Klettern an den Paarl Rocks
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Etwa 60 km nordostlich von Kapstadt an der National Road N1 liegt die Industrie- und Weinstadt Paarl (Afrikaans für 'Perle'). Der Stadtgründer erreichte die Gegend der Erzählung nach kurz nachdem es geregnet hatte. Die rieseigen Granitblöcke erschienen ihm im Sonnenlicht wie glänzende Kugeln - eben Perlen. Auf diesen Granit-Perlen kann man klettern! Von Paarls aus fährt man über eine Schotterstraße zum Paarl Mountain Reserve, dann weiter zum Parkplatz beim Britannia und Gordon's Rock. Von hier aus kann man in ca. 15 m auf den Britannia Rock steigen (T3). Die Routen am Belly Button Slab und Gordon's Rock sind durch Büsche und Bäume in ca. 10 m erreicht.
Das Klettern ist fast ausschließlich Reibungsklettern; der Felsen scheint aus der Ferne glatt, ist tatsächlich aber ziemlich rau mit fast regelmäßigen Vertiefungen, die von Wasser, Wind und Sand geformt wurden. Den Begriff "abgeklettert" gibt es hier nicht. Wohl auch, weil die Routen insgesamt eher schwer sind. Die einfachsten (drei) Routen sind im fünften (französischen) Grad, die meisten deutlich schwerer. Es fällt uns immer noch schwer zu glauben, dass man im oberen siebten Grad an senkrechten, praktisch strukturlosen Wänden klettern kann.
Im Sommer sollte man die Sonne auf keinen Fall unterschätzen. In den ersten Stunden des Tags ist es noch rech angenehm, ab späten Vormittag knallt die Sonne dann voll auf die Südwände und stellenweise brennen einem die Hände nicht nur vom rauen Granitgestein. Eine zusätzliche Flasche Wasser im Auto sollte nicht fehlen. Außerdem kann ein recht starker Wind über die Felsen fegen, was wir selbst erleben mussten. Im oberen Bereicht des Belly Button Slab war es manchmal etwas schwierig, bei Windböen die Balance zu halten. Das verleiht dem ganzen fast schon alpinen Charakter.
Versicherung: Die Routen sind alle exzellent mit Bohrhaken versehen. Besonders in den leichteren Passagen sind die Abstände eher groß (bis zu 10 m). Wir hatten 12 Express-Schlingen und ein 60 m-Enfachseil dabei.
Kletterführer: "Western Cape Rock" von Tony Lourens (2005); Blue Mountain Publishers. Man kann den Führer in Outdoor-Läden in Kapstadt oder in der Kletterhalle "City Rock" im Stadtteil Observatory kaufen.
Die Routen sind nach Klettergebieten bzw. Sektoren geordnet; in eckigen Klammern angegeben ist die Schwierigkeit in südafrikanisch-australischer und in französischer Skala (die Skalen sind nicht 100%ig kompartibel und es gibt Variationen in der "Übersetzung"; wir beziehen uns auf die Umrechnungstabelle bei Wikipedia.de). Dann folgt unsere persönliche, natürlich völlig subjektive Bewertung von * bis *** (ein bis drei Sterne).
Belly Buttons Slab (Sektor D)
Hier kletterten wir an zwei Tagen: den ersten Tag (28.11.2008) waren wir hier zum Einklettern und Üben; am zweiten Tag (30.11.2008), kamen wir nochmal her, nachdem wir am Gordon's Rock an der Sands of Time (s.u.) umkehren mussten.
Gordon's Rock (Sektor C)
Vom Parkplatz steigt man zwischen Gordon's und Britannia Rock hinab durch den Wald, bis man rechts zum Fuß der Wand "Sands of Time" gelangt. Die erste Seillänge [35 m; 16, 5b] führt über den hinteren Teil des Belly Button Slab hinauf. Zuerst kann man an einem Riss klettern, der Rest ist Reibungsklettern auf dem flacher werdenden Felsen. Vom Umlenker steigt man ein paar Meter ab in den Riss zwischen Belly Button Slab und Gordon's Rock. Hier stehen ein paar Bäume und der gute Standplatz ermöglicht eine kleine Rast.
