Hohe Winde (Stier)


Publiziert von Hallodri82, 20. Oktober 2022 um 14:20. Diese Seite wurde 765 mal angezeigt.

Fast schon mystisch thront dieser Berg oberhalb der Scheltenpasshöhe, von weit her sichtbar, grasüberwachsen, windig, fast schon abweisend. Habe den Gipfel mal an einem Abend erklommen, von Beinwil her und durfte einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben.

Im Rahmen einer 30km Tour (Wolfsschlucht-Waldenburg) wollten ich die Hohe Winde, vom Matzendörfer Stierenberg herkommend, ein nächstes Mal erklimmen. Erst wolle ich einen Pfad nehmen, der leicht unterhalb der Passhöhe (vom Val Terbi her gesehen) gleich steil ansteigt aber dieser war komplett und komplex vergattert und ich getraute mich nicht drüber zu steigen.

Also ging ich weiter zum Restaurant Vorder Erzberg, wo ich auch schon war. Von dort aus begab ich mich auf den normalen gelben WW, der unbequem steil/gerade/sonnengebadet auf der Wiese hochsteigt. Nach ca 2 Minuten Marsch und ein paar Höhenmetern, passierte es: der Stier stand knapp 25 Meter oder so von mir entfernt einfach auf der Wiese. Nicht getrennt durch Stromzaun. Er sah mich, ich kriegte einen gehörigen Schrecken und machte langsam kehrt und ging wieder zurück. Unten sah ich dann, dass ein separates Schild angebracht war, nicht ein typisches Schild am Gatter "Stier auf der Weide!" sondern etwas daneben angebracht, mit dem inoffiziellen Wortlaut "Hier bin ich der Stärkere". Fair enough, der ist stärker. Nun aber meine Frage an die Profis hier:

ist denn dieser Stier standardmässig auf dieser Weise / gehört zum Bauernhof Vorder Erzberg und habt ihr diesen Stier auch bemerkt auf euren Wanderungen auf die Hohe Winde? Das fände ich ein wenig problematisch: a) die Hohe Winde ist ein super toller Berg mit genialer Stimmung und Aussicht. b) und fast noch wichtiger: die Hohe Winde ist für mich gewissermassen eine wichtige Relais-Station für zahlreiche längere Touren die ich momentan plane und die irgendwo in Delémont oder Erschwil oder so starten und in Reigoldswil oder Waldenburg enden.

ZB wollte ich Délemont-Waldenburg machen. Eine 44 km lange Tour welche durch kein einziges Dorf führt...

Merci und glg!



Kommentare (4)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 21. Oktober 2022 um 00:03
Ja, der war vor ein paar Wochen auf der unteren Weide beim Erzbergloch. Ein rechter Oschi. Hatte aber nur Augen für die Kühe. Ich war ihm total egal. Hab trotzdem ein paar Schritte drum rum gemacht.

Meine Erfahrung mit Stieren, solange du nicht entweder eine Kuh bist, ihm eine solche streitig machen willst oder ihm im Weg zu einer Kuh im Weg stehst, bist du dem Stier komplett egal.

Gefährlich sind in erster Linie Mutterkühe mit Kälbern. Wenn du da zwischen Mutter und Kalb gerätst, kanns böse enden.

Hallodri82 hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Oktober 2022 um 09:13
Danke dir, nett dass du dir Zeit genommen hast, zu antworten. Ich glaube ich rufe nächstes Mal einfach beim Vorder Erzberg an und frage wo der steht an dem Tag. Wenn ich vom Matzendörfer Stierenberg her komme oder vom Passwang ist ws kein Problem, denn dann ist Vorder Erzberg ja gewissermassen die Talststation. Doof ist, wenn ich von Beinwil oder Erschwil her komme dann ist es terra incognita. Ich hätte gerne dein Selbstvertrauen. Aber ja: wir wissen glaub alle noch zu wenig über Mutterkuhhaltung. Nicht wirklich ne coole Sache für die Wanderer.

Danke für deine zahlreichen Berichte. Sie sind super kurzweilig umd eine Quelle der Inspiration für mich (zb Gagowäglein oder Schrämme). Ein Tipp: das Polenweglein im Guldental.

Lg

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Oktober 2022 um 12:20
> wir wissen glaub alle noch zu wenig über Mutterkuhhaltung. Nicht wirklich ne coole Sache für die Wanderer.

Zur generellen Tourenvorbereitung gehört für mich, dass ich mich nicht nur mit der Route vertraut mache, sondern mich mit allerlei verschiedenen Bereiche befasse z.B. Kultur, Landwirtschaft, Jagd, Biologie, Ökologie etc.

So u.a. eben auch dem Verhalten von Mutterkuhherden, bei welchen es ja meist auch mindestens einen Stier hat.

Die Warnung vor dem Stier löst eben ganz andere (wenn auch falsche) Assoziationen (Stierkampf, keine rote Kleidung) aus, als die Warnung vor Mutterkühen mit Kälbern (La-Vache-qui-rit, Milka, jöö wie härzig).

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Oktober 2022 um 12:44
/www.wisent-welt.de/verhaltensregeln-im-wald/

>Wisente sind grundsätzlich scheue und zurückhaltende Tiere. In der Regel meiden sie Menschen. Denn sie finden Zweibeiner ziemlich uninteressant. Aber sie schützen und verteidigen auch ihre Neugeborenen.
>
> Muttertiere haben den unbedingten Drang, Ihre Jungtiere zu beschützen. Dies gilt für alle Wildarten. Sollte es zu einer Begegnung kommen, gilt insbesondere für Begegnungen mit Wildschweinen oder Wisenten:
>
> Gehen Sie ruhig und unauffällig in Distanz an den Tieren vorbei, erschrecken Sie die Tiere nicht und schauen Sie ihnen nicht direkt in die Augen.
>
> Achten Sie auf Drohgebärden! Wenn Wisente den Kopf senken, erwarten sie Ihren Rückzug. Weichen Sie dann zurück!
>
> Nähern sich die Tiere, bleiben Sie ruhig, wenden Sie ihnen nicht den Rücken zu und verlassen Sie ohne Hektik den Bereich, aber immer mit Sicht zum Tier.
>
>Sollten die Tiere eine Distanz unterschreiten, die Ihnen unangenehm wird, rufen Sie laut, pfeifen Sie oder machen Sie sich anders akustisch bemerkbar.
>
> Beachten Sie auch den Umgang mit Wildtieren und deinem Hund (s.u.).


Mutterkuhherden sind das domestizierte Pendent dazu und zeigen ein ähnliches (wenn auch mehr an den Menschen gewöhntes) Verhalten.


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