Der Pastoruri-Gletscher und seine Bromeliaceae-Gewächse (Puya Raimondi)


Publiziert von Benniben , 16. September 2016 um 17:14. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Peru
Tour Datum:12 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m

Nach den Anstrengungen der letzen Tage (Vallunaraju, 5680 hm) sollten zwei Ruhetage folgen. Um diesen dennoch einen Sinn zu verleihen, wollten wir – in Anbetracht der uns noch bevorstehenden Touren – dennoch etwas für unsre Akklimatisation tun. Da es bei vier Leuten grundsätzlich fünf Meinungen gibt, teilten wir uns auf. Während unsre Mädels am Vortag den Tempelkomplex von Chavín de Huántar (LINK) besuchen und heute nix tun, werden wir Jungs dem Pastoruri-Gletscher und den Bromeliaceae-Gewächsen Puya Raimondi einen kleinen Besuch abstatten.
 
Tagesverlauf:
Schon beim Preis von 40 SOL (ca. 13€) für den gesamten Tag (9:00- 17:00Uhr) wird uns klar: Wir haben eine Kaffeefahrt gebucht. Schauen wir dem heutigen Tag also gelassen entgegen. Im ersten Dorf südlich von Huaraz fahren wir auch schon rechts ran, sollen selbstgestrickte Mützen und Schals kaufen. In einem kleinen Restaurant bietet man uns überteuerten Coca-Tee an, den wir freundlich ablehnen. Unsere Verweigerung der Touristenabzocke wird naserümpfend zur Kenntnis genommen. Dass der Motor des Busses teils laufen bleibt muss nicht extra erwähnt werden. Schließlich sollen wir die Nähe zur Straße mit allen Sinnen erfahren.
Die Fahrt geht weiter. Nach einer weiteren Stunde Fahrt auf der geteerten Hauptstraße verlassen wir diese und biegen nach links auf eine Schotterpiste ab, die sich zunächst flach, gegen Ende immer steiler werdend in Serpentinen den Berg hinaufschraubt.
Nach einem kurzen Fotostopp an einem See möchte der Guide von jedem Reisenden 10 SOL Eintrittsgeld für den Park einsammeln. Dass wir bereits ein gültiges Ticket („Parque National Huascarán“, 21 Tage gültig, 65 SOL) haben, möchte er nicht akzeptieren und meint, wir müssten noch eine Comunitiy bezahlen (die es hier aber nicht gibt). Wir beharren auf unsrer Meinung, fragen am Hüttchen am Eingang in den Park nach und retten so die Urlaubskasse der meisten Mitreisenden, die ebenfalls im Besitz des Mehrtagestickets sind.
Wir halten bei mehreren Bromeliaceae-Gewächsen, die nur an wenigen Stellen zwischen 3000 und 4000 hm in den Anden wachsen und locker eine Höhe von 15 Metern erreichen. Für mich als Biolehrer ein botanisches Highlight.
Weiter geht’s zum Parkplatz, von wo aus man den Gletscherrand des Pastoruri schon sehen kann.
Der Rundweg mit ca. 200 hm bis auf knapp 5000 hm kann auch zu Pferde erkundet werden, doch gleichzeitig mit Erblicken dieser Option legt das kleine Männchen in meinem Kopf schon sein Veto ein, also stapfen wir los. Akklimatisation funktioniert nun mal nicht im Sitzen...
Der Aufenthalt von zwei Stunden ist ausreichend, um den Rundweg zu laufen und sich kurz oben am Gletscherabbruch aufzuhalten. Auf den Gletscher selbst können wir aus Zeit- und Sicherheitsgründen leider nicht. Wie auf Tafeln gezeigt wird, hat sich die Eisgrenze in den letzen Jahren erschreckenderweise stark nach oben verlegt.
Zurück nach Huaraz geht’s zu unserm Erstaunen ohne weiteren Zwischenstopp oder Einkehr.
 
Infos für die Tourenplanung:
Buchen kann man die Bustour in nahezu jedem Reisebüro in Huaraz, das Tagestouren anbietet. Der Preis ist aber nicht überall der gleiche sondern variiert zwischen 30 und 60 Soles. Unabhängig davon sitzt man letztlich im nahezu gleichen Bus. Möchte man die einzigartigen Bromeliaceae-Gewächse Puya raimondi sehen oder eine einfache Akklimatisations-Tour laufen, so stellt diese Art der Anfahrt die kostengünstigste und einfach zu planende Variante dar. Mit einem Taxi kann man etwas Zeit, nicht aber unbedingt Geld sparen.
-  Das Ticket für den „Parque National Huascarán“ (65SOL für 21 Tage) gilt, auch wenn der Guide im Bus anderes behauptet! Ticket am Eingang vorzeigen.
-  Der zweistündige Rundweg unterhalb des Pastoruri-Gletscher auf knapp 5000 m stellt eine perfekte Akklimatisationstour dar.

Tourengänger: frmat, Benniben


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