Kate's erste Bergtour zur Tierwies


Publiziert von sunnytom , 7. Juni 2010 um 00:02.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 6 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 738 m
Abstieg: 738 m
Strecke:Schwägalp – Tierwies – Stütze 2- Schwägalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto A1 Richtung SG, Ausfahrt Wil, Toggenburg, Schwägalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Berghotel Schwägalp
Unterkunftmöglichkeiten:Tierwies, Berghotel Schwägalp

Das Vorhaben
Weil wir im Sommer eine Woche lang in die Dolomiten gehen möchten (Höhenweg Nr. 1, Teilstrecke), war es nun an der Zeit, mit unserer Jüngsten einen ersten Tauglichkeitstest durchzuführen. Nachdem wir vor Kurzem schon problemlos auf den Schäfler gegangen sind (siehe Tour vom 24.05.2010), wollten wir heute auf die Tierwies. Diese Tour kennt unser Grosser (Max, 7 Jahre) bereits gut.

Die Umsetzung
Zur für uns pünktlichen Startzeit von 08.10 h sind wir in Winterthur mit dem Auto losgefahren. Wir kamen zügig voran und erreichten nach 1.10 h den Parkplatz an der Schwägalp, der wider Erwarten noch halb leer war, lediglich eine grosse Anzahl von Motorrädern haben es schon geschafft, zum Zmorge aufzutauchen.

Wir rüsteten uns für die Tour, zogen unsere Bergschuhe an und checkten nochmals die Rücksäcke, bevor es los ging. 

Der Weg geht erst an der Alpkäserei vorbei etwas den Hang hinauf, auf einem gut ausgetretenen Pfad stetig nach oben. Max durfte wieder vorausgehen, Danny hinter ihm her (so gut sie halt folgen konnte bei einem Altersunterschied von bald 33 Jahren :-) ). Ich konzentrierte mich auf unsere grosse Kleine. 

Zu Beginn wollte sie an allen möglichen Tierchen und Pflanzen stehen bleiben, fand jedoch nach 20 Minuten endlich den Tritt und stiefelte tapfer nach oben. 

Von nun an ging es in steilem ZickZack den Hang hinauf. Wir konnten schon von unten sehen, dass zu dieser Zeit wie erwartet noch viel Schnee lang. Am Ende diese Stücks zogen wir den Kindern und uns die Klettergurte an, um sie im Bedarfsfall für den weiteren Weg zu sichern.  

Aufgrund der Unerfahrenheit, kam Kate sofort ans Seil bei mir, was sie deutlich sicherer machte, nachdem sie kurz überlegt hatte, ob es ihr nicht zu schwierig sei. Problemlos querten wir das erste von sehr vielen Schneefeldern, die noch auf dem Weg lagen. Das machte die Tour heute auch deutlich schwieriger als im Sommer oder Herbst, wenn kein Schnee mehr liegt und man schneller und sicherer nach oben gehen kann. 

Für Danny war es auch das erste Mal, sich selbst in solchem Gelände zu bewegen, Max kannte den Weg ja schon sehr gut und ging als "Führer" sicher voran. Die beiden waren natürlich deutlich schneller als Kate und ich, dafür machte es der Kleinen ziemlich Spass. Sicher, unbeschwert und zielstrebig (na ja, fast ...) kamen wir in der Mitte des Aufstiegs bei Max und Danny an, wo wir alle unser verdientes Rucksackvesper genossen (Semmel mit Landjäger). 

Die weiteren Streckenabschnitte bescherten uns einige heikle Querungen von Schneefelder, wo ein Ausrutschen dramatische Folgen gehabt hätten (fast senkrecht ohne Haltemöglichkeiten Richtung Schwägalp), daher ging ich dicht hinter Kate am Seil und stemmte jeden Schritt fest in den Schnee, damit ich im Fall eines Sturzes sofort sicher hätte können. Aus diesem Grund hatten wir heute auch Pickel und Steigeisen im Rucksack, was wir jedoch (zum Glück) nicht brauchten. 

