Costa Verde - Piscinas - Gegend mit vielen Hirschen


Publiziert von lynx , 23. September 2014 um 14:09.

Region: Welt » Italien » Sardinien
Tour Datum:19 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Man erreicht Piscinas über die Städte Sanluri, Guspini und Arbus im Südwesten Sardiniens. Das Gebiet gehört zum Bezirk Cagliari.

Piscina an der Costa Verde ist ein Juwel im Südwesten Sardiniens die ihren Namen mit Recht trägt. Hier gibt es kilometerlange einsame Strände und Buchten. Die Hügellandschaften an dieser Küste sind auch in den trockensten Zeiten mit grünem Buschwerk dicht bewachsen. So dicht, dass es dort wo nicht schon Pfade existieren kein Durchkommen gibt. Weder stehend noch im liegenden Kriechgang. Das buschige Strauchwerk ist bis an den Boden dicht verwachsen und dies oft mit stacheligen Pflanzen.
Dort wo es Pfade gibt ist es ein Genuss über und durch die Hügel zu wandern. Man hat den Genuss weit ins Innere des Landes zu sehen und gleichzeitig in die scheinbare Unendlichkeit des Meeres.
Die Gegend weist einen enorm hohen Bestand an Wild – vor allem Hirsche – auf. Wenn man nachts auf den abgelegenen Strassen fährt begegnen einem immer wieder Hirschkühe mit Jungen oder Hirsche welche die Strassen überqueren.
Durchquert man das Gelände zu Fuss und nähert sich den im dichten Buschwerk ruhenden Hirschen, geben diese einen grunzenden Laut von sich und verraten dadurch ihren ungefähren Standort. Manchmal zischen sie davon und am Rascheln und den Bewegeungen der Sträucher sieht man in welche Richtung sie davon huschen. Vom Hirsch selber sieht man nur selten etwas und wenn dann meist nur Kopf und Gehörn.
Bewegt man sich auf Gräten und hört unter sich die Hirsche einen Laut von sich geben wirft man einfach ein paar Steine an eine tiefer gelegene Stelle. So hat man die Chance einen Hirsch aus seinem Versteck zu locken und vor die Kamera oder das Fernglas zu kriegen.
 
An diesem Morgen starte ich noch in der Dämmerung bei den alten Minenwerken Ingurtosu-Gennamari um mich auf die Such nach Hirschen aufzumachen. Beim Minenwerk – dort wo die asphaltierte Strasse endet – gehe ich rechts durchs Gelände hoch. Später kommt man auf eine Naturstrasse der man bis zu oberst auf den Hügelkamm folgen kann. Dort oben an bester Lage wohnt ein alter etwas mürrischer Sarde in seinem Anwesen. Hinter dem eingezäunten Gelände steigt man auf Pfadspuren bis zu einem Gipfel mit Stange.
Dort angekommen muss man zwingend den mit Stofffetzen markierten Buschwerk folgen. Ein Versuch auf direkterem Weg zur Küste ans erfrischende Wasser zu gelangen scheitert sonst mit absoluter Sicherheit. Arg zerfetzte Kleider und zerkratzte Haut sind der Lohn für solche Abenteuer. Wo kein Weg ist gibt es kein Durchkommen. Wer sich durchzukämpfen versucht muss eine Säge und eine grosse Kappschere dabei haben und einen neuen Weg duch die Wildnis anlegen. Dies wäre ein sehr zeitraubendes und anstrengendes Unterfangen. Also folge den Stofffetzen welche Guides oder Jäger angelegt haben und du kommst heil durch das Gewirr von stachligem Buschwerk!
 
Die Zeit für die hier beschriebene Tour beansprucht ca. 3 ½ bis 4 Stunden.  Es handelt sich nicht um einen offiziellen Wanderweg und man wird ihn kaum in einem Wanderführer finden. Ich habe die Route durch Zufall entdeckt. Anfangs bis zum Gipfel meistens T2, danach T3 Gelände.
 
Fazit: Abenteuerliche Wanderung mit pionierhaftem Charakter und fast garantierter Wildbegegnung.

Tourengänger: lynx


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