Everest Base Camp: Aufstieg vom Rongbuk-Kloster


Publiziert von DonPico , 4. November 2016 um 16:16.

Region: Welt » China
Tour Datum: 6 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RC 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Kartennummer:keine Karte benutzt

Allgemeines:

Bei einer Tour nach Tibet darf eine Fahrt zum Everest Base Camp auf der Nordseite des höchsten Bergs der Welt nicht fehlen. An dieser Stelle zunächst mal eine grundsätzliche Beobachtung zum Thema Reisen und Wandern in Tibet. Es ist ganz bestimmt möglich, in Tibet schöne und ausgedehnte Trekkingtouren zu unternehmen, beispielsweise um den Berg Kailash oder vom Kloster Ganden nach Samye. Der Standard ist das aber nicht. Zum einen ist man in Punkto Beweglichkeit im Vergleich zu anderen Ländern (wie z.B. Nepal) eingeschränkt – durch die Tatsache, dass man nur mit einem Guide reisen kann, aber auch dadurch, dass man mehrere Visa bzw. Permits benötigt und, dass es häufige Kontrollen allerorten gibt. Der tibetische Tourismus ist auch heute noch – im Jahr 2016 – nach meinem Eindruck eher auf Reisen größerer Gruppen nach reproduzierbarem Standardprogramm ausgerichtet als auf Individualreisen für westliche Touristen. Etwa 90% der Reisenden, die wir getroffen haben, waren Chinesen.
Ins Bild passt auch, dass auch das sogenannte Everest Base Camp keine Bergsteiger-Hochburg mit Gipfelaspiranten aus aller Herren Länder ist, sondern lediglich eine für eine größere Anzahl von Tagestouristen erbaute Ansammlung einiger weniger um einen Schutthügel gruppierter Hütten, von welchen man eine gute Sicht auf den Gipfel hat. Das eigentliche Basislager der Bergsteiger der Nordroute liegt südöstlich des Base Camps und darf von Tagestouristen nicht angesteuert oder betreten werden.

Anfahrt:

In etwa sechs Stunden von Shigatse über den 5248 Meter hohen Gyatso La, dann über Shekar und den ebenfalls über 5000 Meter hohen Pang La schließlich nach Rongbuk. Von dort ist in wenigen Minuten das Zeltlager erreicht. Dort packten wir unser Gepäck in eines der Zelte und machten uns dann auf den Weg zum Everest Base Camp.

Tourenbeschreibung:

Auf dieser Tour waren wir zu sechst: Nancy, Christoph, Davor, Peter, unser Guide Tashi und ich. Zunächst gingen wir über die Schotterstraße in südliche Richtung talaufwärts. Nach etwa einem Kilometer verließen wir die Straße nach rechts in Richtung auf eine Lücke zwischen mehreren von dem hier einst fließenden Gletscher zusammengeschobenen Moränenschutthügeln zu. Obwohl der Aufstieg nur sanft ist und wir keinen großen Höhenunterschied zu überwinden hatten, kamen wir aufgrund der Höhe schnell außer Atem. Immerhin liegt das Base Camp mit 5200 Metern über 1200 Meter höher als Shigatse, unsere letzte Übernachtungsstätte. Aus Akklimatisationssicht sub-optimal.
Nachdem wir fast zwei Kilometer in der steinigen Moränenlandschaft zurückgelegt hatten, trafen wir erneut auf die Schotterstraße und gingen  weiter in Richtung Base Camp. Das Zeltlager weiter unten war gut besucht, und viele Touristen besuchten an diesem Nachmittag das Base Camp, aber die allermeisten legten den Weg in den in kurzen Abständen verkehrenden Shuttle-Bussen zurück. Wir trafen unterwegs nur weniger als zehn Personen, die wie wir zu Fuß unterwegs waren.
Am Base Camp war mehr Betrieb, ich schätze, dass ca. 100 Leute mit uns dort waren. Wir genossen die Aussicht und machten einige Fotos. Dann entschieden sich Nancy und Tashi, mit dem Shuttle-Bus zurückzufahren. Wir anderen legten den Rückweg in der Abenddämmerung zu Fuß auf dem Aufstiegsweg zurück. Wir erreichten das Zeltlager bei Sonnenuntergang gegen 20 Uhr Abends.
Noch ein Hinweis zur Aussicht: die Sicht auf die Nordflanke des Mount Everest ist während der ganzen Zeit sehr beeindruckend. Bereits vom Zeltlager hat man einen sehr lohnenden Blick. Und wir hatten das Glück, dass sich der Everest während der gesamten Wanderung wolkenlos zeigte.

Rückfahrt:

Wir verbrachten die Nacht in der Zeltstadt. Mit uns im Zelt war eine amerikanische Familie (die wie wir ebenfalls in Suzhou wohnte) untergebracht. Zum Abendessen gab es gebratenen Reis. Wie aufgrund der Höhe zu erwarten war, hatten ein paar von uns am nächsten Morgen Kopfschmerzen. Außerdem war es bewölkt. Daher entschieden wir, direkt nach dem Frühstück die Rückfahrt nach Shigatse anzutreten. Vom Aussichtspunkt nahe dem Pang La sahen wir den Everest noch einmal. Vor Erreichen von Shigatse entschieden wir dann, noch an diesem Tag bis Lhasa durchzufahren. Das bedeutete zwar, über 13 Stunden im Auto zu verbringen. Dafür gewannen wir aber einen weiteren Tag, den wir zu einer wunderschönen Wanderung am und um das Kloster Ganden nutzten.

Tourengänger: DonPico


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Kommentare (1)


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silberhorn hat gesagt: Tolle Fotos
Gesendet am 10. November 2016 um 22:55
Dass der heilige Kailash nur mühsam zu erreichen ist finde ich gut.


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