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Karthala 2361m



Der 2361m hohe und an der Basis 20km breite Schildvulkan ist der Landeshöhepunkt der Komoren. Er liegt auf der grössten Insel Gande Comore oder Ngazidja in der Nähe der Hauptstadt Moroni und füllt den Südteil der Insel aus. Der Vulkan ist immer wieder aktiv, im 19. Jahrhundert sind mindestens 18 Ausbrüche dokumentiert, im 20. Jahrhundert gab es 11 Ausbrüche. Meistens bildeten sich neue Lavaströme innerhalb der Caldera. Nach der Eruption am 11.7.1991 bildete sich ein Kratersee der beim folgenden dreitägigen Ausbruch ab dem 16.4.2005 wieder verschwand. Die häufigen Eruptionen formten eine Caldera von 3•4km Durchmesser, was der grösste Krater eines aktiven Vulkans auf der Welt ist. Die Insel selbst wurde aber bisher von grösserer Zerstörung verschont. Beim Ausbruch im April 2005 wurden zwischenzeitlich 40000 Menschen evakuiert. Nach dem Ausbruch, als der Kratersee verschwand, war der Krater verformt und mit frischer Asche bedeckt. Im gleichen Jahr war der Karthala ab dem 24. November nochmals für 15 Tage aktiv. Letzte vulkanische Aktivität für wenige Tage waren Ende Mai 2006 und Mitte Januar 2007. Im Juli 2022 schien der Karthala zu erwachen durch signifikante Zunahme von Schwarmbeben beruhigte sich Situation bald wieder, die Warnstufe wurde von orange auf gelb „unruhig“ zurückgestuft.

Die Gipfelcaldera in der heutigen Form entstand durch wiederholten Kollaps. So wurde auch der besonders aktive Krater im Innern der grossen Kaldera gebildet. Die Risszone verläuft von der grossen Gipfelcaldera nach Nordnordwesten und Südosten. Bemerkenswert war der Ausbruch 1860 als ein 13km langer Lavastrom von der Caldera nach Nordwesten strömte das Meer nördlich von Moroni erreichte. Seit dem 19. Jahrhundert bahnten sich alle Lavaströme ihren Weg vom Gipfelbereich talwärts, Eruptionen von älteren parasitären Vulkanen in den Flanken gab es keine.

Die Hänge des Kathalas sind zwischen 1200m und 1800m grösstenteils von intaktem Regenwald bewachsen. Weiter oben stehen Einzelbäume und zum Krater hin dichte Strauchlandschaften mit der vorherrschenden, endemischen und bis zwei Meter hohen Heidenkrautgewächs Erica comorensis. Ein 262km² grosses Gebiet um den Vulkan ist seit 2020 Nationalpark. Endemisch an den Hängen sind zudem der grosse Singvogel Braunschwingendrongo, den kleineren Humblot-Schnäpper und Karthalabrillenvogel sowie Komoren-Zwergohreule.

Die Besteigung des Vulkans ist auf dem Normalweg vom Dorf Mvouni einfach (Schwierigkeit T2) aber sehr lange. Seit 2023 kann über eine Betonpiste gebührenpflichtig bis auf eine Höhe von 1480m hochgefahren werden was den Aufstieg verkürzt. Genehmigungen braucht es keine; man kann einen Bergführer im Dorf Mvouni finden. Mit lokalem Guide kann man auch in den Hütten auf 1610m übernachten.