Gap of Dunloe - Purple Mountain

Auf Touristenwegen hin, durch die Wildnis zurück.
Die Straße von Kate Kearney's Cottage (in der es abends gutes Bier und oft noch bessere Live-Musik gibt) bis zum Gap of Dunloe ist nicht wirklich einsam. Morgens fahren noch Autos durch das Gap, also das enge Tälchen zwischen den beiden Bergketten, das sich bis zu einem Pass hochzieht. Ab mittags dann die unvermeidlichen Pferdekutschen mit Touristen.
Aber es ist eine ganz liebliche Landschaft, und die Aussicht, über den ostseitigen Bergrücken ganz alleine zurückzuwandern, entschädigt für manches. Außerdem ist es wie so oft: sooo viele laufen denn nun doch nicht!
Auf dem Pass verließ ich die Straße, es ging gleich steil nach Osten hoch, meist weglos oder kleine Pfädchen. Bald war ich bei dem kleinen Bachbett, das sich bis zu einem See hochzog, von da hinauf auf den Grat und ganz auf den Gipfel. Man konnte hinunter ins Black Valley gucken, war aber neblig. Auf dem Gipfel selbst kaum Rast, ein Foto, dann weiter, weil in Wolken. Den weiteren Weg konnte man gut sehen. Auf den flachen Bergkuppen  war es kein Problem. Über drei Kuppen musste ich, das sah weit aus. Und eine Stunde hatte ich schon gebraucht. Also schneller Abstieg, über weite Strecken gerannt. Es ging ja recht schnell, der Killarney-See kam auch ins Blickfeld. Aber den letzten Hügel hinunter, das war steil und wurde zunehmend krautig. Und dann auch noch die Farngegend! So nah das Cottage war, man musste sich ziemlich mühsam durchs hohe Kraut schlagen, das ging nicht ohne einige Kratzer ab.
Fazit: Wetter und Wolken sind ständig in Bewegung auf Irland. Und Vegetation kann schwieriger zu bewältigen sein als steiler Fels.