Vóio - Profítis Ilías / Βόιο - Προφήτης Ηλίας
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Der erste Teil unseres Urlaubs liegt hinter uns, und mittlerweile haben wir Bulgarien in Richtung Griechenland verlassen. Leider ist das Wetter hier ganz anders, als wir es von unseren bisherigen Aufenthalten kennen: Statt der erwarteten Sonne empfängt uns viel Regen…
Erste Berg-Aktivitäten bringen deshalb - neben klitschnassen Sachen - vor allem die Erkenntnis, dass unser „Touren-Programm“ wetterbedingt nicht wie gewünscht durchgeführt werden kann. Damit wir unseren (monatelang im Vorfeld ausgeklügelten;-) „Plan“ nicht komplett wegwerfen müssen, kehren wir einfach die Reihenfolge um und beginnen mit den Wanderungen, die wir eigentlich am Ende unserer Griechenland-Reise machen wollten.
Also geht’s nun zuerst ins Pindos-Gebirge. Hier waren wir bereits vor zehn Jahren, aber die wirklich schöne und vergleichsweise einsame Bergwelt bietet noch etliche interessante Ziele - zum Beispiel den
Vóio / Βόιο.
Das Massiv befindet sich in der griechischen Region Westmakedonien, unweit der Grenze zu Albanien. Die Hänge sind dicht bewaldet - über die steilen westlichen Flanken und natürlich vom Kamm gibt es aber dennoch gute Aussichtsmöglichkeiten. Das Gebiet wird vom Europäischen Fernwanderweg E6 erschlossen, der derzeit allerdings teilweise in einem schlechten Zustand ist. Im Vóio entspringt der Aliákmonas / Αλιάκμωνας, Griechenlands längster Fluss. Die höchsten Gipfel sind über 1.800 m hoch, wobei - je nach Quelle - leicht abweichende Zahlen angeben werden: Die „Nummer 1“ ist aber offenbar der Paliokrimíni / Παλιοκριμίνι (1.806 m). An zweiter Stelle rangiert der Profítis Ilías / Προφήτης Ηλίας (1.803 m), den wir besuchen möchten.
Unsere Tour
Am Morgen starten wir in Plaka (Litochoro) an der Ägäis und begeben uns auf die mehrstündige Anreise. Nach vielen Autobahnkilometern sind wir zuletzt auf der Nationalstraße 20 (Ethniki Odos 20 / Εθνική Οδός 20) nach Pentálofos / Πεντάλοφος unterwegs. Hier machen wir einen kurzen Stopp - mit Aussicht auf den herrlich gelegenen Nachbarort Vythós / Βυθὀς. Anschließend fahren wir noch wenige Minuten weiter in Richtung Eptachóri / Επταχώρι.
An der „Passhöhe“ (ca. 1.360 m) parken wir und beginnen unsere Wanderung:
Hinter einem Holzpavillon entdecken wir einen Pfad - das müsste „unser Weg“ sein, genauer gesagt der Europäische Fernwanderweg E6 - später entdecken wir auch die entsprechenden Markierungen.
Nach einem kurzen Anstieg im Wald gelangen wir zum Kamm des Massivs Vóio / Βόιο und folgen diesem ein Stück. Auf knapp 1.450 m erreichen wir einen schönen Aussichtspunkt - westwärts bricht das Gelände steil ab. Hier verlassen wir den Gratrücken und laufen von nun an durch die östliche Flanke, etwas unterhalb der Kammlinie.
Dabei geht’s durch viel Wald, es gibt aber auch kurze Abschnitte über plattigen und/oder „bröseligen“ Fels bzw. Konglomerat. Einige Passagen sind durchaus unangenehm, und auch die Orientierung gelingt manchmal erst auf den zweiten Blick (in Folge spärlicher Markierung).
In einer Höhe von ca. 1.550 m erreichen wir ein kleines Wiesen-Plateau - oberhalb eines langen, markanten Felsbandes. Von hier können wir den Aufbau des Gipfels Profítis Ilías / Προφήτης Ηλίας auch gut erkennen.
Wir verlassen den Wanderweg E6, da dieser - anders als anhand der Karte vermutet - offenbar nicht direkt über den Berg führt. Vielmehr schwenken wir wieder in Richtung Grat. Dabei folgen wir Spuren, die uns aber bald durch dichten Farn steil nach oben führen. Als wir endlich freies Gelände erreichen, sehen wir, dass es sicherlich auch eine einfachere Variante gegeben hätte (direkter, etwas weiter östlich).
Jetzt ist der weitere Verlauf aber wieder klar: Es geht kurz flach an den Gipfelaufbau heran, dann steigen wir einen steilen Grashang hinauf und erreichen eine quasi senkrechten Felsstufe. Diese überwinden wir mit einer langen Metallleiter. Dabei ist selbstverständlich Vorsicht geboten. Vor allem aber ist der „Ausstieg“ oberhalb der Leiter durchaus heikel, denn dort muss auf wenige Meter sehr „luftig“ und ohne gute Möglichkeiten zum Festhalten gequert werden.
