Pointe Trifide (3450m) - "Essais et erreurs": une longue arête aller-retour


Publiziert von simba , 5. September 2015 um 15:03.

Region: Welt » Frankreich » Parc des Ecrins
Tour Datum:17 August 2015
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: 4+ (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von La Grave mit Bergbahn zum Col Ruillans (23 EUR Berg und Talfahrt)

Die Pointe Trifide ist eine aus der Nahansicht breite Granitpyramide unter der Nordwand des Le Rateau. Aus der Entfernung geht der Gipfel vor dem gewaltigen Rateau und der Meije völlig unter. Ohne einen lobenden Bericht der Überschreitung seiner Grate auf c2c wäre uns dieser "kleine Gipfel" unbekannt geblieben. Für unseren von Erkältung und instabilem Wetter geprägten Urlaubsstart bot er sich aber, da er von der Bergbahnstation Gare des Ruillans ausweislich des Berichts sehr schnell erreichbar sein und ausweislich der Berichtszeiten lediglich eine längere Halbtagestour sein sollte, wunderbar an. Erreicht haben wir den Gipfel nicht, geklettert sind wir aber große Teile des Grats - und das sogar 2mal. Da die Gratkletterei absolut empfehlenswert ist (nicht nur als ideale Trainingstour) und tolle Ausblicke (vor allem auf die Meije) bietet, soll auch unser "Versuch" eine Beschreibung bei Hikr finden.

Aufgrund technischer Probleme der Bergbahn erreichten wir den Gare des Ruillans erst um kurz vor 10.00 Uhr, was uns einen reichlich späten Start bescherte uns aber aufgrund der auf c2c ausgeworfenen Zeiten auch zunächst nicht weiter kümmerte. Das Zeitfenster für die Tour wurde nicht dadurch größer, dass wir versuchten über den Glacier Girose direkt und in Luftlinie zum Col zwischen Rateau und La Trifide aufzusteigen wie der c2c -Bericht das wohl in Ermangelung weiterer Angaben vorsah. Aufgrund riesiger offener Spalten mussten wir ordentliche Umwege in Kauf nehmen, brauchten bis zum Col mehr als eine Stunde und konnten erst nach 11:15 in die Kletterei starten. Sinnhafter wäre es gewesen, erst leicht rechtshaltend in Richtung Normalweg des Rateau zu steigen und dann nach links in einem großen Bogen zum Col zu queren, da man so die großen Spalten umgeht (so ca. 30-40 Minuten aber Col Ruillans).

Die Kletterei und Wegführung anschließend ist klar: Über 2 steile SL (III-IV) auf einen Vorgipfel und dann lange (!) einem leicht absteigenden Grat stets an der Kante mit zahlreichen, teils extrem ausgesetzten Türmen folgen bis zu einer Scharte, in die ca. 15-20 Meter abgeseilt werden muss. Aus dieser heraus geht es dann in mehreren steilen SL zum Gipfel. Immer wieder gibt es Bohrhaken, die aber sehr unregelmäßig verteilt sind, ansonsten kann mit Schlingen und Friends gut zusätzlich abgesichert werden.

Allein: Obwohl wir bis auf die beiden ersten SL, die hinter den Vorgipfel führen, alles am laufenden Seil gingen (nach einer kurzen leichten Passage am absteigenden Grat anhaltende Kletterei mit diversen Abstiegspassagen und Kletterstellen III-IV, teils sehr ausgesetzt vor allem an den Türmen vor der Absteilstelle) gelangten wir in nicht ganz 2 Stunden (die c2c als Bestzeit bis zum Gipfel auswirft!) allein zur Abseilstelle, die zur Scharte vor dem finalen Gipfelaufschwung führt, was wir für ca. die Hälfte der Tour erachteten (es sind ehrlich gesagt nicht ganz 2/3). Die Uhrzeit zwischenzeitlich 13:15 Uhr und die Erkenntnis, dass die letzte Bahn den Col Ruillans bereits um 15:45 Uhr verlässt, ließen uns das Vorhaben der weiteren Gratüberschreitung aufgeben, zumal das Abseilen in die Scharte wohl der "Point of No Return" ist. Hätten wir gewusst, dass wir nicht erst bei der Hälfte angelangt, sondern bereits fast 2/3 des Grats bewältigt hatten, wären wir wohl weitergegangen, aber "allwissende Erzähler" gibt es immer erst im Nachhinein.

So konnten wir die gesamte bis dahin bewältigte Gratkletterei noch einmal im Wiederaufstieg zum Vorgipfel "genießen", wobei etwas aufs Tempo Drücken angesagt war...die erste steile SL vom Vorgipfel kletterten wir schließlich ab, in der 2. fanden wir eine Abseilstelle mit 2 guten, abgespannten Normalhaken. Dank nur 1,5 Stunden Rückkletterzeit zum Col und einem anschließenden Schnellabstieg über den Gletscher unter bereits vom Grat "geplanter" Umgehung der nervigsten Spalten erreichten wir kurz nach 15:30 Uhr und damit noch rechtzeitig zur letzten Bergfahrt wieder den Col Ruillans.

Material:
40 Meter Seil wg. Abseilstelle (30 Meter wirkten von oben knapp)
viele Schlingen, 2-3 Friends
Kletterschuhe - fanden wir hilfreich vor allem bei der ausgesetzten Kletterei an den Türmen vor der Abseilstelle, an denen es einige "Reibungsstellen" gibt, sind aber sicherlich nicht zwingend

Tourengänger: simba, Nala


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