Quiraing - the Prison

Wanderung zu spannenden und geheimnisvollen Felsformationen auf der Isle of Skye

Auf einem häufig begangenen Pfad marschieren wir über einen Grashang den von weitem hinabgrüssenden Felsformationen zu. „The Prison“, das Gefängnis, ist eine klotzige Felsbastion, die durch einen tiefen Einschnitt von den dahinter aufragenden Felswänden getrennt ist. Wie eine feine Nadel sticht die höchste Spitze  in den Himmel. Nach einer halben Stunde haben wir den Sattel erreicht. Auf Wegspuren arbeiten wir uns durch steile Wiesenhänge bergauf. Die schlanke Felsnadel steht jetzt unmittelbar über uns. Jetzt ist Klettern angesagt. Es ist nicht schwierig, nur schwindelerregend, zum höchsten Punkt zu gelangen. Ganz oben gibt es nur eine ebene Fläche von der Grösse eines A3-Blattes zum Stehen. Auf allen Seiten geht es senkrecht in die Tiefe. Wirklich eindrücklich! Von Westen trägt der Wind einige Regentropfen zu uns hinauf. Besser, wir begeben uns wieder auf festeren Grund!

In einigen Kilometern Entfernung überzieht schon ein nassgrauer Vorhang die Landschaft. Der Regen ist im Anzug. Bis jetzt hat er uns aber edel verschont. Nur der Nebel legt sich jetzt über die tiefgrünen Wiesen und die Felsspitzen um uns. Wir lassen das „Gefängnis“ unter uns und steigen auf stark der Erosion ausgesetzten Pfaden auf der Gegenseite steil in die Höhe. Bald tauchen wir ein in ein Labyrinth von schwarzen, haushohen Türmen aus Basalt. Die Stimmung ist unheimlich, richtig schottisch, genauso, wie das in nordischen Sagen ist. Nebelfetzen streichen um die gewaltigen Brocken. Bald schliessen sie uns völlig ein. Wir sind gefangen in einer stummen Armee von dunklen Felsgestalten. Der einsetzende Nieselregen macht die Steine rutschig. Durch enge Schluchten und grüne Tälchen gewinnen wir langsam an Höhe. Es ist grau, grau, grau! Endlich erreichen wir das Ziel – the Table. Eben glauben wir, definitiv die Orientierung verloren zu haben und wollen auf einen Hügel steigen, um einen Überblick zu erhalten. Wir staunen nicht schlecht, als sich dort oben unvermittelt eine fussballplatzgrosse Fläche erstreckt – und das inmitten der schroffen Felstürme. Topfeben, mit moosiger Wiese besetzt, steht „der Tisch“ auf einem felsigen Sockel. Wir nehmen uns aber nicht lange Zeit für einen Rundgang, denn der Nieselregen ist stärker geworden.

Leider keine Bilder