Biwak am namenlosen See & Versuch Cima di Bri
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Auch ohne Gipfel eine schöne Tour in einsamer tessiner Bergwelt.
Tag 1: Langer Aufstieg zum Biwakplatz
Abmarsch in Lavertezzo, im schönen Verzascatal, in richtung Val Pincascia. Das Val Pincascia ist wirklich ein einsames Tal. Auf der rechten Talseite sind einige kleine Geisterdöfli zu bestaunen. Wie die Leute hier wohl gelebt haben? Ein interessanter Gedanke.
Auf ca. 1150m kommt man durch den Ort Pincascia. Hier gibt es tatsächlich Leben. Auch wenn es nur die Feriendomizile einiger Leute sind, die sich die Helikosten leisten können. ;-)
Auf ca. 1400m geht es richtung Alpe Cuneggio auf der auch keine Menschenseele anzutreffen war. Ab der Alpe Cuneggio wählten wir den Direktaufstieg, auf den Grat zwischen Matarello und Cima di Bri.
Eigentlich wollten wir noch die Cima di Bri übrschreiten und uns dann einen Biwakplatz suchen. Da wir aber wegen der sauschweren Rucksäcke mehr Zeit als geplant brauchten und uns der kleine See in der Nordwestflanke so einladend anlachte, stiegen wir die 300Hm gerne ab um unser Lager für die Nacht aufzuschlagen.
Die Nacht wurde ziemlich kalt. Aber mit einem schönen Expeditoinsschlafsack ist das kein Problem. Gell Put! ;-)
Tag 2: Steinschlag
Viel hatten wir uns vorgenommen für den Gipfeltag: Überschreitung Cima di Bri, Cima Lunga, Poncione Rosso und weitere Gipfel, je nach Zeitreserve. Doch es kam anders...
Schon auf dem Grat zur Cima di Bri mussten wir feststellen, dass das Ganze kein L+, wie im Führer beschrieben, sondern eher ein WS bis WS+ ist. Etwa 100Hm vor dem Gipfel kamen wir schliesslich zu einer etwa fünf Meter tiefen, senkrechten Scharte. Abselien geht hier nicht, da es keine Möglichkeit gibt das Seil zu befestigen. Nur Platten, und eine Bohrmaschine hatten wir nicht dabei. ;-)
Nun, die Scharte musste irgendwie umgangen werden, was wir auch versuchten. Doch beim Versuch in der Flanke zu queren löste sich auf einer Platte ein ca. 20kg schwerer Stein und stürzte im Zickzack in die Tiefe, richtung meines Mitgängers Put. Mit viel Geschick und Glück konnte er dem Steinhagel ausweichen und einen Absturz vermeiden. Nach diesem Ereignis hatten wir für den Tag genug vom Bergsteigen und entschlossen uns unzukehren. Die Berge können ja bekanntlich nicht flüchten...
Tour mit Put.
Good hike,
ironknee

Kommentare (3)