Cerro Negro 1161 m - Auf Pfadsuche im Nationalpark Lago Puelo


Publiziert von Ivo66 , 18. November 2017 um 23:18.

Region: Welt » Argentinien
Tour Datum:18 November 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RA 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Lago Puelo ist sowohl die Bezeichnung des kleinsten Nationalparks der patagonischen Anden und gleichermassen der Name des Sees, an welchem wiederum das gleichnamige Dorf liegt. Er liegt etwas abseits der Ruta Nacional 40, etwas südlich des Städtchens El Bolsón und ist ein Abstecher Wert.

Der See Lago Puelo ist wohl aufgrund der Gletscherzuflüsse türkisblau gefärbt. Die Tour auf den Cerro Negro, der gut 1000 Höhenmeter über ihm auf einer langen Bergkette thront, bietet tolle Ausblicke über den grossen See und die zur Zeit noch schneebedeckten Berge im weiteren Umkreis. Wir mussten heute allerdings in einem Bereich lange nach dem richtigen Pfad suchen, denn in Argentinien sind brauchbare Landkarten nicht erhältlich und der Rother Wanderführer "Patagonien" war auch nicht besonders hilfreich - die darin enthaltenen "Kartenausschnitte" würden von jedem 12jährigen Pfadfinder als "Kroki" genauer gezeichnet werden und auch die entsprechende Routenbeschreibung kann nur als Anhaltspunkt dienen. 

Das lange Suchen hatte sich allerdings gelohnt - zwei grössere Verhauer mussten wir uns leisten - denn trotz des eher durchzogenen Wetters bot der Gipfel eine tolle Aussicht und der in Patagonien ständig wehende starke Wind meinte es für einmal auch ziemlich gut mit uns. Und es blieb auch heute trocken.

In Lago Puelo ist es zur Zeit sehr ruhig, es hat kaum Touristen - in unserem sehr einfachen Hotel sind wir die einzigen Gäste. Auch auf der heutigen Tour sind wir niemandem begegnet. Leider wütete hier im März 2015 ein heftiger Waldbrand; während längerer Zeit wanderten wir heute zwischen verbrannten Stämmen hindurch.

Routenbeschreibung:

Im weitläufigen Lago Puelo gilt es den Ausgangspunkt zu finden: Von der Hauptstrasse, welche vom Dorf zum See leitet, zweigt unmittelbar vor dem "Hostel Huala" eine Schotterstrasse nach links ab. Sie ist ausgeschildert mit einem Wegweiser "Callejón de la Lydia". Man fährt dort bis zum Ende der Strasse. Links eines Hauses kann man das Auto abstellen. 

Man folgt dann dem Strässchen, welches in einer Linkskurve in den Wald hinaufleitet. Das Strässchen wird enger und steigt in Serpentinen an und geht allmählich in einen guten Weg über. Bald erkennt man rote Markierungen, später grün-weisse und nachfolgend ist die Route in einem längeren Abschnitt blau-weiss markiert. Ab und zu ist etwas Höhenverlust in Kauf zu nehmen.

Nach Eintritt in den Nationalpark (Holzschild und Tor) folgt man noch etwa 200 m dem Weg und darf ein ganz kleines Schild wenige Zentimeter über dem Boden verpassen mit der Aufschrift "Cumbre" (=Gipfel). Unmittelbar danach folgt ein Stein mit roter Aufschrift "Cumbre". Hier steigt der Pfad zum Gipfel (im Gegensatz zum Rother Wanderführer) eben nicht sehr steil sondern nur wenig ansteigend nach links an. Eine Abzweigung, welche wiederum nach links in der Falllinie hochführt, ignoriert man (wir versuchten es, weil wir eben einen "sehr steilen Pfad" suchten - dieser endet aber in dornigem Dickicht...)

Weiter leicht ansteigend wird der Pfad zwischendurch etwas steiler und erfordert immer wieder etwas Aufmerksamkeit, ihn nicht zu verlieren. Bei einem Flachstück muss man ihn wiederum etwas suchen, findet aber bald den Pfad wieder, der bald steiler und direkt weiter hinaufführt. Schliesslich erreicht man eine ziemlich frei Fläche, welche einen tollen Ausblick über den Lago Puelo bietet.

Gemäss Rother Wanderführer ist ab hier nicht mehr mit Wegspuren zu rechnen. Das stimmt aber nicht, denn es führt weiter ein guter Pfad, der auf den ersten Blick nicht zu sehen ist,  (rot-gelb - nicht wie im erwähnten Führer angegeben rot-weiss... markiert) Richtung Gipfelgrat. Etwas Aufmerksamkeit, ihn nicht zu verlieren, ist immer wieder erforderlich.

Schliesslich halten die Spuren und Markierungen dem felsigen Gipfelaufbau entgegen - immer noch durch verbrannten Wald. Der Aufstieg zum Gipfel erfolgt durch die Flanke - immer noch auf einem Pfad und mit einigen Markierungen - nach rechts traversierend.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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Kommentare (2)


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Peter23 hat gesagt: Was für ein schönes Land
Gesendet am 21. November 2017 um 20:45
Hallo Ivo und Lena

Dem offensichtlich einzigen und erst noch erträglichen Störefried namens Wind mag man ob Eurer eindrücklichen Reise doch gerne verzeihen. Eure Stimmungsbilder und Fotos sind schon sehr beeindruckend. Wünsche Euch noch schöne Tage und kommt wohlbehalten zurück.
Peter

Ivo66 hat gesagt: RE:Was für ein schönes Land
Gesendet am 21. November 2017 um 23:19
Hallo Peter

Ganz herzlichen Dank für die guten Wünsche. Windig ist es in unseren Bergen ja meistens auch...

Ein schöneres Land als Argentinien haben wir bis jetzt nicht gesehen; es ist landschaftlich unglaublich schön und abwechslungsreich. Toll ist auch, dass die Menschen hier auf eine natürliche Weise sehr herzlich sind - überall fühlt man sich Willkommen.

Dir einen guten Start in die Wintersaison.

Herzliche Grüsse
Ivo und Lena


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