Weisshorn (4506 m): (4505m) Nordgrat


Autoren : mde

Wegpunkte:  Weisshorn 4506 m (25) 
Hochtouren Schwierigkeit: S-
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Ausrichtung:---

Von der Cabane de Tracuit aufs Bishorn

Von der Tracuithütte auf Wegspuren (Steinmänner, blaue Farbmarkierungen) zum Gletscher. Ist dieser aper, so ist die beste Passage (zahlreiche Spalten) in finsterer Nacht nicht einfach zu finden. Man steigt wohl am besten ziemlich rechts gegen die Tête de Milon bis auf ca. 3400m hoch, wo man in einem weiten Bogen entlang der Höhenkurve nach NE geht. Nun über den schneebedeckten Gletscher auf guter Spur problemlos aufs Bishorn P. 4153 (ca. 3h von Tracuit).

Vom Bishorn über den Nordgrat aufs Weisshorn

Abstieg ohne Schwierigkeiten über den Schneegrat ins Weisshornjoch P.4058 und zu P.4109, wo ein leichter Felsgrat ansetzt. In etwas Kraxelei der Gratkante entlang darüber hinweg und auf den leichten Schneegrat, der zu P. 4203 führt (ca. 45min vom Bishorn). Hier können die Steigeisen ausgezogen werden.

Einfache Kletterei führt über den ersten Gratturm zur ersten Abseilstelle (15m, 1 Klebe-BH). Danach folgt man in offensichtlicher Wegführung dem Grat bzw. Bändern auf der E-Seite zum nächsten Turm mit der zweiten Abseilstelle (15m, 2 Klebe-BH mit Kette, dies ist die Schlüsselstelle bei einem Abstieg über den N-Grat).

Man verfolgt dann ohne grössere Schwierigkeiten weiter den Grat, zumeist etwas unterhalb der Schneide auf der E-Seite, bis zu einer steilen Schneeflanke, welche auf einer Felsplatte klebt. Kurz davor Stand an Klebe-BH, in der Mitte an Felsinsel ein weiterer BH und oben ein Stand an Klebe-BH. Bei einigermassen guten Bedingungen dank der guten Absicherung ohne Steigeisen zu meistern.

Danach links um die Ecke auf eine Art Rampe und in einigen steileren Klettermetern zum Grat. Nun häufiger diesem entlang, nur noch an wenigen Stellen in die E-Flanke ausweichend, bis es vor dem Grand Gendarme nicht mehr weitergeht. Die Querung nach links ist offensichtlich (Klebe-BH, BH, zur vor der Querung nicht sichtbarer Kette mit Klebe-BH).

In zwei steilen Seillängen (Stand jeweils an 2 Klebe-BH mit Kette, H und BH als Zwischensicherung) zurück auf den Grat. Weiter in leichter Kletterei diesem entlang bis vor den Gipfel des Grand Gendarme. Dieser kann sowohl überschritten, wie auch in der E-Flanke umgangen werden (ca. 3h 15min von P.4203).

Hier montiert man die Steigeisen und verfolgt den Schneegrat eigentlich durchgehend auf der Schneide. An einer Stelle müssen einige leichte Felsen traversiert werden. Es warten keine weiteren Schwierigkeiten mehr, das Gelände ist aber sehr exponiert. Nach ca. 1-1.5h erreicht man den Gipfel.

Abstieg über den Weisshorn-Ostgrat

Für den Abstieg über den Ostgrat geht man zuerst ca. 40hm über leichte Felsen auf die Firnflanke hinunter. Über diese hinab bis zum Beginn des Felsteils auf 4100m, wo bei guten Bedingungen die Steigeisen ausgezogen werden können. Am Felsgrat weisen meist deutliche Trittspuren und Steigeisenkratzer den Weg. Man folgt ziemlich durchgehend der Gratschneide, mit dann und wann kurzen, offensichtlichen Abweichungen nach links und rechts. An sämtlichen schwierigen Stellen erlauben Klebe-BH das Abseilen.

Nach dem Lochmatterturm (Eisenstift, Fixseil, 2 verschiedene Abseilstellen, Plakette) weiter noch ca. 100m dem Grat entlang zum Frühstücksplatz (P.3914), obwohl schon Steigspuren nach rechts in die Flanke führen! Erst beim Frühstücksplatz runter vom Grat, wobei man mit etwas hin und her die Rippe verfolgt, die am weitesten links (östlich) liegt. Es sind stets gut sichtbare Steigspuren vorhanden. Im Zweifel eher links halten, nach rechts sind zahlreiche Verhauer-Wegspuren vorhanden, nach links nicht viele.

Zuletzt durch eine steile, kaminartige Rinne mit kleinem Bächlein abklettern (BH mit Abseilring wäre vorhanden) hinunter und kurze Linkstraverse auf die Schneeschulter. Über das Schneefeld hinunter und links hinter dem danach ansetztenden Grat auf guten Wegspuren absteigen. Nach ca. 100m, bevor das Gelände markant abfällt und schwieriger wird, dann jedoch nach rechts auf den Grat zurück. Diesem kurz folgen und auf Wegspuren nach rechts auf den Firn hinunter.

Nach dem Firn befinden sich links Wegspuren. Bei P.3145 nach links hinunter über von oben gut einsehbaren, exponierten Pfad, welcher den Felsriegel überwindet und zum Schaligletscher hinunterführt. Dieser wird horizontal traversiert, wobei einige Spalten zu letzten Umwegen zwingen können. An der Ostseite weisen dann grosse Steinmänner auf den Pfad hin, der in wenigen Minuten zur Weisshornhütte führt.

Material

Wir waren mit einem 40m-Seil unterwegs. Ein längeres bringt keine Vorteile, 30m sollten an sämtlichen Abseilstellen ebenfalls ausreichen. Felssicherungsmaterial ist keines notwendig. Die Kletterei ist meist einfach, an allen schwierigen Stellen stecken Bohrhaken. Empfehlenswert sind einige (auch lange) Schlingen und 2-3 Express. Ein zweites Eisgerät fand ich vor allem für den Abstieg bei mässigen Verhältnissen hilfreich, dies ist aber Geschmackssache.



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