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Haltitunturi / Háldičohkkan - Rajapyykki / Grenserøys 303B; 1323,6m



Der 1331,0m hohe Haltitunturi ist ein Hügel im nördlichen Teil des Skandinavischen Gebirges (Finnisch Skandit; Norwegisch Kjølen); die charakteristische, durch ehemalige abgeschliffene Bergform wird in Norwegen als Fjell und in Finnland als Tunturi bezeichnet. Zirka 200m südwestlich vom höchsten Punkt des Fjells befindet sich ein Grenzstein (Finnisch Rajapyykki; Norwegisch Grenserøys) auf 1323,6m Höhe, welcher die höchste Erhebung Finnlands ist. Auf Karten und in der Literatur findet man vom Haltitunturi oft auch andere Namen: Halti, Háldi, Haltia, Haltiatunturi oder früher auch Haltiotunturi; auf Sami heisst der Gipfel Háldičohkka. Der Haltitunturi liegt im äussersten Nordwesten Finnlands in der Provinz Lappland (Lappin maakunta) auf der Grenze zu Norwegen wobei der höchste Punkt vollständig auf norwegischem Territorium liegt. Nach GPS-Messungen ist seine Höhe 1331,0m, man findet jedoch auch die Angabe 1228,0m auf diversen Kartenwerken – dies ist der Vermessungspunkt auf halber Strecke zwischen dem höchsten Punkt und dem Grenzstein 303B mit 1323,6m. Der Vermessungspunkt liegt sogar nur etwa 30m von der Grenze entfernt. Der höchste Gipfel des Massivs ist der 1361 Meter hohe Ráisduattarháldi auf norwegischer Seite, rund zwei Kilometer nördlich der Grenze. 4km südlich des Haltitunturi steht der Ritničohka, welcher mit 1317,1m der höchste, ganz in Finnland liegende Berg ist.

In Norwegen gab es seit 2015 Überlegungen, zum 100. Jubiläum zur finnischen Unabhängigkeitserklärung im Jahr 2017 die Grenze 200m nach Nordwesten zu verlegen. So wäre die Grenze zwischen Finnland und Norwegen über den höchsten Punkt des Haltitunturi verlaufen und Finnlands höchste Erhebung wäre eine Bergspitze gewesen. Im Oktober 2016 wurden diese Pläne allerdings von der Ministerpräsidentin Erna Solberg wegen zu hoher juristischer Hürden abgelehnt. Unabhängig zur Zugehörigkeit zu einem der Länder gilt bei der lokalen Bevölkerung der Sami der Haltitunturi als heiliger Berg.

Der Gipfel ist nur 25km vom Meer entfernt, da der norwegische Kåfjord weit ins Hinterland eingeschnitten ist. Beim Grenzstein 303B befindet sich zudem noch eine Metalldose in der sich ein Gipfelbuch befindet. Seit dem Besuch von Anna Lehtonen, Inkeri Arajärvi und Kaarina Kari am 2.8.1933 werden alle Einträge ins Gipfelbuch durchnummeriert. In den letzten Jahren nahm die Besucherzahl stets zu und so besuchen heute etwa 5000 Leute jährlich den Haltitunturi. Allerdings befand sich das Buch zuerst beim Grenzstein 304 und erst seit 1950 bei 303B als dieser als höchster Punkt Finnland bekannt wurde.

Der kürzeste, aber wenig markierte und teils weglose Anstieg (Geröllfelder) verläuft von Norden her über die norwegische Seite (Schwierigkeit T2-3), dabei kann als Variante auch der Ráisduattarháldi überschritten werden. Der Anstieg von Kilpisjärvi dagegen ist mit 55km deutlich länger, er ist jedoch klar markiert und ein Pfad leitet auf den Gipfel (Schwierigkeit T2). Auf der Route von Kilpisjärvi zum Haltitunturi befinden sich einige Selbstversorgerhütten.