Die zweite Seillänge [25 m; 18, 6a+] verläuft fast senkrecht hinauf entlang eines ca. 10 cm breiten Bandes. Das Band wird von einem weißen Gestein gebildet, das in den Granit eingelagert ist und zieht sich über den ganzen Gordon's Rock entlang (ist sehr schön auf dem großen Bild vom Gordon's Rock zu sehen). Rechts und links des Bandes kann man sich an vielen, auf dem Granit aufliegenden Platten und in Löchern festhalten und auch das Band selbst bietet stellenweise guten Halt. Der letzte Zug überascht dann: es sind ca. 3 m in Reibungskletterei auf ca. 70° geneigtem Fels zu überwinden; hier scheiterten wir beim ersten Mal, beim zweiten Mal hat es geklappt. Erstmal etwas ausruhen und den Tiefblick genießen.
Man folgt nun in der dritten Seillänge [25 m; 17, 6a] dem Band weiter den Fels entlang. Es verläuft erst noch etwas schräg aufwärts; anschließend geht es waagerecht den Fels entlang. Hier ist es auch mehr ein Wulst als ein Band. Die guten Griffe machen sich rar, man muss sich mit der Reibung der auf den Fels gepressten Hand begnügen. Die Füße an den Fels gedrückt, unter einem ca. 100 m senkrecht, scheinbar glatte Wand - der Mittelteil dieser Seillänge hat es in sich. Jetzt nur nicht ausrutschen. Die Abstände zwischen den Haken sind etwa 5-7 m, man würde doch recht lange am Fels entlang schleifen... Der dritte Standplatz in einer Mulde bietet eine gute Möglichkeit, um von dieser "Psycho-Etappe" zu erholen.
Die vierte Seillänge [30 m; 18, 6a+] ist wieder gute Reibungsklettern; die Hangneigung nimmt stetig ab, die letzten Meter zum Umlenker kann man laufen. Auf dem Gipfel des Gordon's Rock hat man dann eine gigantische Sicht bis zum Tafelberg bei Kapstadt. Der Abstieg verläuft auf der Vorderseite des Felsens durch eine enge Spalte, dann über den Belly Button Slab und wieder hinab zum Parkplatz.
Das Klettern ist fast ausschließlich Reibungsklettern; der Felsen scheint aus der Ferne glatt, ist tatsächlich aber ziemlich rau mit fast regelmäßigen Vertiefungen, die von Wasser, Wind und Sand geformt wurden. Den Begriff "abgeklettert" gibt es hier nicht. Wohl auch, weil die Routen insgesamt eher schwer sind. Die einfachsten (drei) Routen sind im fünften (französischen) Grad, die meisten deutlich schwerer. Es fällt uns immer noch schwer zu glauben, dass man im oberen siebten Grad an senkrechten, praktisch strukturlosen Wänden klettern kann.
Im Sommer sollte man die Sonne auf keinen Fall unterschätzen. In den ersten Stunden des Tags ist es noch rech angenehm, ab späten Vormittag knallt die Sonne dann voll auf die Südwände und stellenweise brennen einem die Hände nicht nur vom rauen Granitgestein. Eine zusätzliche Flasche Wasser im Auto sollte nicht fehlen. Außerdem kann ein recht starker Wind über die Felsen fegen, was wir selbst erleben mussten. Im oberen Bereicht des Belly Button Slab war es manchmal etwas schwierig, bei Windböen die Balance zu halten. Das verleiht dem ganzen fast schon alpinen Charakter.
Versicherung: Die Routen sind alle exzellent mit Bohrhaken versehen. Besonders in den leichteren Passagen sind die Abstände eher groß (bis zu 10 m). Wir hatten 12 Express-Schlingen und ein 60 m-Enfachseil dabei.
Kletterführer: "Western Cape Rock" von Tony Lourens (2005); Blue Mountain Publishers. Man kann den Führer in Outdoor-Läden in Kapstadt oder in der Kletterhalle "City Rock" im Stadtteil Observatory kaufen.
