Hikr » Burgruine Lindelbrunn » Wiki

Lindelbrunn 440m



 Die Felsenburg liegt in 440 Metern Höhe auf einem Bergkegel. Am Fuß des Berges stehen ein Forsthaus und ein Ausflugslokal das Cramerhaus ehemals vom Pfälzerwald-Verein. Vom Forsthaus Lindelbrunn läuft man etwa 15 bis 20 Minuten zur Ruine hinauf. Bei guter Witterung hat man eine weite 360-Grad-Rundsicht (unter anderem auf den Trifels).

Man vermutet, dass der Name der Burg auf den Burgbrunnen, an dem eine große blühende Linde stand, zurückzuführen ist.

Die Burg Lindelbrunn (auch LindelbolLindelbronn oder Lindelborn genannt) wurde Mitte des 12. Jahrhunderts vermutlich als Reichsburg zur Verteidigung des Trifelsgegründet, vielleicht stammte sie vorher aus dem Besitz der Speyerer Reichskirche. 1268 wird der Ministeriale Dieter von Lindelbol zum ersten Mal urkundlich erwähnt, der ein Nachfahre des Reichstruchseß Markward von Annweiler (etwa 1140 - 1202) war. Es ist deshalb anzunehmem, dass der Hauptausbau der Burg mit Palas (Saalbau) und freistehender Kapelle durch diesen um 1190/1200 stattgefunden hat. Echte Saalbauten und freistehende Kapellen waren damals auf vergleichsweise hochrangige Bauherren beschränkt, nicht einmal jeder Graf konnte um 1200 entsprechendes vorweisen. 1274 wurde die Burg von König Rudolf von Habsburg in den Besitz der Grafen Emich IV. und Friedrich III. von Leiningen übergeben. Im Laufe der Zeit wurde Lindelbrunn zurGanerbenburg. Durch Verpfändungen von Burgteilen wuchs die Zahl der Miteigentümer so stark, dass es zu Streitigkeiten kam. 1381 wird die Nikolaus-Kapelle erstmalig in einer Urkunde erwähnt. 1440 lagerten die Truppen des pfälzischen Kurfürsten sowie des Speyerer Bischofs Reinhard von Helmstatt sieben Wochen lang vor der Burg, bevor sie erfolglos abzogen. Der Sage nach wurde die Belagerung von Punker von Rohrbach, einem Meister der Waffenkunst, vor allem der Armbrust, unterstützt. 1450 nahmen die Burgherren Bernhard von Leiningen und Friedrich von Bitsch die Burg ein und beendeten so die Streitigkeiten.

Im Bauernkrieg von 1525 wurde die Burg von aufständischen Bauern niedergebrannt. Sie blieb seitdem unbewohnt und verfiel.

Seit 1963 ist die Burg im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz. In den Jahren 1979-81 ließ man umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchführen, bei denen die Reste der freistehenden Kapelle aufgedeckt und teilergänzt wurden.