Illegale Besteigung des Vatikan


Publiziert von sqplayer , 28. Juni 2017 um 19:05.

Region: Welt » Italien » Latium
Tour Datum:27 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: V 
Zeitbedarf: 1:00
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:1 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Metro Linie A bis Ottaviano und von da zu Fuß zu den vatikanischen Museen. Dort die Treppe hoch und bei Guided Tours melden und Reservierung zeigen. Man erhält die Tickets.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Max in Rom nähe Termini Station. Sehr zentral und gute Zimmer und nettes Personal.

Meine Tickets für die Besichtigung der Vatikanischen Gärten waren für den 27.6.17 ausgestellt.  Um 9:00 fand ich mich mit meiner Begleitung am Eingang der Vatikanischen Museen ein. Sie hatte gleich schon deutlich gesagt, dass sie nicht mit zum Gipfel kommen möchte, da sie Angst hat, verhaftet zu werden :-) Ok dann gehe ich allein! Um 9:30 startete die Führung mit einer Gruppe von ca. 20 Personen, einer kleinen italienischen Führerin, die ohne Pause redete und einer Praktikantin, die dafür gar nichts sagte.

Ich hatte mich schon schlau gemacht vorher, wo denn überhaupt ungefähr der höchste Punkt ist. Jeder sagt etwas anderes. Der eine sagt, er wäre an einem Turm im südwestlichen Teil, die Führerin sagt, er wäre am Gebäude mit den Antennen und ein wieder anderer sagt, er wäre im Wald hinter dem Gebäude mit den Antennen. Ich habe zur Sicherheit alle drei Varianten durchgeführt, wobei meiner Meinung nach die letzte die höchste "natürliche" ist. Schon am Anfang impfte uns die Führerin gründlich ein, dass wir auf keinen Fall die Gruppe verlassen dürften und dass sie in einem solchen Fall die Polizei rufen würde. Ich war eh schon nervös wegen der Geschichten über strenge Führer im Internet und das machte die Sache nicht einfacher! :-(

Ich war nun also völlig unsicher, wo die Gruppe a) überhaupt langgeht und ob ich sie b) verlassen können würde. Ich entspannte mich etwas, als ich sah, dass die Gruppe schon am Beginn der Führung recht weit zerstreut war. So würde ich mich leichter absondern können. Das GPS hatte sich mittlerweile warmgelaufen (ViewRanger App im Handy) und ich hatte den Punkt im Wald ungefähr schon im Blick, wo ich den Gipfel vermutete. An einer Art Grotte mit Brunnen machten wir bei der perversen Gluthitze von 30 Grad eine kleine Fotopause.

Die Führerin war derart mit ihren Ausführungen beschäftigt, dass ich meine Chance gekommen sah. Ich tat so, als wollte ich die Grotte vom Rand her fotografieren und als sie gerade nicht guckte, verschwand ich einfach dahinter :-). Kam mir vor wie Jason Bourne. Nur meine Besteigung von Nordzypern war noch gefährlicher (Militärbasis). Jetzt war ich also im illegalen Bereich. Mein Herz schlug mir ehrlich gesagt bis zum Hals, da ich echt dachte, gleich kommen die Wachen um die Ecke! Doch zum Glück kam niemand. Alles leer. Wie ein Irrer rannte ich den Hügel rauf. Eine Gabelung. Straße oder Waldweg? Ich nahm den Weg. Aha, nach kurzer Zeit ein mit Laub bedeckter Hügel. Über eine Steinbank kletterte ich hinauf. Sehr gut, nichts höheres natürliches mehr zu sehen! Hinter dem Hügel ging es wieder runter und hinten sah ich bereits die andere Straße. Auf einmal sah ich drei Personen in der Nähe und bekam Panik. Schnell Bilder mit dem Handy gemacht und schon rannte ich wieder zurück zur Gruppe, die bereits den "Grottenbrunnen" verlassen hatte.

Niemand hat was gemerkt, genau so sollte es laufen! Mit der Gruppe ging es dann noch zum Haus mit der Antenne, auch ein möglicher Gipfel. Und später kamen wir noch bei einem Turm im südwestlichen Teil vorbei, etwas weniger hoch hoch als der Waldgipfel. Am Ende gingen wir zurück die lange Straße am nördlichen Ende des Waldes entlang. Hier wäre neben der Grotte die zweite Möglichkeit gewesen, in den Wald zu gelangen. Mit etwas Glück und Unauffälligkeit geht es also recht gut. Man braucht aber starke Nerven ;-)

Tourengänger: sqplayer


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