Die Routen sind nach Klettergebieten bzw. Sektoren geordnet; in eckigen Klammern angegeben ist die Schwierigkeit in südafrikanisch-australischer und in französischer Skala (die Skalen sind nicht 100%ig kompartibel und es gibt Variationen in der "Übersetzung"; wir beziehen uns auf die Umrechnungstabelle bei Wikipedia.de). Dann folgt unsere persönliche, natürlich völlig subjektive Bewertung von * bis *** (ein bis drei Sterne).
Belly Buttons Slab (Sektor D)
Hier kletterten wir an zwei Tagen: den ersten Tag (28.11.2008) waren wir hier zum Einklettern und Üben; am zweiten Tag (30.11.2008), kamen wir nochmal her, nachdem wir am Gordon's Rock an der Sands of Time (s.u.) umkehren mussten.
- Gecko [2 SL; 17; 6a] *** -- 1. SL: 40 m; 17, 6a; 2. SL: 35 m; 15, 5b.
- Dyke [2 SL; 15; 5b] *** -- 1. SL: 35 m; 15, 5b; 2. SL: 35 m; 15, 5b.
- Belly Button Brigade [2 SL; 15, 5b] ** -- 1. SL: 35 m; 15, 5b; 2. SL: 35 m; 14, 5a]
Gordon's Rock (Sektor C)
- Sands of Time [4 SL; 18, 6a+] ***
Vom Parkplatz steigt man zwischen Gordon's und Britannia Rock hinab durch den Wald, bis man rechts zum Fuß der Wand "Sands of Time" gelangt. Die erste Seillänge [35 m; 16, 5b] führt über den hinteren Teil des Belly Button Slab hinauf. Zuerst kann man an einem Riss klettern, der Rest ist Reibungsklettern auf dem flacher werdenden Felsen. Vom Umlenker steigt man ein paar Meter ab in den Riss zwischen Belly Button Slab und Gordon's Rock. Hier stehen ein paar Bäume und der gute Standplatz ermöglicht eine kleine Rast.
Die zweite Seillänge [25 m; 18, 6a+] verläuft fast senkrecht hinauf entlang eines ca. 10 cm breiten Bandes. Das Band wird von einem weißen Gestein gebildet, das in den Granit eingelagert ist und zieht sich über den ganzen Gordon's Rock entlang (ist sehr schön auf dem großen Bild vom Gordon's Rock zu sehen). Rechts und links des Bandes kann man sich an vielen, auf dem Granit aufliegenden Platten und in Löchern festhalten und auch das Band selbst bietet stellenweise guten Halt. Der letzte Zug überascht dann: es sind ca. 3 m in Reibungskletterei auf ca. 70° geneigtem Fels zu überwinden; hier scheiterten wir beim ersten Mal, beim zweiten Mal hat es geklappt. Erstmal etwas ausruhen und den Tiefblick genießen.
Man folgt nun in der dritten Seillänge [25 m; 17, 6a] dem Band weiter den Fels entlang. Es verläuft erst noch etwas schräg aufwärts; anschließend geht es waagerecht den Fels entlang. Hier ist es auch mehr ein Wulst als ein Band. Die guten Griffe machen sich rar, man muss sich mit der Reibung der auf den Fels gepressten Hand begnügen. Die Füße an den Fels gedrückt, unter einem ca. 100 m senkrecht, scheinbar glatte Wand - der Mittelteil dieser Seillänge hat es in sich. Jetzt nur nicht ausrutschen. Die Abstände zwischen den Haken sind etwa 5-7 m, man würde doch recht lange am Fels entlang schleifen... Der dritte Standplatz in einer Mulde bietet eine gute Möglichkeit, um von dieser "Psycho-Etappe" zu erholen.
Die vierte Seillänge [30 m; 18, 6a+] ist wieder gute Reibungsklettern; die Hangneigung nimmt stetig ab, die letzten Meter zum Umlenker kann man laufen. Auf dem Gipfel des Gordon's Rock hat man dann eine gigantische Sicht bis zum Tafelberg bei Kapstadt. Der Abstieg verläuft auf der Vorderseite des Felsens durch eine enge Spalte, dann über den Belly Button Slab und wieder hinab zum Parkplatz.
Tourengänger:
alpinos

Communities: Klettergarten International, Southern Africa
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