Überschreitung Wissberg 2627 m


Publiziert von lafa , 5. Oktober 2010 um 20:54.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:21 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 728 m
Abstieg: 1543 m
Strecke:Fürenalp-Wissberg-Fulenwasser-Alp Oberziebelen-Talstation Fürenalp

Passend zu einem sonnigen Herbstag, machten wir uns auf in die Berge. Genauer gesagt nach Engelberg. Eigentlich war unser Ziel den Hahnen 2606 m, über den Wissberg 2627m zu besteigen . Leider mussten wir ihn wegen Zeitmangels auslassen. Aber auch so gelang uns eine super Tour.

Mit der Seilbahn ging es los, hinauf zur Bergstation Fürenalp1845m. Nach obligatorischer Kaffepause starteten wir bald einmal in Richtung Wissberg. Auf blauweisser Markierungen führt ein nicht einfach zu findenden Pfad bald einmal, über Wiesen rasch aufwärts. Die Markierungen sind dort recht spärlich gesetzt, aber mit ein bisschen Orientierungssinn geht es ohne Probleme. Weiter steigt man rasch weiter über Wiesen auf, bis unterhalb des Geröllkopfes des Wissberg. Man quert das erste Geröllband noch auf der Wiese, bis der Weg in die leichten Felspassagen leitet. Nun geht es über eben diese kleinen Felspassagen steiler aufwärts. Die Hände muss man manchmal als Hilfe nehmen, aber ansonst ist es unschwierig. Bald darauf erreicht man den Gipfel des Wissbergs 2627m.
Nach getaner Rast ging es für uns schon bald weiter. Von nun an ist es unmarkiert. Über eine Schutthalde steigt man in die Scharte ab und auf Wegspuren kreuzt man ein grosses Geröllfeld, welches zur 28m langen Leiter führt. Die Leiter ist schon auf dem Wissberg sichtbar. Mit Hilfe von Drahtseilen steigt man in das Felsband ein, welches mit der Leiter überwunden wird. Luftig stiegen wir ungesichert die Leiter empor. (Tipp: Für nicht schwindelfreie und ganz stilsichere Berggänger, ist eine Sicherung sehr empfehlenswert, da ein Ausrutscher nicht toleriert werden würde.)
Nach der Leiter verlieren sich jegliche Wegspuren und man ist auf sich alleine gestellt. Dank unzähligen Steinmännern findet man trozdem immer wieder Anhaltspunkte. Wir sind diesen Steinmännern über viel loses Geröll bis Fulenwasserteufi gefolgt.  Dort unbedingt nicht weiter den Steinmännern folgen, welche auf den Fulenwassergrat weisen. Nun steigt man im Bachbett durch sehr viel loses Gestein ab, bis man auf Fulenwasser 2148m kommt.(evtl. kann man direkt nach der Leiter zum Fulenwasser absteigen. Wir waren uns aber nicht sicher, ob des Gelände zugänglich ist oder nicht und darum sind wir bis ins Fulenwasserteufi weiter gestiegen)
Da wir um diese Zeit schon zu spät dran waren, entschieden wir uns den Hahnen auszulassen und über die Alp Oberziebeln abzusteigen.
Nach Fulenwasser läuft man geradewegs in die ziemlich ausgesetzte Grasflanke des Hahnen. Wir fanden am unteren Rand des Grasbandes einen Schaafweg, welcher sich durch die Flanke schlängelte. Auf diesem geht es weiter meist ziemlich ausgesetzt durch die Grasflanke und Wassergräben. Einen Ausrutscher darf man sich hier nicht erlauben, da das Gras sehr steil ist und über Felsbänder abfällt.
Auf gleichbleibender Höhe folgten wir dem Schaafweg um den Hahnen herum, bis wir ziemlich genau auf gleicher Höhe, aber weit oberhalb der Alp Oberziebeln waren. Von dort folgten wir nun ausgeprägteren Spuren, aber  sehr steil runter zur Alp Oberziebeln 1631m. (Nichts für Leute mit Knieproblemen). Ab der Alp folgt man nun weiter auf dem markierten Wanderweg, durch Wald, runter nach Engelberg. Zum schluss läuft man auf einem Weg/Strasse wieder zur Talstation der Fürenalp 1084m.

Fazit: Die Überschreittung des Wissberges ist eine wunderbare Tour, durch meist abschüssiges Gelände. Trotzdem wir den Hahnen nicht mehr besteigen konnten, haben wir nichts bereut. Die Aussicht auf dem Wissberg und das Laufen in solchem Gelände haben uns sehr gefallen.
Beim Aufstieg auf den Wissberg sind die blauweissen Markierungen nicht immer leicht zu finden. Nach dem Gipfel ist die gesamte Tour meist weglos. Man folgt den Steinmännern oder den Schaafwegen.
Die bewertung T5 ist wegen der langen Leiter und unseren doch sehr ausgesetzten Schaafweg nicht zu hoch. Bei nässe und schnee ist von dieser Tour dringend abzuraten, da man sich oft auf Grasbändern befindet, welche sehr steil über Felshänge abfallen.
Alles in Allem eine super Tagestour in Alpinem Gelände.

Tourengänger: lafa


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