Vorbei am Nordkap - Große 8er-Schleife durch den Hohwald


Publiziert von lainari , 17. August 2011 um 20:17.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberlausitz
Tour Datum:24 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   CZ 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Parkplatz Steinberg oder Städtebahn SB 71 von Pirna oder Bad Schandau bis Neustadt/Sa. und Fußweg nach Langburkersdorf oder weiter mit Bus Linie 267 (VVO) oder Linie 117 (ZVON) von Neustadt/Sa. bis zur Hohwaldschänke
Kartennummer:1:30.000, SK Nr. 90 Sebnitz und Umgebung

Alte Routen neu kombiniert
 
Heute wollte ich einmal Routen durch von mir oft begangenes Terrain neu verknüpfen. Das Wetter war recht ordentlich, es sollte nur bis etwa 20° C warm werden, also konnte es auch etwas weiter gehen. Als Startpunkt wählte ich den Parkplatz am Steinberg im Hohwaldgebiet. Auf dem Weg dorthin genoss ich die herrliche Morgendämmerung und bei einem kurzen Halt an der Hochbuschkuppe bei Sebnitz betrachtete ich den Sonnenaufgang.
 
Am Parkplatz angekommen, stellte ich das Auto ab und machte mich sogleich auf den Weg. Zunächst folgte ich der Markierung „Blauer Strich“ bergab durch den Wald. Nach einiger Zeit überschritt ich die Hohwaldstraße. Der Wiedereinstieg gegenüber auf den Pfad war recht mühsam. Zwar gab es an einigen Bäumen Wegmarkierungen aber es war keine Pfadspur sichtbar. Alles war zugewuchert und erst nach ca. 100 beschwerlichen Metern im brusthohen Grün gab es so etwas wie einen Weg. Weiter ging es bergab. Dabei wurde der westliche Waldrand gestreift und auf der Rückseite von Krügers Berg vorbei erreichte ich die ersten Häuser von Langburkersdorf. Irgendwie war heute in meinem rechten Knie ein Neigungsanzeiger eingebaut, eine Seitenbandgeschichte meldete sich immer beim Bergablaufen, das schon zu Tourbeginn, das konnte noch spannend werden.
 
An der Hohwaldstraße bog ich nach links, folgte hier dem breiten Randstreifen und zweigte kurz darauf nach rechts ab. Durch eine Eigenheimsiedlung ging es zum Talboden hinunter. Über die Hauptstraße hinüber ging ich auf der Raupenbergstraße aus dem bebauten Gebiet heraus und umging einen großen Teil der Ortslage Langburkersdorf, ein Ort wo ein Teil des Namens Programm ist - l a n g zieht es sich hin. Vor dem „Wirtshaus zum Raupenberg“ bog ich nach rechts und lief weiter das Dorf aufwärts bis zum letzten Gehöft an der Grenze. Das ließ ich rechts liegen und nahm den Grenzpfad an der Feldkante hinüber zum Roubený (Raupenberg). Im Bereich einer Schonung war das Vorankommen recht schwierig, alles war mit Brombeeren und anderem Gestrüpp zugewachsen. Der höchste Punkt befindet sich auf tschechischem Gebiet. Der Berg ist größtenteils bewaldet, bietet aber freien Blick nach Westen und durch ein Sichtfenster auch nach Osten. An der Grenze entlang vom Berg abgestiegen, erreichte ich den Verbindungsweg nach Lobendava (Lobendau). Nach einem kurzen Stück landeinwärts ging ich rechts auf dem Radweg Richtung Hohwald bergan. Dieser führt über Felder und ermöglicht mit zunehmender Höhe schöne Ausblicke ins Umland. An einem Punkt, wo der Radweg scharf nach rechts bog, lief ich wenige Meter auf einem Feldweg geradeaus und trat dann in den Wald hinein. Dem unmarkiertem Pfad folgte ich zunächst geradeaus (nördlich) um dann auf der Spur von Forstmaschinen nordwestlich abzubiegen. Ich gelangte zum etwa höchsten Punkt des Hohen Hahns, einer bewaldeten Anhöhe ohne Ausblick. Erst weglos laufend, traf ich dann auf einen Forstweg der mich zurück zum Radweg brachte. Dieser wird hier Hängeweg genannt und ist mit einem „Grünen Strich“ markiert. Vorbei an einer größeren Wegespinne kam ich nun zur Zufahrtsstraße der Hohwaldklinik und danach zur Hohwaldstraße. An ihrem Rand führten die letzten Meter des Wanderweges zur Hohwaldschänke.
 
