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Auf Abchasisch heisst das 8665km² grosse Land Аҧсны (Aṗsny), es ist somit etwas kleiner als Zypern. Die Einwohnerzahl der seit 23.7.1992 unabhängigen Republik Abchasien beträgt lediglich zirka 242000 (Stand 2016). Das nordwestkaukasische Abchasisch ist neben Russisch die Amtssprache des kleinen Landes an der Ostküste des Schwarzen Meeres (Abchasisch: Амшын Еиқәа / Amšyn Eik̢°a). Die Hauptstadt ist Аҟəа (Ak̄°a), die aber eher unter dem Russischen Namen Сухум (Sukhum) im Ausland bekannt ist. Das kleine Land liegt am Meer südlich des Hauptkamms vom Kaukasus (Abchasisch und Russisch: Кавказ / Kavkaz) der auch die Grenze zu Russland ist. Seine Ostgrenze zu Georgien ist der Fluss Ergy (Егры), der auf Georgisch Enguri (ენგური) heisst. Das Land ist bis auf den landwirtschaftlich genutzten Küstenstreifen sehr gebirgig, der höchste Berg ist der 4046,0m hohe Dombaj-Ul’gen (Домбай-Ульген) auf der Grenze zu Russland. Danke dem Schutz des Kaukasus herrscht am Küstenstreifen subtropisches Klima, deshalb war das Land zur Sowjetzeit eines der beliebtesten Touristenziele. Die neuere Geschichte Abchasien begann am Ende des 19. Jahrhunderts als Abchasien einen Teil des Russischen Zarenreichs war und sich der Tourismus zu entwickeln begann. Zur Zeit der Oktoberrevolution war Abchasien für kurze Zeit unabhängig bevor Georgien mit Hilfe von Truppen des Deutschen Reiches das Land besetzte. 1919 vertrieb die Rote Armee schliesslich die Deutschen aus Abchasien und Georgien. 1921 wurde Abchasien eine Sozialistische Sowjetrepublik. Doch schon 1931 änderte Сталин (Stalin) den Status, fortan war Abchasien eine Autonome Region innerhalb der Georgischen Sowjetrepublik. Stellten die Abchasen zu dieser Zeit den grössten Bevölkerungsanteil, siedelten sich während der Sowjetzeit immer mehr Georgier in Abchasien an. So bestand 1989 der Anteil an Georgier 46%, der von Abchasen nur noch 18%, der Rest der Bevölkerung bestand grösstenteils aus Armenier und Russen. Als sich die Sowjetunion 1991 auflöste und Georgien unabhängig wurde war deshalb Abchasien plötzlich ein Teil Georgiens. Der erste georgische Präsident war der Nationalist Sviad Gamsaxurdia (ზვიად გამსახურდია) welcher die Minderheiten stark unterdrückte. In Abchasien begannen deshalb Unruhen und es gab grosse Demonstrationen. Auch Russen und Armenier fühlten sich in Abchasien zunehmend bedroht. Schliesslich führte Gamsaxurdia Georgien in einen Bürgerkrieg so dass es 1992 gestürzt wurde. Am 23.7.1992 rief während der unsicheren Zeit Владислав Арӡынба (Vladislav Arʒynba), Oberster Sowjet Abchasiens, die Unabhängigkeit aus. Bald darauf überfiel im August die georgische Armee das Land und besetzt es grössten Teils. Die Georgier plünderten die Häuser von Nicht-Georgier und begingen zahlreiche weitere Kriegsverbrechen an Abchasen. Die Abchasen hatten zunächst keine Möglichkeit die Georgier abzuwehren da sie schlecht ausgerüstet waren. Schliesslich bekamen die abchasischen Widerstandskämpfer Unterstützung von Freiwilligen aus dem Nordkaukasus, von der armenischen Bevölkerungsminderheit und von Kosakenverbänden. Georgien erlitt dank der Unterstützung schwere Niederlagen und zog sich im Herbst 1993 aus Abchasien zurück. Der Krieg forderte etwa 4000 Tote auf beiden Frontseiten. Der grosse Bevölkerungsanteil der Georgier floh in dieser Zeit nach Georgien. Heute besteht die Bevölkerung vie aus mehr als die Hälfte aus Abchasen. 1994 wurde ein Waffenstillstand vereinbart. Da Georgien ein vermeintlicher Verbündeter gilt und Russland als Schutzmacht Abchasiens auftritt, wird Abchasien von vielen Staaten nicht als unabhängige Republik anerkannt. Diese Schande der Weltgemeinschaft hindert den Staat bis heute sich zu entwickeln, denn Handel besteht eigentlich nur mit Russland. Neben Russland anerkennt auch Venezuela, Nicaragua, Vanuatu, Nauru und Südossetien das Land als unabhängige Republik. Heute lebt Abchasien vom aufstrebenden Tourismus aus Russland und von der Landwirtschaft. Eine Einreise kann problemlos auf der Homepage der Republik beantragt (mfaapsny) werden. Man bekommt dann eine Einladung zugesendet die man bei der Einreise zeigen muss. Nach der Einreise muss für eine geringe Gebühr das Visum in der Hauptstadt angeholt werden.