für ihn tun. Bei dem Eintrag als höchsten Punkt vom Bezirk Schärding wurde nicht einmal ein Wegpunkt angelegt, dabei hat der Haugstein wenn man in vom tiefsten Punkt, also von der Donau angeht eine stolze Zahl von fast 600 hm vorzuweisen. Da können einige Erhebungen gerade im Bayerischen und Böhmerwald fast nicht mithalten. Noch vor wenigen Jahren gab es an der Nordseite auch noch einen Skilift, der inzwischen aber wegen Schneemangel eingestellt und abgebaut wurde. Langlauf und Schneeschuhgehen ist aber noch immer aktuell.

Meine Tour starte ich heute mit meiner Frau von Kasten an der Donau aus, Kasten ist ein Gemeindeteil von Vichtenstein und ein beliebter Jachthafen, der von Passau aus mit dem Auto in knappen 20 min zu erreichen ist. Die gesamte Tour ist sehr gut ausgeschildert, da sie sich am Donausteig Wanderweg orientiert, der Haugstein wird auch als Teil des Europäischen Weitwanderweges besucht. Der Steig führt in südlicher Richtung an der Straße nach Vichtenstein entlang, zweigt aber schon 500 m später ab auf einen Wiesenpfad, der die Serpetienen der Straße durchkreuzt und in südöstlicher Richtung in den Wald eintaucht. Hier im Wald ist das steilste Stück des Weges, er zieht in fast einer Linie hoch, mehrmals die Straße kreuzend, bis nach Vichtenstein. Schon sind 250 hm abgearbeitet.

In Vichtenstein wird der Donausteig nach links Richtung Burg Vichtenstein geleitet. Wir gehen den Weg aber in entgegengesetzer Richtung an, was aber für einen Ortsunkundigen nicht ganz einfach ist, den es gibt natürlich Kreuzungen, wo man nicht eindeutig weis, woher der ausgeschilderte Rundweg kommt. Also hat man kein GPS oder eine Karte ist es besser den Steig im Uhrzeigersinn zu gehen. Es gäbe auch die Möglichkeit die Runde über den Hametweg und damit über ein weiteres Waldstück auszuweiten, dazu haben wir aber zu wenig Zeit. Auch werden wir gleich von einem aufmerksamen Bürgermeister der Gemeinde darauf aufmerksam gemacht, daß der Weg eigentlich in der anderen Richtung gegangen wird. Als ich ihm sage, daß ich schon mit den Schneeschuhen unterwegs war, ist er zufrieden. Meine Frau und ich gehen in Vichtenstein ein Stück am Bürgersteig entlang der Hauptstraße in südlicher Richtung bis Kothau, dort findet man am Straßenrand ein altes Wegschild zum Haugstein. Links am Waldrand steht ein einzelner Gebäudekomplex, den wir rechts umgehen und anschließend gerade aus in den Wald einsteigen.

Von nun an bewegen wir uns in einem Stück Wald, das man heute nicht mehr so leicht findet. Der Sauwald, wie er hier genannt wird, hat seinen Namen nicht verdient. Der Wald ist komplett naturbelassen, es gibt nur zwei Forstweg die wir kreuzen, keine Rückegassen von schwerem Gerät, dazu eine Flora und Fauna, wie wir sie bisher selten gesehen haben in unserer Gegend. Meine Frau ist richtig begeistert. Außerdem führt der Steig über weite Teile auf weichem Waldboden hinauf zum Godererkogel (822m) und weiter zu unserem Ziel den Haugstein. Kurz vorm Gipfel kann man links noch die ehemalige Piste erkennen, die jedoch angepflanzt wurde, und daneben die Schneiße für den Lift. In wenigen Jahren wird das alles zugewachsen sein. Zur Zeit genießt man noch eine herrliche Aussicht nach Norden zu den Zügen des Bayerischen  und des Böhmer Waldes. Der Gipfel selbst ist ein Haufen großer Gesteinsblöcke, teilweise mit Moos überwachsen, den man leicht "besteigen" kann. Die Aussicht ist hier eingeschränkt durch den hohen Baumbestand. Ein gemüglicher Pausenplatz ist es aber trotzdem.

Für unseren Rückweg wählen wir nun die Schleife über die Jägerbildkapelle und von dort eine Art Forststaße bis nach Oberweinbrunn, der ehemaligen Talstation des Liftes am Haugstein. Kurz danach gibt es eine Richtungsänderung nach Unterweinbrunn, zuerst durch Wiesen, danach wieder im schattenspendenden Wald. Gemütlich führt nun der Weg zurück nach Vichtenstein, dazu weicht der Donausteig immer wieder von der Gemeindestaße ab und nutzt Wald- und Wiesenstücke gekonnt aus. In Vichtenstein leitet uns der Pfad an der schönen Burg vorbei, die noch immer in Privatbesitzt ist und nicht besichtigt werden kann. Auch schlendern wir an uralten Häusern vorbei, wie einer ehemaligen Gaststätte, die sich in einem Dornröschenschlaf befindet. Schade, genau so eine Einkehr fehlt auf dieser Tour, den die beiden Wirtshäuser gibt es nicht mehr. Von Vichtenstein aus gehen wir nun den schon  bekannten Fuchslochsteig hinab nach Kasten, dort gibt es auch die Möglichkeit einer Einkehr und einer wohl verdienten Brotzeit.

Fazit:

Eine insgesamt gemütliche Tour mit 600 hm, wo man sie eigentlich nicht vermutet. Sie kann auch sehr gut mit Kindern gemacht werden, dazu startet man einfach in Vichtenstein. Trinken und Essen nicht vergessen, keine Einkehr möglich. In der Gemeinde Vichtenstein gibt es mehrere ausgewiesene Wandersteige.

Die Gegend um den Sauwald ist in Oberösterreich  und darüber hinaus bekannt für seine wohl schmeckenden Kartoffel, vielleicht kann man die Tour im Spätsommer mit einer Einkaufstour für "Erdäpfel" verbinden. s.a. https://www.sauwalderdaepfel.at/geschmack-der-natur.html

Für die Qualität meiner Bilder möchte ich mich entschuldigen. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, so gibt es nur Bilder von meiner Handykamera, die ich mit ein paar alten Fotos aufgemischt habe.

Tourengänger: jagawirtha


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