Von Lamspringe nach Hildesheim


Publiziert von Ekkehard , 28. Mai 2017 um 16:21.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Weser-/Leinebergland
Tour Datum:26 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 600 m
Strecke:26km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit ÖPNV "Lammetalbahn" von Hildesheim bis Bodenburg, dann Bus 41 RVHI nach Lamspringe.
Kartennummer:L4124 Einbeck, L3942 Hildesheim, L3926 Bad salzdetfurth

Am Freitag nach Himmelfahrt 2017 konnte die schon geplante längere Wanderung von Lamspringe nach Hildesheim in Angriff genommen werden.

Streckentouren haben doch den Vorteil, dass man auf der Karte hinterher sieht, wie weit man „per pedes“ gekommen ist und nicht so sehr vom Gefühl einer nutzlosen Unternehmung geplagt wird. Noch besser, wenn die Strecke mittels dem ÖPNV aufgespannt werden kann, wie in diesem Fall.

Per Lammetalbahn ging es also um 9:34 ab Hildesheim Hauptbahnhof nach Bodenburg und dann, nach Umstieg in den Bus 41, weiter nach Lamspringe, Ankunft dort um 9:28. Mein Hund Leo stieg auch ohne Theater in den Zug und in den Bus, eine Sorge weniger. Aus Unkenntnis über die Haltestellen in Lamspringe verpassten wir den geplanten Ausstieg, hatten aber dadurch Gelegenheit zum Start der Tour durch den Klosterpark zu spazieren.

Am anderen Ende des Parks ging es dann wirklich los, ein Schild Sportplatz weist den Weg. Vor dem Sportplatz halb rechts am Platz vorbei umfängt uns bald ein wunderbarer Frühsommerwald. Während es bei unserer Fahrt noch bedeckt war, riss der Himmel mehr und mehr auf und kündigt einen schönen, aber auch heißen, Frühsommertag an. Der Weg von hier bis zum Denkmal 52°N/10°O ist gut ausgeschildert, er weicht nur an einer Stelle von meiner ursprünglich geplanten Route ab. Der dadurch entstehende Aufwand ist aber verschmerzbar.

Der Platz mit dem Denkmal, lädt uns zu einer Frühstückspause ein und zur Diskussion über die mathematische Beschreibung der Welt, inklusive „Potsdam Datum“ und „WGS84“, denn beide Systeme sind nicht Deckungsgleich, wie unschwer mit dem Smartphone und der GPS-App nachzuweisen ist. Den Besuch des Punktes 52°N/10°O nach WGS84 Definition sparen wir uns, denn er liegt auf einem Acker und unser Weg ist ja noch lang.

Nach der angenehmen Kühle des Waldes umfängt uns jetzt die Hitze im prallen Sonnenschein. Auf einer geteerten Straße mit glücklicherweise fast keinem Autoverkehr, geht es nach Evensen. In der Nähe des Ortseingangschildes nochmals ein großer Hinweis auf die geographische Position. Dort geht es jetzt aber links ab. Ein Bächlein neben der Straße murmelt romantisch, die Feldlerchen rufen hoch oben, der Holunder blüht und die Sonne brennt in unsere Nacken. Der Weg führt an Bodenburg vorbei und dann nach Breinum, ein kleines Dörfchen, in dem wir vom Bus aus, schon kurz unseren Weg besichtigen konnten. Der Hund nimmt beim Überqueren der Alme noch ein erfrischendes Bad, denn gleich geht es doch ziemlich steil den Berg rauf. Hier erkennen wir, dass der Herbst die bessere Wanderzeit ist, denn die Birnen haben zwar schön angesetzt, aber essen wird man sie erst in ein paar Monaten können. Es geht jetzt auf 13 Uhr zu und der Mittagshunger lässt uns einen Pausenplatz suchen. Aber es gibt Sitzbänke stets nur dort wo man sie nicht braucht. So nehmen wir Platz auf einer gemähten Wiese mit schönem Blick in das Maiental. Von hier nehmen wir auch Maß auf den höchsten Punkt der Tour, den Griesberg mit 359m Höhe in dessen unmittelbarer Nähe auch der markante Sendeturm steht.