Nach weiteren Minuten im steilen Gras- und Fels-Gelände gibt’s zu guter Letzt noch eine zweite, kurze Leiter, über die wir den Gipfel Profítis Ilías / Προφήτης Ηλίας (1.803 m) erreichen. Die kleine Kapelle macht nicht mehr den besten Eindruck, und leider befindet sich am Gebäude aktuell auch ziemlich viel Unrat. Dennoch machen wir länger Pause: Trotz des mittelmäßigen Wetters - mit etlichen Wolken - ist die Aussicht nämlich gar nicht so schlecht.
Allerdings können wir nicht erkennen, wo denn eigentlich der Wanderweg E6 verläuft: Über den Gipfel führt er nicht - wie wir nun definitiv festgestellt haben. Auch wenn es auf den ersten Blick dort auch sehr steiles Gelände und vor allem Urwald gibt: Vom Logischen her müssen wir in der östlichen Flanke suchen...
Deshalb folgen wir einer relativ frisch planierten Wegschneise abwärts - erst nordwärts, dann in östliche Richtung hinein in dichten Wald. Und tatsächlich: Nach einer Weile kreuzen wir einen Pfad und finden auch die E6-Markierung.
Fortan geht’s also durch die östliche Flanke immer entlang des Fernwanderwegs E6. Zwischendurch sorgen allerdings immer wieder unangenehme Stellen dafür, dass der „Waldspaziergang“ nicht langweilig wird:
So sind etliche gefällte oder umgestürzte Bäume zu überklettern. Und es ist mehrfach sehr abschüssiges Gelände zu queren, wo der Weg offenbar bei Unwettern weggespült wurde (oder nie richtig vorhanden war). Letztendlich erreichen wir aber wieder das Wiesen-Plateau oberhalb des markanten Felsbandes (ca. 1.550 m) und damit bekanntes Terrain. Bei immer mehr Sonne rasten wir hier nochmals.
Dann kehren wir zur „Passhöhe“ an der Nationalstraße 20 zurück. Hinter uns liegt eine schöne Tour, die unterm Strich viel spannender und stellenweise auch schwieriger ist - als im Vorfeld vermutet.
Auf der Weiterfahrt nach Konitsa / Κόνιτσα legen wir noch Zwischenstopps bei Eptachóri / Επταχώρι, um die spektakuläre Sandsteinlandschaft zu besichtigen.
pika8x14 sind diesmal: A. + A.
PS: Die Zeitangaben auf den Fotos entsprechen MESZ, vor Ort ist es also tatsächlich bereits jeweils eine Stunde später (OESZ).
Erste Berg-Aktivitäten bringen deshalb - neben klitschnassen Sachen - vor allem die Erkenntnis, dass unser „Touren-Programm“ wetterbedingt nicht wie gewünscht durchgeführt werden kann. Damit wir unseren (monatelang im Vorfeld ausgeklügelten;-) „Plan“ nicht komplett wegwerfen müssen, kehren wir einfach die Reihenfolge um und beginnen mit den Wanderungen, die wir eigentlich am Ende unserer Griechenland-Reise machen wollten.
Also geht’s nun zuerst ins Pindos-Gebirge. Hier waren wir bereits vor zehn Jahren, aber die wirklich schöne und vergleichsweise einsame Bergwelt bietet noch etliche interessante Ziele - zum Beispiel den
Vóio / Βόιο.
Das Massiv befindet sich in der griechischen Region Westmakedonien, unweit der Grenze zu Albanien. Die Hänge sind dicht bewaldet - über die steilen westlichen Flanken und natürlich vom Kamm gibt es aber dennoch gute Aussichtsmöglichkeiten. Das Gebiet wird vom Europäischen Fernwanderweg E6 erschlossen, der derzeit allerdings teilweise in einem schlechten Zustand ist. Im Vóio entspringt der Aliákmonas / Αλιάκμωνας, Griechenlands längster Fluss. Die höchsten Gipfel sind über 1.800 m hoch, wobei - je nach Quelle - leicht abweichende Zahlen angeben werden: Die „Nummer 1“ ist aber offenbar der Paliokrimíni / Παλιοκριμίνι (1.806 m). An zweiter Stelle rangiert der Profítis Ilías / Προφήτης Ηλίας (1.803 m), den wir besuchen möchten.
Unsere Tour
Am Morgen starten wir in Plaka (Litochoro) an der Ägäis und begeben uns auf die mehrstündige Anreise. Nach vielen Autobahnkilometern sind wir zuletzt auf der Nationalstraße 20 (Ethniki Odos 20 / Εθνική Οδός 20) nach Pentálofos / Πεντάλοφος unterwegs. Hier machen wir einen kurzen Stopp - mit Aussicht auf den herrlich gelegenen Nachbarort Vythós / Βυθὀς. Anschließend fahren wir noch wenige Minuten weiter in Richtung Eptachóri / Επταχώρι.
