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Kebnekaise / Giebmegáisi - Sydtoppen 2096,5m



Der Doppelgipfel des Kebnekaise, auf samisch Giebmegáisi, ist der höchste Berg Schwedens. Seit dem Sommer 2018 ist die Eiskappe des Südgipfels (Sydtoppen) soweit abgeschmolzen, dass der aus Fels bestehende Nordgipfel (Nordtoppen; 2096,8m) nun die höhere Erhebung ist. Im Sommer 2018 wurde am Südgipfel eine Höhe von 2096,5m gemessen. Zum Messbeginn im Jahr 1880 war zuerst der Firnbedeckte Nordgipfel höher als der Südgipfe. Bald schmolz der Nordgipfel etwas ab und der Südgipfel war ab etwa 1900 der höchste Berg Schwedens, die höchste Höhe des Südgipfels von 2135m wurde im Jahr 1922 gemessen. Der Fels unter Eiskappe ist etwa auf 2060m Höhe und wird wohl in den folgenden Jahrzehnten freigelegt werden, wenn das Gipfelfirnfeld des Südgipfels vollständig abschmilzt.

Der Berg liegt im skandinavischen Gebirge (Schwedisch Fjällen) in äussersten Norden Schwedens, etwa 150km nördlich vom Polarkreis. Die am nächsten gelegene grössere Stadt ist Kiruna im Osten. Westlich des Berges verläuft die beliebte Fernwanderroute Kungsleden zwischen Abisko und Hemavan.

Der Kebnekaise ist ein ausserordentlich selbstständiger Gipfel, seine Schartenhöhe beträgt 1750m und die nächste höhere Erhebung liegt 757km entfernt! Ausserdem gibt es in ganz Eurasien keinen höheren Gipfel der nördlicher liegt als der Kebnekaise – wenn man vom 2277m hohen Vulkan Beerenberg auf der norwegischen Atlantikinsel Jan Mayen absieht. Erstmals wurde der Kebnekaise am 22.8.1883 vom französischen Geographen Charles Rabot mit den einheimischen Führern Pehr Abrahamsson und Hans Monsen bestiegen.

Ausser der geröllbedeckten Südwestflanke fällt der Gipfelgrat auf alle Seiten über Felsstufen zu diversen Gletscher ab. Im Westen liegt der grosse Rabots glaciär, im Osten Björlings glaciär, Storglaciären und Isfältsglaciären.

Der oft besuchte Berg wird meistens von der Kebnekaise fjällstation (670m) bestiegen. Die Hütten der Fjällstation liegen 19km östlich von Nikkaluokta (470km) welches per Auto oder Bus erreicht werden kann. Von der Fjällststion führen zwei Hauptrouten auf den Südgipfel. Am meisten begangen wird die West- oder Normalroute „Västra leden“, es ist eine einfache, alpine Wanderung vom Schwierigkeitsgrad T3 bei der lediglich bei Vereisung der Firnkappe Steigeisen verlangt. Der „Östra leden“ ist etwas anspruchsvoller und quert einen Gletscher und eine Felsstufe mit einer mit Drahtseilen gesicherte Felsstufe, der Schwierigkeitsgrad ist WS-, die Kletterstellen I-II (UIAA).

Der Übergang vom Süd- zum Nordgipfel ist ein oft überwechteter, teilweise schmaler Firngrat (Schwierigkeit WS-). An der Ostflanke des Berges befindet sich im Talkessel Tarfala eine glaziologische Forschungsstation, wo eine in der Saison bewirtschafteten Hütte steht. Von der Hütte leiten einige schwierigere Routen auf dem Nordgipfel.