Über die Askja-Caldera

Wanderung durch die Vulkanwüste der Askja-Caldera – ein heisser Kratersee und einsame Gipfel

Die Askja ist ein gewaltiger, vor kurzer Zeit noch aktiver Vulkan, im kargen Hochland nördlich des Vatnajökulls. Auch hier hat der Tourismus in den letzten Jahren offenbar massiv zugenommen, so dass man gut daran tut früh morgens dort zu sein. Bei meinem dritten Besuch (verteilt über mehr als zwei Jahrzehnte) bei der der Askja gab es keinen Schneefall, Sturm und Nebel, sondern Sonnenschein – absolut genial bei solchen Bedingungen im türkisblauen Kratersee des Viti zu schwimmen.

Als erste wandern wir auf dem markierten Pfad durch die noch grösstenteils schneebedeckte Hochebene in der Askja-Caldera gegen den Viti-Kratersee. Nach rund dreiviertel Stunden steht man am Abgrund. Der See dampft in der nur ca. 5°C kalten Luft, leuchtet im Sonnenschein und steht in starkem Kontrast zum tiefblauen Wasser des grossen Öskjuvatns dahinter, auf welchem noch Eisschollen treiben. Kurzer matschiger Abstieg in den Krater und Bad im ca. 30 Grad warmen Wasser – was für ein Erlebnis!

Im Anschluss verfolgen wir den Pfad weiter gegen den Öskjuvatn. Der Weg steigt an und der Blick über die Caldera wird immer schöner. Nach einem Feld mit farbigen Solfataren verlassen wir das selten begangene, aber markierte Weglein und steigen über Felsplatten und Schnee gegen einen markanten Gipfel der Caldera hinauf. Dieser wird am Schluss über ein paar Felsen erreicht und bietet ein fantastisches Panorama. Ein Weiterweg zum höchsten Punkt der Caldera wäre zwar verlockend und möglich, jedoch sehr weit. Im Rückmarsch zum Parkplatz folgen wir alles dem Kraterrand und überschreiten auf dem rund 5 Kilometer langen Kamm noch zwei weitere schöne Gipfel, immer mit Ausblicken in die Caldera und die Weite des Hochlandes. Eine einsame, sehr lohnende Wanderung durch die Wüste, mit welcher man den Touristenströmen, welche sich mittlerweile am Viti tummeln, entgehen kann.