Hohenlandsberg (498 m) und Iffigheimer Berg (482 m) - Auf den höchsten Berg des Steigerwalds?


Publiziert von DiAmanditi , 8. Oktober 2016 um 21:53.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum: 2 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m
Strecke:18,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Würzburg über Kitzingen nach Iphofen, dann Richtung Neustadt a. d. Aisch nach Nenzenheim fahren. Hier ist Markt Nordheim ausgeschildert, dieser Straße folgend erreicht man bald Krassolzheim.
Kartennummer:Fritsch Wanderkarte Naturpark Steigerwald

Den höchsten Berg des Steigerwaldes, dem recht kleinen Mittelgebirge zwischen Nürnberg, Würzburg und Bamberg - hatten wir schon länger im Auge. Ich hatte herausgefunden, und war mir dabei auch ziemlich sicher, dass es sich dabei um den Hohenlandsberg, eine Erhebung bei Markt Nordheim im südlichen Steigerwald handelt. Ein Irrtum, wenn auch ein kleiner, wie sich später herausstellen sollte. Wie dem auch sei, ich hatte nun einmal den Hohenlandsberg für uns als Ziel herausgesucht. Um ihn zu erwandern, gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder man ereicht ihn von Weigenheim, das in westlicher Richtung liegt, von Schloss Frankenberg im Norden aus oder vom östlichen Markt Nordheim. Wir entschieden uns für letztere Variante, jedoch nicht nur für diese etwas kurze Tour, sondern für eine Runde von Krassolzheim aus über Markt Nordheim auf den Hohenlandsberg und schließlich über weitere Erhebungen wie Roter Buck, Ippesheimer Katzenzipfel und Iffigheimer Berg zurück nach Krassolzheim.

Also fuhren wir mit dem Auto zunächst nach Krassolzheim, wo man am Ortsausgang auf einer Wiese parkt. Der eigentliche Wanderweg führt an der Straße entlang, wir zogen es jedoch vor, über Feldwege nach Markt Nordheim zu wandern. Dazu hält man sich auf der rechten Straßenseite und folgt einem Asphaltweg von der Straße weg. Bald trafen wir hier auf Schilder und nun ist es einfach, der Markierung MN 3 und dem Talauen Radweg zum schon kurz darauf sichtbaren Ort zu folgen. Dort wartete auf uns auch schon eine Einkehr, und zwar im Wirtshaus am Markte "Zum Adler", das sich bei der Kirche befindet. Frisch gestärkt nach dem wirklich guten Essen geht es dann schließlich weiter, entlang der Markierung roter Tropfen ließen wir schnell den Ort hinter uns und wanderten nicht weit vom teilweise  renaturiertem Geroldsbach an Feldern vorbei Richtung Wald. In diesen taucht man kurz darauf ein und wird mit verschiedenen Gesichtern des Waldes belohnt, an jungen Zitterpappeln mit sich schon langsam verfärbenden Laub, schönen von der Sonne erleuchteten Buchenwaldstücken, einer aus zwei Stämmen zusammengewachsenen Douglasie und vielem mehr vorbei geht es auf der Forststraße zum Hohenlandsberg.

Letzteren kann man zwar auch gut von Süden aus erreichen, wir wählten jedoch den Weg, der sich dem Berg von Nordosten nähert. Also bogen wir im Wald hinter einer Schranke nach rechts ab und folgten der Forststraße. Nach einiger Zeit erreichten wir eine große Kreuzung. Hier angekommen wendet man sich zunächst nach links, wo ein schmaler Pfad ins Gebüsch hinein führt. Auf diesem geht es etwas steiler bergauf, doch es wird noch steiler: Eine ziemlich steile, rutschige Böschung tut sich vor uns auf. Nachdem diese überwunden ist, stellt sich noch ein kleiner Graben und eine nun etwas weniger stark geneigte Böschung in den Weg, bis wir den ringförmigen Wall um eine Art Mittelhof erreichten, auf dem der höchste Punkt des Hohenlandsberg und - wie wir ursprünglich glaubten - des gesamten Steigerwalds liegt.

Des gesamten Steigerwalds?

