Pointe de Ronce über Col de Lou


Publiziert von jiker , 19. August 2018 um 14:26.

Region: Welt » Frankreich » Savoie » Maurienne
Tour Datum:18 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Auto über Turin und Susa oder über Maurienne oder Bourg St. Maurice/Iseran auf den Col du Mt. Cenis, Parkplatz auf halber Strecke beim Stausee (Museum, Hotel, Restaurant, Fort du Ronce).
Unterkunftmöglichkeiten:Zahlreich in Susa (Italien) oder Lanslebourg (Frankreich) oder Maurienne (Frankreich), ich glaube es gibt ein Hotel oben am Parkplatz.

Meine eigentliche Tour die ich auf dem Rückweg von Frankreich im Wallis vor hatte (la Ruinette, 2 Tage) war leider dem Wetter zum Opfer gefallen (insbesondere weil es für mich am oberen Ende der Skala wäre un ich da nichts riskieren wollte) und ich entschloss mich einen Tag länger in Frankreich zu bleiben und hier etwas zu unternehmen. Per Zufall entdeckte ich die Pointe de Ronce auf der Opensteetmap Karte auf dem Handy. Die kann man entweder von Westen über den Col de Lou gehen oder von Norden über den Gletscher. Es bietet sich auch die Überschreitung des gesamten Kamms an.

Nach etwas Trödelei am Morgen ging es erst um 6:30 am Parkplatz los, ab 14:00, mit hoher Wahrscheinlichkeit aber ab 17:00 war Regen/Gewitter angesagt. Daher überlegte ich noch ob ich auf die Pointe de Ronce oder die einfachere Pointe du Lamet gehen sollte.

Vom Parkplatz auf halber Strecke am Lac du Mont Cenis (beim Museum) geht es den Wanderweg in Richtung Fort de Ronce, auf halber Strecke zum Fort zweigt nach links ein kleiner Wanderweg auf eienr kleinen Krete ab. Dieser trifft auf einen breiten Feldweg, kurz nach einer kleinen Brücke geht der Wanderweg weiter in Richtung Col de Lou. Vor einem sieht man hinter einer Ebene (kaum Wegspuren) die Serpentinen einen Grashang hoch gehen. Dieser Weg gehtnach den Kehren über eine kleine Hochebene und dann weiter in Kehren links vom Couloir des Col de Lou und steigt zum Schluss im Couloir auf den Col. Bis hier reiner Wanderweg, T3, ca. 1:40 wenn man zügig unterwegs ist.

Vom Col de Lou geht es rechts eine kleine Kraxelstelle (I) den Grat hoch, dann links vom Grat über Schutt und Felsplatten (Gehgelände, evtl. I, aber kann heikel sein weil etwas ausgesetzt und u.U. rutschig) weiter. Später wechselt der Weg in die rechte Flanke und noch vor dem Signal de Grand Mont Cenis wieder auf den Grat bzw. leicht links davon (kann eine I werden). Dann den Grat bzw. leicht links davon auf das Signal de Gd. Mt. Cenis. Durchgehend Wegspuren bzw. Steinmänner, teils gut gehbarer Schutt selten heikeler Schutt auf Fels. Wegen der ausgesetzen Stellen und Kraxelstellen würde ich sagen T5+, ca. 50 min. wenn man schnell ist. Hier pausierte ich etwas und überlegte weil der Pointe de Ronce leicht bepudert war (und ich) kein Fan von Neuschnee in ausgesetztem Gelände bin und der Gipfel in den Wolken steckte.

Ich entschloss mich aber weiter zu gehen. Von dort den Weg weiter mit ca. 60 hm Gegenanstieg auf das zweite Signal de Gd. Mt. Cenis, dann wieder 60hm runter (Abstieg zum Sattel kann eine I Kraxelei sein) und 300hm/1,4km weiter zum Pointe de Ronce. Hier gab es gut begehbare Altschneereste (Mitte August, heisser Sommer). Ich würde sagen dieser Abschnitt ist T4+, ca. 50 min. Der Puderschnee und etwas Frost waren problemlos weil der Weg überwiegend sehr gut begehbarer Schutt ist, keine Felsen die rutschig werden können.

Oben, auf einem flachen Gipfel mit Steinmann ohne Kreuz oder Gipfelbuch ein paar Wolkenlücken und ich konnte die grandiose Aussicht erahnen, die man bei klarem Wetter hat. Weil der Rest des Kamms inzwischen in dichtem Nebel steckte und ich kein Netz zum Update des Wetterberichts hatte entschloss ich mich für den Abstieg wie Aufstieg.

Abstiegszeit genau so lang wie Aufsteigszeit, einerseits weil ich relativ langsam absteige, andererseits werden die schuttbedeckten Platten nahe des Col du Lou sehr unangenehm im Abstieg. Daher ist eigentlich die Überschreitung des Kamms bis zum Signal du Lamet (und von dort leicht südlich vom Westgrat des Signal du Lamet zurück zum Ausgangspunkt), wenn auch ca. 200-300hm und vielleicht 2-3km mehr, nicht viel länger, ich hätte geschätzt eine Stunde. Laut anderen Tourenbeschreibungen ist der Rest des Kamms ganuso problemlos und die "problematischste" Stelle ist am Anfang beim Col du Lou. Der Regen kam um 16:00. Im Nachhinein ärgert es mich tierisch dass ich nicht früher los gegangen bin und nicht die gesamte Überschreitung gemacht hab, wäre sicherlich sehr schön gewesen und hätte mir den rutschigen Schutt auf Steinplatten im Abstieg erspart.

Ein sehr schöner, hoher Wander-3000er ohne die üblichen Farbmakierungen und Stahlseile in sehr schöner prominenter Lage. Wenn ich mich nicht irre sind die nächst höheren Berge erst im Mt. Blanc Massiv. Im Frühsommer würde ich Steigeisen und Pickel mit nehmen. Und natürlich würde ich das nächst Mal die Überschreitung machen.

Tourengänger: jiker


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Kommentare (1)


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lampbarone hat gesagt:
Gesendet am 16. Oktober 2018 um 23:17
Schöne Tour auf einen tollen Aussichtsberg!
Die Schwierigkeit empfand ich nicht mehr als T4 mit 2 leichten Ier Stellen.
Die gesamte Gratüberschreitung ist gerade das geniale, aber wirklich nur bei stabilem Wetter zu empfehlen, da sehr lang und mit vielen Zwischenabstiegen und praktisch ohne Rückzugsmöglichkeiten (ich habe mich zu einer Biwaknacht entschieden).
Der nächsthöhere Gipfel ist allerdings schon direkt daneben im Nordosten, die Pointe de Charbonnel.


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