Verschneidung - Klettern in Zeneggen mit Eugen


Publiziert von Pfaelzer , 22. November 2010 um 22:56.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:21 November 2010
Klettern Schwierigkeit: VI- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Strasse von Visp nach Zeneggen, Parkplatz beim P.1202 Helbrigacher, dort Wegweiser zum Klettergarten, in 10min zum Einstieg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito

Dass wir diesen Sonntag nach Brig fahren würden stand schon lange fest. Silvia hatte eine Einladung zum Brunch zusammen mit alten Studienkolleginnen. Da bin ich doch komplett fehl am Platz :-)

Aber natürlich wollte ich auch ins Wallis und teilte schon lange vorher eugen diesen Termin mit und wir machten eine gemeinsame Unternehmung ab, welcher Art auch immer. Da hat ja auch die Witterung einen nicht unerheblichen Einfluss.

Der Termin rückte näher, die Wetteraussichten waren nicht sehr vielversprechend, Eugen schlug vor entweder zu klettern oder eine gemütliche Wanderung in der Gegend zu machen.

Zum letzten Mal geklettert bin ich vor über vier Jahren noch vor meinen Unfällen, vor allem in der Halle. Aber ich wollte schon lange wieder einmal damit beginnen, es hat sich bisher noch nicht ergeben. 
Eugen hat dies in letzter Zeit verstärkt betrieben, auch um für zukünftige Unternehmungen im Training zu bleiben.

Jetzt musste nur noch das Wetter einigermassen mitspielen, ausgerüstet zum Wandern und zum Klettern (ich) trafen wir um 9:11 in Brig ein wo Eugen uns schon am Bahnhof erwartete. 
Bei der Ausfahrt aus dem Lötschbergtunnel wurde die Freude etwas getrübt, es regnete und Richtung Oberwallis sah es nicht sehr vielversprechend aus. Lediglich Richtung Westen im Unterwallis war es hell, naja dachte ich, da können wir ja problemlos hinfahren.

Silvia machte sich auf den Weg zum Brunch und eugen und ich fuhren erstmal zu ihm heim und frühstückten gemütlich zusammen mit seiner Frau Ingrid.
Und siehe da, es wurde immer heller, der Regen hörte auf und die Sonne begann sich langsam gegen die dunklen Wolken durchzusetzen.
Jetzt noch ein Klettergarten mit trockenem Fels...
Mit dem Auto fuhren wir alle drei Richtung Visp, noch unschlüssig was, wo und wie wir machen könnten, Ausrüstung zum Wandern und Klettern im Kofferraum.
Eugen machte dann den Vorschlag Zeneggen, war er da doch vor vielen Jahren gewesen als er noch regelmässig kletterte. 
Und für diesen Vorschlag sprach auch die Südost-Ausrichtung der Felsen, vielleicht waren diese trocken. 
So fuhren wir dann von Visp hoch in Richtung Zeneggen, parkierten bei P.1202 Helbrigacher (dort hat es auch eine Bushaltestelle mit dem Namen "Klettergarten") und machten uns erst einmal ohne Ausrüstung auf um den Einstieg zu suchen und zu schauen ob der Fels genügend trocken ist.
Dem war so und irgendwann fanden wir auch die anvisierte Route "Verschneidung", es hat da noch viele andere Routen, aber die sind allesamt zu schwer für uns, vor allem für mich.
Hier gibt es die Beschreibung.
Also wieder hoch zum Auto die Ausrüstung holen, Ingrid entschied dann dass sie lieber Richtung Törbel laufen und uns später wieder abholen würde.

Wir machten uns wieder auf den Weg zum Einstieg, seilten uns an und Eugen stieg in die Route ein.

Ich muss zugeben dass ich im Vorfeld ziemlich aufgeregt war, hatte ich doch noch nie eine Mehrseillängenroute geklettert und auch in der Halle wie schon erwähnt seit Jahren nicht mehr.
Und es war dann auch so, dass ich völlig an meine klettertechnischen Grenzen kam, ich griff zugegebenermassen mehrmals in die Exen und musste mich auch dreimal ins Seil hängen lassen als ich das Gefühl hatte nicht mehr weiter zu kommen.

Hinzu kommt dann , dass der Kraftaufwand bei einem Schwierigkeitsgrad der über den eigenen Grenzen liegt exponentiell in die Höhe steigt und das spürte ich natürlich auch.

Umso mehr musste ich aber auch Eugen bewundern, der sehr ruhig, überlegt und souverän vorstieg und dann auch noch Geduld mit mir langsamen und oft ratlosem Nachsteiger hatte.
Eigentlich ist diese Route sehr schön zu klettern, vielleicht für den Anfänger bzw. Wiedereinsteiger ein wenig zu anspruchsvoll. 

Atemberaubend ist aber die Aussicht, die Ausgesetztheit ist auch nicht ohne und natürlich war ich sehr stolz, es mit Eugen's kräftiger Unterstützung, auch psychischer Natur, doch geschafft zu haben und der Virus hat mich auch wieder ergriffen.

Ich möchte eugen auch nochmals herzlich für den tollen Tag danken, es war wieder mal ein schönes gemeinsames Erlebnis.

Was ich im Nachhinein auch festgestellt habe ist, dass ich am Ausstieg überhaupt kein Zeitgefühl hatte. Ich hätte nicht abschätzen können wie lange wir in der Wand waren.
Ingrid erwartete uns schon oben beim Auto, wir stärkten uns ein wenig und machten uns wieder auf den Heimweg.
In Brig verabschiedeten wir uns, demnächst werden wir wenn das Wetter mitspielt wieder zusammen klettern gehen.
Darauf freue ich mich jetzt schon.
Ich ging dann direkt zum "Frauentreff" und erzählte bei Kaffee und leckerem Kuchen in massloser Übertreibung von meinen "Heldentaten" :-))


Tourengänger: eugen, Pfaelzer


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