Zugspitze über Blassengrat und Jubigrat


Publiziert von JensKoenig , 22. Oktober 2014 um 15:59.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:18 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 900 m

Wir (Marcel, Gregor und ich) sind mit der ersten Bahn (8:30 Uhr) auf den Osterfelderkopf gefahren. Ziel war es den Blassengrat bis zur Biwakschachtel auf dem Jubigrat zu gehen um dann den nächsten Tag die Zugspitze zu besteigen.

Das Wetter war super und so sind wir auf den Hohen Gaif aufgestiegen. Eine Woche vorher war ich alleine bis auf den Sattel gestiegen (T4–I), aber ab dem Sattel, der auf den Hohen Gaif führt, wäre ein Partner, der da mitmacht, einfach besser gewesen und ich bin umgekehrt. Aber egal: Nun bin ich ja oben. Vom Hohen Gaif geht es erst einmal runter bis zu einer Abseilstelle mit dem bekannten Spreiz-Schritt. Bei der riesige lange weissen Bandschlinge rechts halten und nicht direkt über die Bandschlinge klettern. Das geht zwar auch, ist dann aber kein 3er mehr.

Dann haben wir das Zwischenziel (Blassenspitze) erreicht. Ab hier wird es deutlich einfacher. Der Gendarm (sieht aus wie ein Finger) wird links umgangen und bald waren wir dann auf dem Hohen Blassen; das ging einfacher als gedacht. Eine schottrige Rinne führt Richtung Jubigrat. Mann, war ich froh als der Schotter vorbei war. Das macht mir keinen Spass. Nun noch der Jubigrat: Guter Fels und zigmal rauf und runter; keine Ahnung wie viele Höcker wir rauf und runter sind; das nimmt ja gar kein Ende; endlich ist die Schachtel erreicht, endlich.

Die Biwakschachtel bietet für 12 Leute Platz; es waren über 14 Leute da. Na prima, aber hat dann doch noch geklappt. 

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Zugspitze. Vielfach hab ich mich gefragt warum hier gerade das Stahlseil aufhört, wenn es 2 Meter weiter besser gewesen wäre. Aber das ist wohl so. 

Zusammengefasst: Der Blassen- und Jubigrat ist eine Tour, die ganz gewiss mit einigen Westalpen Touren mithalten kann. Braucht es guten Fels, dann ist der da. Leider hat es oft keinen guten Fels. Man sollte den Wetterstein-Kalk schon kennen.

Seit vielmals gegrüsst von Jens

Tourengänger: JensKoenig


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Kommentare (8)


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©bergundradlpeter hat gesagt:
Gesendet am 22. Oktober 2014 um 16:17
...sauber g'macht. Gratulation hierfür.
Für mich aber außerhalb meiner Fähigkeiten!
VG
Peter

JensKoenig hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Oktober 2014 um 18:12
Hallo Peter, vielen Dank. Das ist mein erster Bericht hier und da freut man sich über eine Gratulation sehr. VG Jens.

©bergundradlpeter hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Oktober 2014 um 18:28
...dann herzlich Willkommen auf Hikr.org und freuen uns schon auf die nächsten Beiträge. VG Peter

Nic hat gesagt:
Gesendet am 22. Oktober 2014 um 16:25
Klasse Tour! Gratuliere. Beide Grate nacheinander, stark! Ich empfehle dir Wegpunkte zu setzen damit dieser schöne Bericht nicht in der Versenkung verschwindet.

VG

quacamozza hat gesagt: Nein, lieber Nic...
Gesendet am 22. Oktober 2014 um 16:53
...da muss ich Dir diesmal widersprechen. Das ist keine klasse Tour, denn:

Die Höllentalgrathütte ist "eine offene Unterkunftshütte für NOTFÄLLE " und keineswegs dafür gedacht, planmäßig zu übernachten, um den oder die Grat(e) auf zwei Tage zu verteilen. Da muss man schon, wie das andere Bergsteiger auch tun, eigene Biwakausrüstung mitnehmen und sich einen geeigneten Platz im Freien suchen.

Im Winter sieht's da anders aus, da ist das akzeptiert, weil der Jubi nicht anders möglich ist und nichts los ist.

Aber 14 Leute in der Schachtel, das ist ein Unding! Was würdet Ihr eigentlich machen, wenn wirklich mal Leute das Hüttl brauchen und Ihr blockiert das? Ich erinnere mich noch an meine Matterhorn-Besteigung vor fast 25 Jahren, da stand in der Solvay-Hütte, dass man gebüßt wird, wenn man planmäßig übernachtet...

By the way: Da der Jubi kein Klettersteig ist, ist es müßig, sich über fehlende Stahlseile Gedanken zu machen.

Nic hat gesagt: RE:Nein, lieber Nic...
Gesendet am 22. Oktober 2014 um 17:12
Ok Ulf, natürlich hast du Recht. Habe ehrlich gesagt auf diese Details nicht geachtet. Du bist die Tour schon ein paar mal gegangen und weißt es natürlich besser.

JensKoenig hat gesagt: RE:Nein, lieber Nic...
Gesendet am 22. Oktober 2014 um 17:53
Hallo quacamozza,

wir hatten natürlich Biwakausrüstung dabei und meine beiden Kollegen haben es vorgezogen draussen hinter der Hütte zu biwakieren. Aber warum soll ich, wenn noch Platz ist, das auch machen?

Wenn die Hütte nur für Notfälle ist, dann solltest Du aus meiner Sicht aber auch bei einer Winterbesteigung die Hütte nicht akzeptieren.

Am Jubigrat ist Stahl (auch neuen Datums) verbaut worden. Da finde ich es immer sinnvoll zu schauen, wie man es hätte besser machen können.

VG Jens.


Tobiwan hat gesagt: RE:Nein, lieber Nic...
Gesendet am 25. Oktober 2014 um 21:35
Hi Jens,

Übernachtungsmodalitäten hin oder her - m.E. trotzdem eine klasse Tour und eine schöne Idee, die beiden Grate zu verbinden! Gratulation.

Tobi


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