Mehrseillängenrouten an den Gfällfelsen


Publiziert von simba , 4. November 2015 um 21:42.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:31 Oktober 2015
Klettern Schwierigkeit: VI (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Herbst und Inversionswetterlage. Vor Nässe triefender Nebel und frostige Temperaturen in den Tälern, mildes sonniges Herbstwetter in den Höhen. Unsere Wahl des Kletterziels - die Gfäll- / Räuberfelsen bei Oberried nahe Freiburg - war ideal: Nur wenige Kilometer vor Ankunft entkamen wir der Nebeldecke und auf der Rückfahrt tauchten wir wieder in diese ein, dazwischen strahlender Sonnenschein und T-Shirt-Temperaturen.

Die teils fast 100m hohen Gfällfelsen bieten eine riesige Auswahl an Gneisklettereien zwischen 1 und 5 Seillängen mit südwestseitiger bis westseitiger Exposition, von Rissklettereien, über Verschneidungen, Platten bis hin zu steiler, griffiger Wandkletterei ist alles vorhanden - insbesondere auch in gemäßigten Schwierigkeitsgraden. Die Absicherung variiert zwischen sehr gut und eher alpin, so dass auch mal Friends, Keile oder Schlingen zur Hand sein sollten. Die Einstiege im Wald sind teils etwas moosig und lange feucht, ansonsten zwar immer wieder Vegetation, aber im Großen und Ganzen nicht störend.

Zustieg entweder von der Bushaltestelle "Schneeberg" zwischen Oberried und Notschreipass in ca. 30 Minuten (ca. 300 Hm). Oder von Oberried in Richtung Zastler / Erlenbacher Hütte (nach knapp 5km Parkplatz links) und von dort in ca. 15-20min hinunter zum oberen "Ausstieg" der Rhodewand.

Wir nahmen uns folgender Routen an:

Rhodewand - Mona Lisa (5+, 4-, 5-)
Nach sehr gut abgesicherter, aber überaus trickreicher, da griffarmer Verschneidungskletterei in der ersten SL, folgt leichte Plattenkletterei in SL 2 und später ein schöner Riss zu Beginn (Achtung 2. Bohrhaken schlecht gesetzt!) der 3. SL und anschließend gestuftes Gelände mit einzelnen schönen Kletterstellen zum Ausstieg.

Geierwally (4+, 4-, 5)
Die erste SL ist teils etwas arg vegetationslastig, dreckig und feucht, bietet aber nach solchem Start tolle und für den Grad anspruchsvolle Verschneidungs- und Wandkletterei. In der 2. SL kann man den Steilaufschwung (ca. 6) rechts umgehen und findet wunderbare Gneisstrukturen, anschließend folgt in SL 3 absolut empfehlenswerte, steile Kletterei an teils versteckten Griffen bei eher alpiner Absicherung (4 Bohrhaken auf 30 Meter). Insgesamt sehr zu empfehlen, aber für den Grad nicht zu unterschätzen.
Abstieg jeweils via Fußabstieg (in Kletterschuhen nicht zu empfehlen)

Warmer Fels - Sau, Sau Müde (5, 4, 4-)
Als gut gesicherte Einstiegsroute ideal. Die 5 in der 1. SL beschränkt sich auf 2 Züge über einen kurzen Aufschwung hinweg, sonst leichtere Plattenkletterei. Die folgt auch im Anschluss unterbrochen von einem kurzen Verschneidungsaufschwung in SL 2 und einer kurzen nach links hängenden Verschneidung in SL 3, deren Schwierigkeit nach Belieben definiert werden kann. Abstieg via 3x20m Abseilen.

Bauerntürmle - NW-Weg via Shake a Leg (6-, 4+, 5+)
Shake a Leg bietet als Einstiegs-SL super gesicherte kleingriffige Platten-, dann Kanten- und zuletzt steile Wandkletterei an riesigen Griffen, danach leider 20 Meter über einen Moos-IIer zum nächsten Stand (bei Nässe heikel). Anschließend über den begradigten und sanierten (gut abgesicherten) NW-Weg zum winzigen Gipfel des Türmle. Zunächst etwas moosige und vegetationslastige Plattenkletterei. Abschließend ein abdrängender Steilaufschwung (gerade hoch und nicht nach rechts) und dann dem ausgesetzten Grat (2-4 je nach Route) entlang. Abstieg via 20m Abseilen.

Studentenweg mit Varianten + Bohrhakentürmli (Bohrhakenwändle) (3-, 3+, 3+, 4+, 2, 6)
Mehr Kletterwanderung als Klettertour. Meist kurze Aufschwünge (max. 3+) unterbrochen von Gehgelände, Stände oft an Bäumen. 1. SL umgehbar, sonst nicht abgesicherte, aber schöne Platte (ca. 3-), danach der Großmutteriss (3+, 2 BH) und ein selbst abzusichernder Steilaufschwung (ebenfalls 3+) in SL 3. Danach nach rechts durch niedrige Sträucher zum Stand am einzelnen Bohrhaken und via "Südwand" (= sehr gut gesicherte, gute Verschneidungskletterei, 4+, je nach Ausstieg schwerer) zum Abschlussgrat hinauf und diesen einfach (kurz 2) zum Gipfel. Nach kurzem Zwischenabstieg am Bohrhakentürmli noch das entsprechende "Wändle" angehängt, je nach Auslegung der Schlüsselstelle zu Beginn, dankbarer Sechser und tolle Kletterei.

Topo - Panico Südschwarzwald

Tourengänger: simba


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»