Plötzliche Zweifel kamen im Gasthaus auf, hatte ich doch auf der Karte zufällig den Scheinsberg entdeckt, eine Erhebung in der Nähe des Roten Buck (letzterer war heute ebenfalls ein Ziel!). Jener Scheinsberg maß nämlich laut Karte 499 Meter, also einen Meter mehr als der Hohenlandsberg. Zunächst vermutete ich jedoch, dass dies ein Schreibfehler war und ich mit "meinem" Hohenlandsberg recht hatte. Das Ganze noch einmal nachzuprüfen, beschloss ich aber trotzdem. Dazu später mehr. Der Hohenlandsberg selbst ist kein Gipfel im eigentlichen Sinn, er ist eher ein Berg, an dessen höchstem Punkt vor ein paar hundert Jahren eine Burg gebaut wurde, die damals als uneinnehmbar galt. Von ihr sind heute nur noch die ziemlich steilen Böschungen und Gräben, ein paar alte Mauern und Steine sowie der Innenhof zu erkennen. Also ein recht interessantes Gebiet dort oben, Aussicht hat man jedoch durch die Bäume keine. Für den Abstieg wählten wir den gleichen Weg, wem dieser zu steil ist, der kann unten die Böschung umgehen und auf leichtem Pfad von der anderen Seite absteigen, auch für den Aufstieg ist das möglich.

Nun geht es durch den schönen Wald Richtung Schloss Frankenberg, Markierung ist ein roter Schlüssel. Dieses Jahr scheint zwar kein gutes Pilzjahr zu sein, aber doch zeigten sich auf unserem Weg ein paar Riesenschirmlinge und der relativ unbekannte Specht-Tintling. Bald erreichten wir den Roten Buck, der direkt an einer Wegkreuzung liegt. An jener Wegkreuzung muss man nach rechts Richtung Andreas-Därr-Turm (Markierung: blaues Doppelkreuz, roter Schlüssel und N2) abbiegen. Der breite Waldweg überschreitet so ganz nebenbei auch noch einen Gipfel...ähh wohl eher einen Zipfel, denn zeitweise führt der Weg über einen kleinen bewaldeten Kamm, dessen höchster Punkt der Ippesheimer Katzenzipfel ist. Nachdem dieser überschritten wurde, kommt man etwas später zu einem Abzweig zum Andreas-Därr-Turm, welchen wir schnell auf einem kurzen, etwas steileren Schlussanstieg erreichten. Das besondere am Turm ist, dass es sich um einen Aussichtsturm (Eintritt 1€) auf dem Gipfel des Iffigheimer Bergs handelt. Ohne den Turm hätte man hier wegen des Waldes keine Aussicht, doch dieser ermöglicht einen schönen Blick in den Steigerwald, das recht flache Maindreieck und am Horizont ist bei guter Sicht auch die Rhön zu sehen.

Wieder unten vor dem Turm geht man nun zur letzten Etappe über, dem Rückweg nach Krassolzheim. Auf diesem steigt man zunächst auf der anderen Seite des Iffigheimer Bergs zu einer Straße ab. Hier wird es etwas knifflig, eine Karte ist gut zu gebrauchen. Wer keine hat und auf Nummer sicher gehen will, der folgt am besten der Straße nach rechts Richtung Krassolzheim. Schöner ist es jedoch, der Straße nur ein paar hundert Meter zu folgen und dann nach links auf einen Weg mit der Markierung blaues Doppelkreuz, roter Schlüssel und blauer Tropfen abzubiegen. Dieser gabelt sich schon auf den ersten Metern, auch wenn die Markierungen nach links zeigen, sind beide Möglichkeiten richtig. So gelangt man auf dem linken Weg bald zur entscheidenden Abzweigung nach Krassolzheim (blauer Tropfen) und auf dem rechten Weg wird auch bald wieder jene Markierung erreicht. Kurz nach der Abzweigung lichtet sich der Wald und auf einmal steht man wieder im freien Feld- und Wiesengelände. Die letzten Meter folgten wir noch der Straße, dann erreichten wir wieder Krassolzheim und der Kreis der Rundtour schloss sich.  

Fazit:
Schöne Steigerwaldrunde auf den zweithöchsten Berg des Steigerwald. Ich habe nämlich nachgeschaut: Der Scheinsberg ist einen halben Meter höher. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Tour viele schöne Seiten des Steigerwalds offenbart und die Ruine Hohenlandsberg immer einen Besuch wert ist!

Tourengänger: DiAmanditi


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Geodaten
 32305.gpx Hohenlandsberg

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