Am Gasthaus bog ich links hinein, absolvierte ein leicht fallendes Pfadstück und lief dann weiter auf dem Schmidtweg, einem Forstweg entlang. Vorbei an den Flanken von Nestelberg und Angstberg, die von großen Granodiorit-Brocken bedeckt waren, ging es mit gleichbleibender Höhe dahin. Am Nestelberg fand sich auch ein Teufelsfuß, nur scheint es hier eher ein Teufel von dürftiger Gestalt gewesen zu sein, wenn man den Abdruck mit dem vom Döhlener Berg vergleicht. Eine große Wegspinne überquerend führte mich der Flügel F abwärts. An der Wegkreuzung, wo der Weg vom Valtenberg herunterkommt, hatte man eine überdachte Sitzgruppe neu aufgestellt. Die gab es bei meiner diesjährigen Tour über den Berg noch nicht, also weihte ich sie gleich mit einer Rast ein. Gestärkt ging es weiter, nach einem Rechtsabbiegen überquerte ich auf einer kleinen Brücke die Wesenitz, unweit davon gab es noch ein schönes altes Brückenexemplar von 1800 zu entdecken. Kurz vor der Hohwaldstraße bog ich links herum, erreichte ein altes Steinbruchareal. Der Bereich wird wegen weiter zurückliegender Bergbautätigkeit auch Goldgruben genannt. Ich umrundete das wassergefüllte Restloch und bestaunte die farbenprächtigen Wildblumen auf der Magerwiese der planierten Abraumhalde. Der obere glattere Bereich ist mit Nadelbäumen aufgeforstet, die aber noch im hohen Gras untergehen, so dass ich mich vorsichtig am Rand entlang bewegte. Nach diesem Abstecher zurück auf dem Weg, passierte ich das Gasthaus Waldhaus und wechselte gerade über die Hohwaldstraße hinüber.
 
Ab da wiesen erste Wegweiser zum Nordkap, das ich nach kurzer Zeit erreichte. Das Nordkap ist hier der nördlichste Punkt der Tschechischen Republik, dem man eine überdachte Sitzgruppe und eine Informationstafel spendiert hat. In das in der Nähe befindliche Gästebuch des SBB (Sächsischer-Bergsteiger-Bund) machte ich einen Eintrag. Von hier aus folgte ich dem Grenzpfad, welcher zwar kein offizieller Wanderweg ist, dafür aber wildromantisch durch den Hohwald verläuft. Mit der Überquerung des Schwarzbaches hatte ich die Rückseite der Hohwaldklinik erreicht. Am Bach hinunter ging ich durch die parkähnliche Anlage, nutzte eine Bank für eine nochmalige Rast. Später lief ich noch ein kleines Stück am Bach entlang, der sich hier mit dem Heimichbach vereinigt und nach Tschechien fließt. Auf einem Weg wandte ich mich von der Grenze landeinwärts und bog nach links in den Lindbornweg ein. Auf ihm gelangte ich zur Wegespinne, die ich heute schon einmal passiert hatte. Jetzt stieg ich noch einmal steil hinauf, um über den Steinberg zurück zum Parkplatz zu gelangen. Das Knie hatte unter Zähnezusammenbeißen gehalten, nur die heutige Durchschnittsgeschwindigkeit war vielleicht etwas geringer als sonst.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 6 h 30 min.

Tourengänger: lainari


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 8661.kml

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»