Punta Giradili - Planu Supramonte - Golf von Orosei und Arbatax

Bei dieser rund achtstündigen Tour bewegt man sich zu einem grossen Teil auf der ersten Etappe der 7-tägigen Tour des Selvaggio Blu. Sie führt von Pedra Longa entlang der Küste und steigt dann steil im Tal zwischen Punta Argennas und Punta Giradili Richtung Westen hoch nach Cuile Duspiggius.

Mit einem kleine roten Wanderführer in der Hand lasse ich mich leiten. Markierungen gibt es hier keine oder nur sehr selten in inoffiziell gesprühten Farbtupfern, teils in Orange, teils in Blau. Merkpunkte sind markante Bäume mit dem Vermerk, 80 Meter nach einem auffallenden Maulberbaum den Pfade einen unscheinbaren Pfad welcher links abzweigt und steil hochführt. So weit so gut. Bis Cuile Duspiggius ist alles nachvollziehbar.
Aber ab dort geht das Chaos in der Beschreibung los. Beim ersten Schottersträsschen müsse man rechts gehen. Dieses führt geradezu auf eine Felswand an der Ziegenställe stehen. Ein weiterkommen ist gar nicht möglich. Also geht man der Schotterstrasse entlang hoch bis man zu einem Gehöft kommt (all diese Punkte und diverse andere wichtig Merkmale sind nicht mit einem Wort erwähnt). Hier verzweigen etliche Schottersträsschen und Pfade. Einen von diesen muss man nehmen, welchen ist nicht klar. Dann, auf dem Richtigen folgend sollen innerhalb von 250 Metern zwei Hirtenpfade recht abbiegen. Man findet nur einen und vermutlich wär die der Richtigen gewesen. Schliesslich irren wir auf scharfkantigen, löchrigen Karststeinen zwischen stachligen Büschen umher.
Mein Hund ist ja Geländegängig und trittsicher. Aber hier besteht doch ein erhöhtes Risiko für Beinbrüche und Verletzungen. Die vermeintlichen Steinmännchen die den Weg über die scharfkantigen Karrenfeldern weisen sollen sind zwar vereinzelt da aber enden immer wieder in undurchdringlichem, stachligen Gebüsch. Ziemlich ärgerlich und mit viel Gefluche breche ich die Aktion ab. So bleibt der Punta Giradili (732 Meter) mit seiner Top Aussicht über's Meer, den Golfvon Orosei und den Golf von Arbatax verwehrt.

Was Walter Iwersen und Elisabeth van de Wetering, die Autoren dieses deutschsprachigen Wanderführers als Tourenführer auszeichnet bleibt mir Schleierhaft. Schon bei anderen Touren war die Beschreibung oft mehr verwirrend als wegweisend.
Auch die restliche Beschreibung der Route ist dürftig bis unbrauchbar. Mein Orientierungssinn und meine Intuition erweisen sich als verlässlicher.

Ich hab schon einige und verschiedene Wanderführer im Ausland benutzt. Dieser Wanderführer, Sardinien, aus dem Rother Verlag von den oben bereits genannten Autoren ist mit Abstand das schlechteste was ich je in den Händen gehalten habe.