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Cotopaxi 5897m



Der 5897m hohe Cotopaxi ist der zweithöchste Berg von Ecuador, er liegt etwa 55km südlich von Quito und ist einer der höchsten aktiven Vulkanen der Erde. Wegen seiner nahezu regelmässigen Kegelform mit Eiskappe hat er das Idealbild eines Stratovulkans. Am Gipfel hat der Cotopaxi einen 800m • 550m grossen Krater der 250m tief ist. Der Krater besteht aus zwei konzentrisch angeordneten Kraterrändern. Der äussere Kraterrand ist teilweise schneefrei und unregelmässig, der Innere ist mit Eiswechten überzogen und eher eben. Der höchste Punkt ist auf dem äusseren Kraterrand auf der Nordseite.

Seit dem ersten historisch erfassten Ausbruch 1534 brach der Vulkan mehr als 50 Mal aus. Die gewaltigsten Eruptionen waren sich 1742, 1744, 1768 und 1877. Die heftigste Eruption ereignete sich am 26.6.1877 als die gesamte Eiskappe abschmolz und die daraus entstandenen Schlammlawinen das umliegende Land bis über 100km weit überfluteten. Die Stadt Latacunga wurde wegen den Laharen völlig dem Erdboden gleich gemacht. Die letzte grössere Aktivität zeigte der Cotopaxi 1975 bis 1976. Seitdem ruht der Vulkan und zeigt lediglich einige Fumarole am Kraterrand und seltener Rauchausstoss im Krater. Da der Feuerberg durchschnittlich alle 117 Jahre mit heftigen Eruptionen erwacht gilt er wegen einer erwarteten Aktivitätsphase als sehr gefährlich, ein heftiger Ausbruch würde die zur Zeit mächtige Eiskappe sofort abschmelzen und zerstörerische Lahare wie 1877 auslösen.

Die Geschichte der Besteigung begann 1802 als Alexander von Humboldt eine Höhe von etwa 4500m erreichte.1858 erforschte Moritz Wagner den Cotopaxi aber auch er konnte nicht bis zum Gipfel vorstossen. 1872 erreichten Wilhelm Reiß und Angel Escobar erstmals den Kraterrand. Der höchste Punkt wurde schliesslich am 9.9.1877 von Theodor Wolf, Alejandro Sandoval und zwei unbekannten ecuadorianischen Trägern bestiegen. Da zu dieser Zeit nahezu der ganze Berg nach der grossen Eruption im Sommer schneefrei war konnte die Gruppe ohne Gletscherausrüstung über Sand und Lavafelsen den Cotopaxi besteigen.

Wegen momentan geringer Aktivität kann der Stratovulkan zur Zeit bestiegen werden sofern der Bergsteiger wegen der grossen Gipfelhöhe genügend akklimatisiert ist. Als Ausgangspunkt dient die nordseitig gelegene Schutzhütte Refugio José Félix Ribas auf 4800m. Von der Hütte steigt man bis zirka 5100m zunächst über einen Sand- und Geröllhang über dem dann der Gletscher betreten wird. Je nach Zustand des Gletschers müssen zum Gipfel hin grössere Spaltenzonen durchstiegen oder umgangen werden. Steilere und flachere Passagen wechseln sich mehrmals ab wobei die Gipfelfelswand Yanasacha immer westseitig über einen steilen Firnaufschwung umgangen wird. Im Allgemeinen kann der Schwierigkeitsgrad mit WS bis WS+ angegeben werden und die steilen Passagen haben eine Neigung bis 50°.

ACHTUNG: Seit dem 12.11.2012 dürfen wegen gehäuften Unfällen keine Gipfel in Ecuador über 5000m ohne lizenzierten Führer bestiegen werden. Wie weit die Bestimmung kontrolliert wird ist aber unklar.

NEUE AKTIVITÄT: Am 15.8.2015 zeigte der Cotopaxi eine überraschende Aktivität. Eine 5km hohe Aschewolke stieg auf und es besteht die Gefahr eines heftigen Ausbruchs wie 1877. Die Gefahrenstufe ist nun auf "Rot" und Evakuierungspläne sind im Gange. Das Umland um den Vulkan wurde gesperrt.