An der „Passhöhe“ (ca. 1.360 m) parken wir und beginnen unsere Wanderung:
Hinter einem Holzpavillon entdecken wir einen Pfad - das müsste „unser Weg“ sein, genauer gesagt der Europäische Fernwanderweg E6 - später entdecken wir auch die entsprechenden Markierungen.
Nach einem kurzen Anstieg im Wald gelangen wir zum Kamm des Massivs Vóio / Βόιο und folgen diesem ein Stück. Auf knapp 1.450 m erreichen wir einen schönen Aussichtspunkt - westwärts bricht das Gelände steil ab. Hier verlassen wir den Gratrücken und laufen von nun an durch die östliche Flanke, etwas unterhalb der Kammlinie.
Dabei geht’s durch viel Wald, es gibt aber auch kurze Abschnitte über plattigen und/oder „bröseligen“ Fels bzw. Konglomerat. Einige Passagen sind durchaus unangenehm, und auch die Orientierung gelingt manchmal erst auf den zweiten Blick (in Folge spärlicher Markierung).
In einer Höhe von ca. 1.550 m erreichen wir ein kleines Wiesen-Plateau - oberhalb eines langen, markanten Felsbandes. Von hier können wir den Aufbau des Gipfels Profítis Ilías / Προφήτης Ηλίας auch gut erkennen.
Wir verlassen den Wanderweg E6, da dieser - anders als anhand der Karte vermutet - offenbar nicht direkt über den Berg führt. Vielmehr schwenken wir wieder in Richtung Grat. Dabei folgen wir Spuren, die uns aber bald durch dichten Farn steil nach oben führen. Als wir endlich freies Gelände erreichen, sehen wir, dass es sicherlich auch eine einfachere Variante gegeben hätte (direkter, etwas weiter östlich).
Jetzt ist der weitere Verlauf aber wieder klar: Es geht kurz flach an den Gipfelaufbau heran, dann steigen wir einen steilen Grashang hinauf und erreichen eine quasi senkrechten Felsstufe. Diese überwinden wir mit einer langen Metallleiter. Dabei ist selbstverständlich Vorsicht geboten. Vor allem aber ist der „Ausstieg“ oberhalb der Leiter durchaus heikel, denn dort muss auf wenige Meter sehr „luftig“ und ohne gute Möglichkeiten zum Festhalten gequert werden.
Nach weiteren Minuten im steilen Gras- und Fels-Gelände gibt’s zu guter Letzt noch eine zweite, kurze Leiter, über die wir den Gipfel Profítis Ilías / Προφήτης Ηλίας (1.803 m) erreichen. Die kleine Kapelle macht nicht mehr den besten Eindruck, und leider befindet sich am Gebäude aktuell auch ziemlich viel Unrat. Dennoch machen wir länger Pause: Trotz des mittelmäßigen Wetters - mit etlichen Wolken - ist die Aussicht nämlich gar nicht so schlecht.
Allerdings können wir nicht erkennen, wo denn eigentlich der Wanderweg E6 verläuft: Über den Gipfel führt er nicht - wie wir nun definitiv festgestellt haben. Auch wenn es auf den ersten Blick dort auch sehr steiles Gelände und vor allem Urwald gibt: Vom Logischen her müssen wir in der östlichen Flanke suchen...
Deshalb folgen wir einer relativ frisch planierten Wegschneise abwärts - erst nordwärts, dann in östliche Richtung hinein in dichten Wald. Und tatsächlich: Nach einer Weile kreuzen wir einen Pfad und finden auch die E6-Markierung.
Fortan geht’s also durch die östliche Flanke immer entlang des Fernwanderwegs E6. Zwischendurch sorgen allerdings immer wieder unangenehme Stellen dafür, dass der „Waldspaziergang“ nicht langweilig wird:
So sind etliche gefällte oder umgestürzte Bäume zu überklettern. Und es ist mehrfach sehr abschüssiges Gelände zu queren, wo der Weg offenbar bei Unwettern weggespült wurde (oder nie richtig vorhanden war). Letztendlich erreichen wir aber wieder das Wiesen-Plateau oberhalb des markanten Felsbandes (ca. 1.550 m) und damit bekanntes Terrain. Bei immer mehr Sonne rasten wir hier nochmals.
Dann kehren wir zur „Passhöhe“ an der Nationalstraße 20 zurück. Hinter uns liegt eine schöne Tour, die unterm Strich viel spannender und stellenweise auch schwieriger ist - als im Vorfeld vermutet.
Auf der Weiterfahrt nach Konitsa / Κόνιτσα legen wir noch Zwischenstopps bei Eptachóri / Επταχώρι, um die spektakuläre Sandsteinlandschaft zu besichtigen.
pika8x14 sind diesmal: A. + A.
PS: Die Zeitangaben auf den Fotos entsprechen MESZ, vor Ort ist es also tatsächlich bereits jeweils eine Stunde später (OESZ).
Tourengänger:
pika8x14

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