Leider ist die Wegeführung bis zum Gipfel etwas unglücklich, zudem durch den Sender der GPS-Empfang beeinträchtigt wird. An den folgenden zwei Wegegabelungen ist jeweils der mittlere (eher etwas links führende) Weg zu wählen. Dann knickt der Weg scharf rechts ab und ein schmales Weglein bzw. Fahrspur zweigt halbrechts ab. Sollte dieser Bereich nicht gemäht werden, dürfte ihn binnen Kurzem die Natur zurück erobert haben, die Brombeeren stehen jedenfalls in den Startlöchern. Noch lies er sich aber gut begehen. Weiter oben im Wald lässt es sich einfacher gehen. Beim Erreichen des Grates geht es scharf links und wir erreichen nach ein paar Metern einen quer verlaufenden Forstweg. Gerade aus könnte man zum Turm aufsteigen, da dieser aber unzugänglich ist halten wir uns rechts, und biegen sofort wieder links in einen unscheinbaren, mit Brennnesseln bewachsenen Weg ein, der uns am Hang entlang um den Turm herum führt. Auch dieser Weg sieht nicht sehr gepflegt aus und könnte in der Zukunft wenig Spaß machen. Wieder oben auf einem wenig ausgeprägtem Sattel angekommen geht es rechts weiter und wir erreichen nach etwa 100m den etwas abseits vom Weg gelegenen Gipfel des Griesberg. Ein kleines Steinmannerl ist aufgeschichtet und es gibt ein Gipfelbuch. Leider ist die Aussicht bescheiden. Durch die Bäume kann man gerade einen weiteren Bergzug erkennen. Da der GPS-Empfang bescheiden ist, verpassen wir den Abzweig und erkennen dies erst als wir etwa 100m zu weit dem Grat gefolgt sind, also umkehren und den Abzweig suchen. Einmal gefunden geht es ziemlich steil bergab, bis es dann links zu einer Schleife eines Forstweges abgeht, dessen rechte Seite weiter gefolgt wird. Etwa 600m geht es jetzt leicht abwärts durch den kühlen Wald. Den richtigen Weg nach rechts zu finden ist wieder ein kleinen Puzzlespiel, da das GPS wieder nicht funktioniert und Openstreetmap die Realität, sagen wir mal „eigenwillig“ wieder gibt. Richtig abgebogen, führt der Forstweg dann halbrechts den Weg empor und bei einer Kreuzung, wo ich meine rechts ab zu müssen, stellt sich raus, dass es links geht. Die Lösung dieser Verwirrung liegt darin, dass eine Kreuzung vorher, nicht als solche zu erkennen war. Etwa 500m weiter heißt es dann wieder aufpassen, dann geht es links auf einem schmalen Pfad runter zur Kalten Beuster. Alte Wanderzeichen „Roter Kreis auf weißem Grund“ (Flagge Japans) weisen den Weg. Z.T. übermalt geben sie doch noch eine brauchbare Wegeführung ab. Unten an der Kalten Beuster gibt es tatsächlich einen Holzsteg, ich fürchtete nämlich schon durch den Morast waten zu müssen. Hund Leo tankt nochmal Wasser für den folgenden Aufstieg. Dieser führt mit 110Hm auf den Steinberg. Einmal stehen wir noch etwas ratlos auf einem querenden Forstweg und suchen den weiteren Weg. Es gibt zwar einige übermalte Pfeile, doch erst weiter oben kommen wir auf den Pfad. Letztlich hätten wir uns auf dem Forstweg etwas weiter rechts halten müssen, um den „Einstieg“ zu finden. Letztlich erreichen wir den Forstweg, der zur großen Kreuzung auf dem Tosmarkamm führt. Von dort sind es nochmals etwa 100m bis zum Gipfel des Steinbergs mit 327m. Was bin ich platt, hätte der Berg noch eine „0“ mehr, es wäre zu verstehen, aber so. Man wird nicht jünger. Doch auch die mit gewanderte Jugend und der Hund sind müde, insofern relativiert sich alles. Auf den schönen Bänken mit der schönen Aussicht, lassen wir es uns bei Essen und Trinken gut gehen und ruhen uns ein wenig aus.

Nach der Pause geht es abwärts. Erst zurück zur Kreuzung, dann rechts und aufpassen, damit man den kleinen Pfad linker Hand nicht verpasst. Einmal gefunden zeigt wieder das Wanderzeichen, dass man richtig ist. Steil runter, dann flacher im weiten Bogen rechts, an einer kleinen Quelle vorbei. Später dann an einem Bach entlang bis zum Gasthaus Söhrer Forsthaus. Glücklicherweise ist es nun nicht mehr ganz so warm, aber die Asphaltstraße hat einige Wärme gespeichert und heizt uns ordentlich ein. Es geht durch das Dorf Söhre und dann einen unnötigen Schlenker nach Osten um über die Beuster zu kommen. Auch hier zieht es den Hund zum Wasser, bevor es wieder etwas bergauf zum Naturschutzgebiet Schwarze Heide geht. Der nun folgende Weg ist sehr schön. Mit Aussicht, aber doch schattig geht er im leichten auf und ab an Barienrode vorbei in Richtung Hildesheim. Leider ist der zweite Teil dann asphaltiert. Jetzt haben wir keine wirkliche Lust mehr und die Aussicht auf einen 3km Straßenhatsch durch Hildesheim erhöht die Laufbereitschaft nicht gerade. So hilft uns die moderne Kommunikation zu einer Abholung durch meine Frau, die den Tag im Büro gerade beendet hatte. Wir verabreden uns am Wildgatter, einer Art kleinen frei zugänglichen Zoo mit überwiegend einheimischen Tieren. Als ich im Auto sitze, merke ich erst wie sehr mich diese Tour doch ausgepowert hat, Kondition erreicht man halt nicht durch rumsitzen.


Tourengänger: Ekkehard


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Geodaten
 35415.gpx Lamspringe-52°N/10°O
 35416.gpx 52°N/10°O-Maiental
 35417.gpx Maiental-Steinberg
 35418.gpx Steinberg-Hildesheim

Galerie


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