Flachland mit etwas Dramatik


Publiziert von Henrik , 21. Februar 2009 um 11:28.

Region: Welt » Dänemark
Tour Datum:10 Februar 2009
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 45 m
Abstieg: 45 m
Strecke:http://www.spor.dk/Lindeballe/Lindeballe_0260.pdf
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV - DSB und Midttrafik(Bus)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV - DSB und Midttrafik(Bus)
Unterkunftmöglichkeiten:www.net-bb.dk - F 57

Wer denkt bei Dänemark schon an Wandern oder gemütliches Erkunden von sehr kleinen Hügeln, um nicht zu sagen „Was, machst du einen Witz, Berge?“, doch man kränkt den Nationalstolz, wenn man sich über Erhebungen, die gerade auch mal so hoch sind wie bei uns die höchsten Bauwerke (kleiner jedenfalls als der Fernsehturm auf der Chrischona) – ich war wieder in meinem geliebten Dänemark, und ich war sprichwörtlich zuhause, anfangs Februar 2009!
 
Ich bin zuerst ganz nach Norden gefahren – nach Tromsö, um mir dort einen Arbeitsplatz für ggf. 2010 anzuschauen – mit der Hurtigruta. Ich werde mir erlauben, hier in einem weitern Bericht darüber zu schreiben, um anzustacheln, sich Norwegen vermehrt ins Tourenbuch zu schreiben – die Zacken und Fjells haben Quanten von Herausforderungen, schon allein der Blick von der Reling aus, lässt einen den Speichel beinahe aus dem Mundwinkel fallen.....
 
Dänemarks höchste Erhebung (ausgenommen Grönland!) ist Yding Skovhøj 173 m (nördlich von Horsens) – meine besuchten Hügelchen hatten gerade mal ein paar Zahlen hinter der 100...doch auch solche „Bibeli“ können einen die Sicht nehmen, stehen dann noch windzerzauste Nadelhölzer darauf, gibt’s nichts zu sehen, was dahinter liegt. In Lindeballe wohnte ich bei Hanne und Hans Söndergaard, die für Angler und angehende Outdoorer eine hübsche, künstliche Seenlandschaft geschaffen haben: http://www.praesteengsoerne.dk/ .
 
Mein kleine Wanderung um das Dorf und die Seen bewegte sich im Meterbereich, höhen- und distanzmässig: http://www.spor.dk/Lindeballe/Lindeballe_0260.pdf Man könnte mich dafür haftbar machen, dass in solchen Bereichen nichts zu erleben sei – aber wie so oft, im Detail steckt das Wunder dieser Erde! Es war sehr kalt in Dänemark, jetzt in diesen Wochen und es lag an einzelnen Orten Schnee bis zu 15 cm; von der Strasse segelten reihenweise Fahrzeuge in die Grasgräben, die auf dem Land typischerweise alle Strasse seitlich begleiten (Sickergräben fürs Wasser). Der Frost schlug zu, legte sich übers Land und schuf fürs Auge wundervolle Ornamente an Glasscheiben, auf Mauern und an den Ästen der Bäume – Trillionen von Schneeflocken verzauberten die Landschaft – den Nissen (Weihnachtsmänner) hätte dieses Schauspiel zur Weihnachtszeit sicher noch besser gefallen. Vom grossen Hof der Söndergaards aus sieht man weit in das flache Land hinaus, vorgelagert eine Christbaumschonung, dahinter dann der Lindeballe Skov, durch den ich mich stundenlang hindurchbewegte – ausgerüstet mit dem Glas und warmen Handschuhen: Rehe waren unterwegs, Spuren eines Daches fand ich, Gewöll und andere Hinterlassenschaften der Waldbewohner, Krähen und viele Meisen – nichts aussergewöhnliches würde manch einer meinen....kein Fels zu erklimmen, dafür Stille, und nochmals Stille. Ich kam an alten Schiffseichen vorbei, an hochstämmigen Buchen, eine Schule Stechpalmen und reihenweise monotone Nadelhölzer. Im Schnee unzählige Spuren von Paar- und Mehrfüssern. Ich folgte der Karte, dessen Link ich oben eingebaut habe – damit bewegt man sich durchaus im sicheren Bereich und kommt abends wieder wohlbehalten in eine warme Stube zurück: F-57 Petershøj 1 DK - 7321 Gadbjerg. Wer sich nicht vorstellen kann, wie harmonisch Häuser mit Strohdächern wirken – kann das an unzähligen Orten in Dänemark erleben. Im weitern sind auch die typisch weiss gekalkten Kirchen auffallend anders gebaut, als das was wir kennen: www.greneprovsti.dk/index.php?id=9353 .
 
Ich habe eine ganz Woche in Lindeballe zugebracht – es kommt mir natürlich entgegen, dass Dänisch meine Muttersprache ist! Wer Stille sucht und den Fels mal eine Woche links liegen lassen kann, nehme sich das nicht zu Herzen, was man dem Hamlet in den Mund gelegt hat, „dass was faul sei im Staate Dänemark“ – im Gegenteil.

Tourengänger: Henrik


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Kommentare (4)


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Alpin_Rise hat gesagt: Höhepunkte
Gesendet am 21. Februar 2009 um 18:52
Hi Henrik,

Danke für die Impressionen aus dem Norden, sie laden zum Träumen ein.

Zum höchsten Punkt von Dänemark: ist dieser nicht ein Pfeiler der Brücke nach Schweden? Demensprechend schwierig dürfte er zu erreichen sein für unsere Höhepunkte-Sammler...

hej då!
Alpin_Rise


Henrik hat gesagt: Nein, diese Erhebung eignet
Gesendet am 21. Februar 2009 um 19:18
sich ganz schlecht für einen Brückenkopf, zumal er einige Meter vom Wasser entfernt liegt. Die Verbindungen nach Schweden existieren schon: a) von Kopenhagen über den Öresund - neu über eine Brücke/Tunnel - und von Helsingör (Hamlet-Schloss) nach Helsingborg mit dem Schiff.

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Nein, diese Erhebung eignet
Gesendet am 22. Februar 2009 um 00:49
Ich meinte, dass der höchste Punkt Dänemarks ein Pfeiler der Brücke nach Schweden IST.
Wikipedia: "Die Pylone bestehen aus Stahlbeton, sind 206 Meter hoch...."
Natürlich handelt es sich dabei nicht um eine "natürliche" Erhebung, insofern wäre dein beschriebener Landeshöhepunkt der richtige. Meine Anmerkung war mehr humoriger Art ;-)

Brücke, Tunnel, künstliche Insel und Landeshöhepunkt in einem, da staunt man!

Henrik hat gesagt: RE:Nein, diese Erhebung eignet
Gesendet am 22. Februar 2009 um 06:30
So besehen hast du natürlich recht - und ich war wieder mal trocken und hab's missverstanden...
Ainewäg herzlichen Dank für deine Aufmerksamkeit.

Hej

Henrik


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