Die Aiguille de la Grande Sassière lässt sich bitten ...


Publiziert von kleopatra , 23. März 2015 um 22:13.

Region: Welt » Frankreich » Rhône-Alpes » Savoie
Tour Datum:12 März 2015
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: F   I 
Aufstieg: 1890 m
Abstieg: 1890 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW von Bourg St. Maurice Richtung Val d’Isère. Nach der langen Gallerie entlang des Lac du Chevril biegt man nach Osten zum Weiler le Villaret du Nial ab und fährt soweit die Straße geräumt ist, was je nach Jahreszeit bis zum Parkplatz auf 2280m reichen kann. Bei uns war bei der Abzweigung Richtung le Franchet Schluss (1860m).
Kartennummer:3532ET Les Arcs

Aiguille de la Grande Sassière, einer der Top Skiberge der Gegend stand in unserer Frankreichwoche ganz oben auf der Liste. Doch leider wollte es uns dieser Berg nicht so leicht machen und wir konnten ihn erst im zweiten Anlauf packen.

Am dritten Tag hatten wir es bereits einmal bis in den Kessel la Grande Combe geschafft. Dort mussten wir leider umkehren, da wir beim Durchstieg der Felsstufe bis zur Hüfte im Nasschnee steckten. Um diesen Tag noch zu nutzen, spurten wir einen Alternativanstieg Richtung Grat an, was uns den Aufstieg am eigentlichen Gipfeltag um einiges erleichtern sollte. Da wir allerdings nicht wussten, ob wir über den Grat tatsächlich das Gletscherplateau erreichen konnten, wurde der Aufstieg an unserem Pausentag noch heiß diskutiert.

Am eigentlichen Gipfeltag wollten wir allen zeitlichen Eventualitäten vorbeugen und machten uns im Licht der Stirnlampen um 04:30 beim altbekannten Parkplatz Richtung le Saut auf. Da es nun schon das dritte mal ins gleiche Tal ging hielt sich unsere Begeisterung stark in Grenzen und schweigsam bzw. nach dem Motto ‚Augen zu und durch‘ folgten wir unseren alten Spuren durch Schnee, Wiese und Geröll in großem Rechtsbogen nach la Grande Combe. Diesmal zogen wir sofort Richtung Grat hoch und fanden hier nun auch Spuren von Tourengehern die scheinbar am Tag zuvor auch diesen Aufstieg gewählt hatten. Das war ganz angenehm, denn es ging ein paar mal links und rechts um Felsstufen rum, was nicht immer eindeutig war. Auf diesem Grat kam nun auch die Freude wieder retour, denn die Kletterei und Wühlerei war recht abwechslungsreich. So standen wir recht rasch auf dem horizontalen Westgrat Richtung Aiguille de la Grande Sassière. Diesem folgten wir bis der Gletscher direkt an diesen heranreicht. Dort querten wir wieder auf den Gletscher, um in einem großen Rechtsbogen ca. 100hm weiter oben den sich aufsteilenden Grat Richtung Gipfel zu betreten. Der Wind pfiff hier wie wild. Schnell in die Steigeisen und auf dem gefrorenen Sommerweg hochstapfen. So erreichten wir nach 6,5h den Gipfel und genossen wieder mal ganz alleine die Aussicht auf die schier unendliche Anzahl unbekannter Gipfel.

Für die Abfahrt fuhren wir weiter über den Gletscher ab, um dort fast im tiefsten Punkt eines offensichtlichen Jochs Richtung Grande Combe abzubiegen. Dort begann es erst aufzufirnen und da meine Freundin und ich nicht die mutigsten Schifahrer waren entschieden wir uns, hier zu Fuß abzusteigen. Eine Entscheidung, die wir im nachhinein bereuten, aber Nummer sicher war es auf jeden Fall, gab es doch etliche Felsvorsprünge unter uns. Nun stocherten wir wieder zwischen Gras und Geröll retour Richtung le Saut wo wir noch auf einem windgeschützten Sonnenplateau eine Pause einlegten.

Die Hänge Richtung le Saut waren schon sehr stark aufgeweicht, aber noch erträglich zu fahren. Wie schon die beiden male zuvor konnten wir direkt unterhalb von le Saut auf den NW-Seiten noch etwas Pulver finden, bevor wir dann über immer mehr werdende Nasschneelawinen auf dem Ziehweg Richtung Parkplatz abfuhren.

Fazit: ein toller, aber hart erarbeiteter Gipfel in grandioser Bergkulisse.

Tourengänger: kleopatra


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