Es ist schon phänomenal, heute waren nur wenige Berggänger unterwegs, aber man trifft doch immer Leute, die ohne Ausrüstung nur mit T-Shirt und Turnschuhen nach oben wollten. Vor allem vor dem Hintergrund, dass am späteren Nachmittag Regen und Gewitter angesagt waren, eine bodenlose Leichtsinnigkeit. 

Mit zwischendurch einigen Überredungskünsten gelang es mir dann, Kate für das restliche Stück zu motivieren. Sie hatten wieder Spass und kraxelte die letzten Felsabschnitte sicher und zielstrebig nach oben. Es ist einfach genial, wenn man das Zeil immer wieder vor Augen sieht, das motiviert die Kinder zusätzlich.

Tierwies
Oben angekommen genossen wir bei Familie Schoop unser verdientes Mittagessen bei von der Chefin selbstgemachten Spätzle, Wienerle, Cola, Apfelschorle und Bieberli. Wir wollte zuerst draussen sitzen, es kamen aber dann Wolken auf und der Wind fing an, frisch zu blasen, so dass wir uns in die Hütte verzogen und uns dort ausruhten. Die Hütte wird seit 2009 von der Familie Schoop geführt, die mit 4 kleinen Kindern die Hütte gekauft hat und liebevoll betreibt. take a look: www.tierwies.ch (Achtung für alle der Schweizer Mundart nicht mächtigen Leser, die Homepage der Tierwies ist auf Mundart geschrieben ... viel Spass)

Der Endspurt
Da das obere Stück bis zur Stütze 2 der Seilbahn nicht mehr schwierig war, haben wir beschlossen, bis dahin weiter zu gehen, statt den langen und sicher auch unsicheren Aufstiegsweg wieder abzusteigen. Das letzte Stück ging zu 80% im Schnee, was auch zu dieser Jahreszeit für die Kinder immer wieder ein tolles Erlebnis darstellt, vor allem wenn keine Gefahren drohen und die beiden ohne Seilsicherung frei gehen konnten. Dieser Abschnitt ist bei Schnee fast schneller und besser zu bewältigen als im Sommer, wenn der Weg über den Karst führt. Inzwischen hat es leicht angefangen zu Regnen, was jedoch nicht schlimm war.

Angekommen an Stütze 2 kletterten wir die Leiter nach oben und warteten im kleinen Holzhüttchen in luftiger Höhe auf die nächste Seilbahn, die talwärts kam. Um dem Seilbahnführer mitzuteilen, dass man nach unten mitfahren möchte, drückt man einfach einen Knopf und bei der nächste Talfahrt hält die Gondel an, ein Zustiegsgitter wird mit einem Motor ausgefahren und man kann in die Gondel zusteigen. Ein toller Service, der aber mit 20 CHF / Person (es mussten nur Danny und ich bezahlen = mega kinderfreundlich) doch einen stolzen Preis hat.

Unten angekommen, holten wir in der Alpkäserei noch einen leckeren Käse, liefen zum Auto und zogen unsere Bergstiefel aus - eine Wohltat für alle. Zur Feier des Tages genossen wir auf der Terrasse des Hotels Schwägalp noch einen Kaffee und Apfelkuchen, bevor wir dann ohne grossen Stau wieder zurück nach Winterthur fuhren. 

Fazit
Ein Top-Tag, der allen viel Spass bereitet hat und uns weiterhin unseren Sommerferienplan für die Dolomiten fortsetzen lässt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Tourengänger: sunnytom


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Kommentare (2)


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bergclaus hat gesagt: Kinder
Gesendet am 7. Juni 2010 um 07:49
Hallo sunnytom,
schön, wenn man hier auf dieser Seite auch mal Berichte über Touren mit Kindern findet. Da wir selbst viel mit unseren beiden Kindern (2+5 Jahre) machen, freut es mich umsomehr zu sehen, dass es auch Gleichgesinnte gibt.
Wie alt ist denn die Kleine und wieviele Höhenmeter waren es?
Viele Grüße, bergclaus

tschiin76 hat gesagt: Community
Gesendet am 7. Juni 2010 um 08:26
Wenn du willst, kannst du den Bericht in der Community "Kids & Hike" eintragen.


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