Presqu´île de Giens: Küstenwanderung auf dem sentier du littoral

Nur wenige Kilometer östlich von Toulon entfernt sich die Halbinsel Presqu´île de Giens T-förmig von der Küste. Ein großer Teil ist als site naturel von profitorientierter Erschließung verschont geblieben. Lediglich kleine Siedlungen wurden einigermaßen harmonisch in das Landschaftsgefüge eingebracht, aber vor allem das östliche und das westliche Ende der Insel sind ein kleines Paradies für Vögel mit dichtem Bewuchs von mediterranen Sträuchern und Pinien. Steile Felsklippen bilden den Übergang zum Meer. Am Rand über den abschüssigen Klippen wurde der sentier du littoral (Küstenweg) eingerichtet, ein schmaler Pfad, der außerhalb der Saison ein intensives Naturerlebnis ermöglicht.
Ich parke auf dem Parkplatz vor dem schmalen Verbindungsdamm, eine Schranke versperrt hier die Weiterfahrt. Etwa 1000m weiter östlich verläuft die eigentliche Zufahrtsstraße zur Insel, was mir idiotischerweise erst auffällt, als ich schon auf dem Weg bin. Auf dem Hinweg sind die ca. vier Kilometer, die man scnurstracks geradeaus neben dem plage de l Almanarre zu absolvieren hat, noch leidlich unterhaltsam. Etliche Kiter nutzen den Strand für ihr Hobby und zeichnen mit ihren Sportgeräten ein buntes Bild in die Luft. Auf der eigentlichen Insel muss leider ein Stück auf der (wenig befahrenen) Straße gegangen werden, bis man schließlich nach links abbiegt und nach einigen Minuten auf den sentier du littoral stößt, dem man nun im Uhrzeigersinn folgt. Die Küstenlinie beschreibt mehrere ausgeprägte Ausbuchtungen (Pointe de Rabat, Pointe des Chevaliers). Die Route ist überrraschend schwach frequentiert, sodass ein gewisser Robinson Crusoe-Effekt sich zumindest erahnen lässt. Der Küstenpfad geht im Norden wieder in eine Straße über und auf dem bekannten Weg kehre ich zurück zum Parkplatz.