Tsaobis Leopard Park


Publiziert von Delta Pro , 25. Juni 2017 um 10:38.

Region: Welt » Namibia
Tour Datum:25 Mai 2005
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NAM 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 200 m

Wanderung durch die Wildnis des Tsaobis Leopard Park

Heute ist eine Wanderung im Tsaobis Leopark Park angesagt. Leoparden werden wir mit Sicherheit keine antreffen, denn die sind hinter hohen Zäunen. Bei der Rezeption drückt man uns einen Plan des Parks mit den Wegen in die Hand. Wir wählen die grösste Runde. Alle zwanzig Meter hat jemand fein säuberlich eine rote Leoparden-Pfote auf einen weissen Stein gemalt. Das sind die Wegmarkierungen. Die Landschaft ist fantastisch schön. Steile Felswände streben aus den sandigen Flächen auf. Einige Büsche bringen etwas Abwechslung in die Einöde. Die Gipfel sind braun und karg. Die verschiedenen Gesteinsarten geben dem Park einen ganz eigenen Reiz. Massive Granitintrusionen wechseln sich mit geschichteten Sedimenten ab, die oft wild verfaltet und aufgestellt sind. Das Gebiet ist geologisch gut untersucht. Ich erfahre, dass man in Tsaobis die stärksten Beweise für die Snowball-Earth-Theorie gefunden hat. Nach einer kontroversen Hypothese war unser Planet vor rund achthundert Millionen Jahren einmal komplett vergletschert und schwebte als überdimensionaler Schneeball durchs All. Wir stehen am Geburtsort dieser faszinierenden Theorie. So finde ich mitten in der Wüste doch wieder zur Glaziologie.

Über kleine Pässe gelangen wir immer wieder in neue Seitentäler und Geländekammern. Wir geniessen es, die einsame Landschaft zu Fuss erkunden zu können. Aus dem Auto sieht man schon viel, doch den Charakter des Landes, der Natur spürt man erst, wenn man sie erwandert. Wir lauschen den Geräuschen der Wildnis, riechen den Duft des trockenen Grases und betasten die scharfen Felsen und die Pflanzen mit unseren Händen. Ganz ohne Wildtiere endet die Wanderung nicht. Wir treffen auf eine ganze Herde wilder Pferde. Misstrauisch betrachten uns die schönen Tiere. Ganz ruhig, um sie nicht zu erschrecken, nähern wir uns ihnen und schauen tief in ihre dunklen Augen und sehen, wie der Wind mit den Mähnen spielt. Als der Abstand weniger als zehn Meter beträgt werden sie unruhig und suchen schliesslich das Weite. 

Durch das felsige Hinterland des Parks gelangen wir zur Leopardenquelle. Ein winziges Rinnsal strömt mitten aus den glatten Felsplatten heraus. Vögelein haben sich an den Pfützen versammelt und tauchen den Schnabel in das wertvolle Nass. Knorrige Bäume mit dicken Stämmen und kleinen Blättern klammern sich mit ihren Wurzeln im blossen Fels fest. Wahrscheinlich erreichen sie weit unten das Quellwasser. Der Mangel an Nahrung lässt sie wie Bonsai-Bäumchen aussehen. 

Tourengänger: Delta, Xinyca


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