Frage zum Wildschutz


Publiziert von Zaza, 10. Februar 2012 um 16:34. Diese Seite wurde 511 mal angezeigt.

In der letzten Zeit ist mir öfters aufgefallen, dass es in den vorhandenen Ski- und Schneeschuhspuren allerhand Spuren von Wildtieren hat. Naheliegend, denn es ist ja auch für die Tiere angenehmer, in einer bestehenden Spur zu gehen.

Geht dieser Effekt nicht etwas vergessen, wenn in der Diskussion zu diesem Thema immer nur auf die negativen Seiten der Wintersportler für die Tiere hingewiesen wird? Wissen da die Fachleute mehr dazu?



Kommentare (7)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 10. Februar 2012 um 17:45
grundsätzlich zu den negativen seiten:

würden der mensch als jäger, keine todesgefahr für die wildtiere darstellen, wäre der mensch als wintersportler auch kein grund vor ihm zu flüchten.

wildschutz hat nichts mit tierschutz, sondern einzig mit jägerschutz zu tun. damit im herbst noch genügend tiere da sind zum abknallen.

die richtigkeit dieser aussage, lässt sich dort überprüfen, wo ein generelles jagdverbot herrscht, wie z.b. im nationalpark oder bei einzelnen arten die nicht oder nur sehr selektiv gejagt werden dürfen, wie z.b. der steinbock oder auch gemsen z.b. im jura, wo diese tiere im gegensatz z.b. zu den vom menschen gejagten rehen, vergleichsweise wenig menschenscheu sind.

zu deiner frage: tiere sind sehr ökonomisch und würden vermutlich eh dadurch laufen, egal ob mit oder ohne skispur.

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 10. Februar 2012 um 20:13
Genau dieselbe Beobachtung mache ich seit Jahren. Besonders viele Wildspuren sieht man auf Wegen, die auch im Sommer begangen werden. Für mich klar, dass das Wild ein besseres Verhältnis hat zu Wanderern, Schneeschuhläufern und Skitourenfahrern als zu den Jägern....

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 10. Februar 2012 um 20:23
Das ist schon klar dass die Tiere in vorhandenen Spuren laufen, sie sind ja nicht dumm und gehen den Weg des geringsten Wiederstandes.

Einige Arten (besonders Vögel wie Amsel) leben inzwischen sogar bevorzugt in menschlichen Siedlungen da dort das Futterangebot grösser ist.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 10. Februar 2012 um 21:54
jetzt ist übrigens die beste jahreszeit, um sein gefühl für das erkennen und den verlauf von wildwechseln zu schulen, denn sie sind dank des schnees sehr gut erkennbar.

meist verlaufen sie exakt entlang der höhenlinien, denn jedes unnötige auf oder ab würde zusätzliche energie erfordern. führen spuren auf oder ab, dann weil sie ein spezielles ziel haben, sei es ein futterplatz, eine trinkstelle, ein bau, ein geschütztes unterholz oder, was auch für uns von nutzen sein kann, einen durchschlupf z.b. in einem felsriegel.

entlang von lichtungen führen wildwechesel meist ein bis zwei meter vom waldrand entfernt im waldesinnern. auch geländekanten sind sehr beliebt.

***

die menschenscheu oder eben nicht, hat übrigens nichts mit intelligenz oder gar gedächtnis der tiere zu tun, sondern ist rein evolutionär bedingt.

wird ein tier bejagt, produzieren inividuen, die mehr scheu vor dem prädator haben, potentiell mehr nachwuchs, als solche welche nicht flüchten und somit potentiell mehr gefressen werden.

wird eine tierart hingegen nicht bejagt, haben die individuen, welche weniger energie in unnötige flucht investieren, potentiell mehr nachwuchs.

diese jeweiligen eigenschaften werden, bei bleibender prädation durch die evolution von generation zu generation verstärkt. sodass bejagte tiere immer scheuer werden und ungejagte sich immer mehr wie haustiere benehmen.

d.h. je mehr gejagt wird, desto schwieriger wird die jagd. dies gestehen mittlerweile sogar die jäger ein. aber auch hier haben sie, in ihrer gewohnt verdrehten optik, schon einen schuldigen ausgemacht: es ist nämlich der luchs, der die rehe scheuer macht!

und das obwohl der luchs als schleichjäger ein komplett anderes jagdverhalten hat, als unsere ballermänner auf ihren hochsitzen oder bei ihren tierquälerischen treibjagden. d.h. die gefährdung und das potentielle fluchtverhalten der beute ist ein komplett anderes.

traurig, traurig ...

eugen hat gesagt: Wildschutz Zonen
Gesendet am 10. Februar 2012 um 22:12
Salü zämu

Nur so eine Warnung hier. Man tut als Tourer, Abfahrer oder Schneeschuhläufer gut daran, die Wildschutzzonen zu meiden. Tut man es nicht kann das nämlich ganz schön ans Portemonnaie gehen. So beobachtet am letzten Samstag in Zermatt. Nichtsahnende Touristen waren ein verbotenes Waldstück hinunter gefahren, weil es dort schon Spuren hatte. Die Übertretung des "Fahrverbotes" hatte für sie sehr unangenehme Folgen: Abonnement abgeben, Busse (Fr. 200.-), Kreditkarte abgeben und viel Ärger. Es ist gut, dass man die Tiere im Winter schützt (bei uns schützt man ja sogar auch den Wolf).

Gruss

Eugen

kopfsalat hat gesagt: RE:Wildschutz Zonen
Gesendet am 11. Februar 2012 um 09:06
... Zermatt [VS] ... bei uns schützt man ja sogar auch den Wolf ...

*ROFL*

was war nochmals die busse für den (illegalen) abschuss all der des europaweit geschützten bartgeier, wölfe und luchse? wurden die fälle überhaupt strafrechtlich verfolgt???

... soviel zu den bussen ... auch hier gilt, und vorallem in wallis, das 11. gebot.

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 11. Februar 2012 um 00:46

Ich meine es gibt Wintersportler und Wintersportler.

Wanderer oder Schneeschuhwanderer sind eher langsam unterwegs und Tiere können sich in selber Art entfernen. Somit ein kleiner Kräfteverlust, wenn überhaut.

Skifahrer und Boarder hingegen sind schnell. Das Tier erschrickt und erntfernt sich fluchtartig. Grosser Energieverbrauch.

Vielleicht wäre eine Unterscheidung sinnvoll.


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